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Die Prophezeiung der Steine

Die Prophezeiung der Steine

Titel: Die Prophezeiung der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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mit den Füßen zur Melodie der Flöte auf den Boden. Nach ein paar Versen grölten sie mit vom Rauch rau gewordenen Stimmen laut den Refrain.
    Und Acton lachte!
Ja, er lachte!
Er lachte und tötete sie alle!
    Vers für Vers handelte das Lied von Actons Heldentaten auf dem Schlachtfeld; es war ein Hohelied des Mordes, dachte Saker. Dann ging ihm auf, was er da hörte. Es war die Beschreibung einer Landkarte.
    Als die Musiker eine Pause einlegten, bahnte er sich einen Weg zu der kleinen Bühne. »Wie viele der alten Lieder kennst du?«, fragte er den Flötisten.
    Der Flötist war ein Mann mittleren Alters mit ernsten, schwarzen Augen. »Ich kenne sie alle«, sagte er nüchtern, während er ein Taschentuch dazu benutzte, die Flöte von Speichel zu reinigen.

    Die Götter führten ihn wirklich!
    »Ich heiße Penda«, sagte Saker. Diesen Namen verwendete er immer, wenn er vorgab, einer von Actons Leuten zu sein. Es war der Name eines von Actons Kampfgefährten am Death Pass gewesen. Penda war als Letzter über den Pass gekommen, so wie Saker der Letzte des alten, reinen Blutes war. Es war eine Ironie, die er sich erlaubte. »Ich studiere die alten Zeiten. Ich würde die Lieder gerne lernen, um sie niederzuschreiben.«
    Energisch schüttelte der Mann den Kopf. »Nein. Die Lieder müssen von Mund zu Ohr weitergegeben werden, dürfen niemals aufgeschrieben werden. Wenn du mir das nicht versprichst, kann ich dir nicht helfen.«
    Saker erkannte die absolute Gewissheit im Ton seiner Stimme. Kein Gold würde ihn umstimmen. Nichts auf der Welt würde ihn umstimmen. »Könnte ich einige der Dinge aufschreiben, von denen die Lieder erzählen? Namen, Orte, was dort geschehen ist? Eine Geschichte?«, fragte er.
    Nun wurde der Mann unsicher. Die Sängerin kam hinzu und legte ihm eine Hand auf den Arm, worauf er instinktiv seine Hand hob, um die ihre zärtlich zu bedecken. Sie lächelten einander an, es war das vertraute Lächeln von Menschen, die sich seit Jahren liebten. Ehemann und Ehefrau, dachte Saker.
    »Die Lieder sind die Geschichte«, sagte der Mann schließlich und machte Anstalten, sich abzuwenden.
    »Aber wie viele Menschen kennen die Lieder?«, fragte Saker, in dem Verzweiflung aufkam. »Wie vielen Menschen habt ihr sie beigebracht?«
    Der Flötist hielt inne. Ein Ausdruck des Schmerzes huschte über sein Gesicht. »Meinem Sohn. Aber …«
    »Aber er geht nicht mehr auf die Wanderschaft«, sagte die Frau, »das musste so sein. Wir unterrichten Cypress, dort.«
Sie wies auf den Trommler. Obwohl Saker sich auf den Flötisten konzentrierte, bemerkte er die Anmut ihrer Handbewegung, ihre Schönheit. Ihre Gesichtszüge entsprachen der Schönheit ihrer Stimme. »Es wird nicht schaden, wenn er die Namen und Orte niederschreibt, Rowan«, sagte sie.
    Der Mann zögerte. »So ist es nicht Brauch.«
    »Aber er ist doch einer von uns«, sagte die Frau. »Einer vom alten Blut.«
    Saker spürte, dass er erblasste. Woher wusste sie das? Er hatte sich das Haar rotbraun gefärbt, seine Augen waren haselnussbraun. Er sah aus wie jeder andere Nachkomme jener Welle der Eindringlinge, die Actons Heer gefolgt waren.
    Mitfühlend lächelte sie ihn an. »Das alte Blut erkennt einander«, sagte sie. »Du bist begierig, herauszufinden, was in der Vergangenheit geschah.«
    Er nickte.
    »Das sehe ich. Es lässt dir keine Ruhe. Wenn du alles weißt, vielleicht kannst du dann deinen Frieden finden. Hilf ihm, Rowan.«
    Sie trat beiseite und beugte sich vor, um mit Cypress, dem Trommler, zu sprechen.
    »Wenn Swallow dir helfen will, dann wird dir geholfen werden - so oder so«, sagte der Mann. »Ich werde dir die Lieder erzählen, und du kannst deren Geschichte aufschreiben. Aber, Penda, es gibt viele Lieder, und wir müssen reisen. Du wirst wohl mit uns wandern müssen.«
    Saker nickte. »Natürlich, natürlich. Ich kann es euch auch bezahlen.«
    »Gut«, unterbrach ihn der Trommler. »Du kannst schon mal anfangen, indem du die Runde Getränke übernimmst!«

Bramble
    Den ganzen Herbstabend über ließ Bramble den Rotschimmel weitergehen, während sie immer wieder den … ja was, den Fluch, die Prophezeiung im Ohr hatte? Diese Dämonenstimme duldete keinen Widerspruch: » Ungezügelt geboren und ungezügelt gestorben. Du wirst nie einen Mann lieben. Nie wird dich jemand zähmen.«
    Die Worte hatten sie wie eine Keule getroffen, weil sie glaubhaft klangen. Sie gingen nicht nur mit ihrem Gefühl einher, durch einen Irrtum dem Tod, ihrem Schicksal

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