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Die Psychonauten

Die Psychonauten

Titel: Die Psychonauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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man sie bei der Entführung möglicherweise verwechselt haben?
    War eine andere gemeint?
    Innerlich zitternd dachte sie darüber nach und fragte sich schließlich, wie sie das den Peinigern beibringen sollte? Die würden ihr kein Wort glauben und alles als Schutzbehauptung ansehen.
    Wie dem auch war, das Mädchen steckte in einer fatalen Situation. Die Kleidung hatte auch gelitten. Sie trug noch die gleichen Sachen wie auf der Reise.
    Eine lange Hose, den dünnen Pullover aus schwarzer Baumwolle mit dem leicht angedeuteten Rollkragen, die weichen Schuhe, aber sie fühlte sich nicht wohl.
    Sie kam sich schmutzig vor, brauchte eine Dusche. Alles schien zu kleben.
    Dann stand sie auf. Fatima hatte sich wieder einigermaßen beruhigt. Sie war auch irgendwo froh, daß die Tür keine durchgehende Einheit mehr bildete. Die Klappe war herausgerissen worden, jetzt lag die viereckige Öffnung frei.
    Dahinter schimmerte ein ungewöhnliches Licht. Es war nicht hell und auch nicht dunkel. Die Farbe Grau stimmte schon, aber graues Licht?
    Wo gab es das?
    Fatima hatte die Teilzerstörung der Tür als kleinen Erfolg für sich verbucht, der ihr auch einen gewissen Mut gab. Was hatte es für einen Sinn, wenn sie auf der Liege hockenblieb? Sie wollte zur Tür gehen und nachschauen.
    Nur wenige Schritte brauchte sie bis dorthin. Dann stand sie vor der Luke und blickte hindurch.
    Leider war das Mädchen relativ klein, es mußte sich schon auf die Zehenspitzen stellen, um etwas sehen zu können.
    Hinter der Tür lag ein Gang, aus dem das graue Licht gegen die Öffnung strömte. Fatima erkannte auch, weshalb das Licht diesen grauen Schimmer besaß. Der Gang schien in dieselbe Farbe getaucht zu sein. Fatima sprang einige Male hoch, um größere Ausschnitte des Gangs oder Flurs erkennen zu können. Auch beim Springen war nichts zu machen. Sie sah kaum mehr. Vor allen Dingen nichts, was ihr auch weitergeholfen hätte. Trotz offener Klappe innerhalb der Tür war und blieb sie eine Gefangene. Enttäuscht und kopfschüttelnd trat Fatima zurück, um wiederden Platz auf der Liege einzunehmen. Sie preßte die Hände gegen die Wangen. Allmählich verging der Zustand ihrer inneren Spannung, das alte Gefühl der Depression stellte sich wieder ein. Noch immer sah sie keine Chance, bis auf eine Kleinigkeit. Jemand hatte sie mit dem Wort Prinzessin angeredet. Fatima konnte sich nicht vorstellen, daß sich der Mann geirrt hatte. Wenn, dann hätte er das Wort bestimmt anders ausgesprochen.
    Wieso Prinzessin?
    Sie kam nicht mehr dazu, über diesen Begriff weiter nachzudenken, denn etwas lenkte sie ab. Musik!
    Noch fern, dennoch hörbar. Es waren ungewöhnliche Klänge, die ihre Ohren erreichten. Sie setzten sich aus mehreren Instrumenten zusammen. Oboen, auch quälende und traurig klingende Flötenmelodien waren zu hören. Dazwischen aber, auch stets in regelmäßigen Abständen, klang der Schlag einer gewaltigen Pauke auf. Es mußte eine Kesselpauke sein. Wer sie bediente, war ein Meister seines Fachs. Er schlug das Instrument nicht mit harten Schlägen an, sondern streichelte es mehr, damit der Ton Zeit bekam, sich als Echo weit hörbar zu verteilen.
    Die Paukenschläge irritierten und zogen sie gleichzeitig in ihren Bann. Sie waren ungewöhnlich, Fatima wartete stets darauf, den nächsten Schlag zu hören.
    Nichts veränderte sich an der Melodie. Sie blieb gleichmäßig. Man konnte sich an sie gewöhnen.
    Das Mädchen stand auf, um zur Tür zu gehen. Dabei überlegte sie, ob sie durch die Lücke paßte. Wenn sie sich sehr schmal machte, konnte es klappen.
    Es sollte nicht zu einem Versuch kommen. Fatima hatte ihre Hände schon um den unteren Rand gekrallt, als sie trotz der Musik die Schritte hörte.
    Diesmal waren es mehrere Personen, die den mit grauem Licht erfüllten Gang entlaggingen.
    Fatima zog sich zurück. Zwischen Tür und Liege blieb sie stehen, wartete ab, starrte auf die Lücke und sah an der Wand dahinter die schattenhaften Bewegungen.
    Vor der Tür blieben sie stehen.
    Jemand schob einen Schlüssel in das Schloß oder einen Riegel zurück. So genau war es nicht zu hören.
    Dann schwang die Tür nach innen.
    Sehr langsam, damit Fatima auch Zeit bekam, alles zu sehen. Sie hatte natürlich an Flucht gedacht, doch das war vorbei, denn vier Gestalten standen vor der Tür und warteten auf sie. Sie waren gleich gekleidet. Die roten Kutten reichten bis zu den Füßen. Die aus den Ausschnitten schauenden Hälse und Gesichterwirkten irgendwie

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