Die pure Versuchung
aufzustehen, als er einen erneuten Schlag spürte. Diesmal ging er k.o.
3. KAPITEL
Das Erste, was Dan bemerkte, als er wieder zu Bewusstsein kam, waren Übelkeit, ein Schaukeln und dass sein Kopf sich anfühlte, als würde er jeden Moment zerspringen.
Das Zweite, was ihm auffiel, war das Geräusch eines in der Nähe brummenden Motors und ein weiches, duftendes Kissen unter seinem Kopf. Aus diesen Bruchstücken an Informationen kombinierte er, dass er sich auf einem Boot befand und irgendwohin fuhr.
Er versuchte seinen Kopf zu bewegen und verspürte sofort einen stechenden Schmerz.
Er stöhnte.
„Oh Dan, es tut mir so leid, dass du in diesen Schlamassel hineingeraten bist. Ist alles in Ordnung mit dir?“
Shannon. Ihre Stimme würde er überall wiedererkennen. Er zwang sich, ein Auge zu öffnen, und sah Shannons Gesicht dicht über seinem. Sein Kopf lag auf ihrem Schoß.
Was zum Teufel ist bloß passiert? Da sie nicht antwortete, vermutete er, dass er die Frage nur gedacht hatte. Er befeuchte seine trockenen Lippen mit der Zunge und zwang sich, auch das andere Auge aufzumachen. „Was …“ War das seine Stimme? Er klang betrunken. Er probierte es noch einmal. „Was ist passiert?“
„Einer von diesen Männern hat dich auf den Kopf geschlagen. Zweimal! Dann haben sie dich zu einem Wagen geschleppt, wo ein weiterer Mann wartete. Er schien erstaunt, uns zu sehen, und fragte die anderen, was los sei. Er sagte, er habe ihnen nur sein Boot und seinen Wagen vermietet und dass er mit Körperverletzung und Kidnapping nichts zu tun haben wollte.
Während der Mann, der offenbar der Anführer ist, sich leise mit dem anderen unterhielt, verluden die anderen beiden dich in den Kofferraum des Wagens. Da war ich entschlossen, bei dir zu bleiben. Schließlich hatten sie kein Recht, dich zu schlagen! Sie sagten, sie seien hinter mir her gewesen. Ich habe zwar keine Ahnung, worum es geht, aber ich wollte dich auch nicht aus den Augen verlieren.“
„Wie lange war ich bewusstlos?“
Sie überlegte einen Moment. „Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, aber wahrscheinlich waren es ungefähr dreißig Minuten. Lange genug jedenfalls, dass die Typen uns zu ihrem Boot verfrachten und den Hafen verlassen konnten. Den Geräuschen nach zu urteilen, fahren wir auf den Golf von Mexiko hinaus.“
„Das soll wohl ein Witz sein“, murmelte Dan leise. „Man hat uns gekidnappt?“
Shannon strich ihm die Haare aus der Stirn. Ihre Miene war besorgt. „Ich fürchte ja.“
Er machte die Augen wieder zu. Welch eine Ironie des Schicksals! Wie oft im Leben konnte man gekidnappt werden und es überleben? Er war schon einmal entführt worden, als er herausfand, dass seine Ranch zum Schmuggel von Mikroprozessoren benutzt wurde. Mittlerweile fragte er sich, ob er vielleicht ein Schild auf der Stirn trug, das ihn als geeignetes Opfer für Kidnapper auswies.
„Wer sind diese Leute?“, wollte er nach einigen Minuten des Schweigens wissen.
„Ich habe keine Ahnung. Ich habe sie noch nie zuvor gesehen. Sie könnten aus St. Louis sein, weil sie mich nach Rick fragten.“
„Wer ist Rick?“
Sie seufzte. „Rick Taylor. Ich bin ein paarmal mit ihm ausgegangen und habe dann mit ihm Schluss gemacht. Danach entwickelte er sich zur reinsten Plage, bis ich entschied, dass es sich nicht mehr lohnte, dortzubleiben. Ich hatte die Probleme mit ihm und bei der Arbeit satt.“ Sie streichelte seine Wange und sein Kinn. „Also beschloss ich, nach Texas zurückzukehren und mich in der Gegend um Austin nach einem Job umzusehen. Ich kann es nicht fassen, dass ich Rick Taylors wegen noch immer Ärger habe!“
Dan betastete vorsichtig seinen Hinterkopf. Als er seine Finger betrachtete, waren sie voller Blut. „Sie haben Ärger?“
Er musste zugeben, dass es seine Schmerzen linderte, so bei ihr zu liegen. Und wann immer er diesen besonderen Blumenduft roch, würde er an sie denken.
„Erzählen Sie mir von diesem Rick“, forderte er sie auf, in der Hoffnung, dass es ihn von seinen Kopfschmerzen ablenken würde.
„Na ja, er war sehr gut aussehend, charmant, und schien viel Geld zu haben. Er behauptete immer, er sei im Investmentgeschäft. Aber ich fand das ein bisschen zu vage. Nachdem ich ein paarmal mit ihm ausgegangen war, wurde er richtig unangenehm. Er machte mich nervös. Einige der Leute, mit denen er sich umgab, gefielen mir nicht.“
„Falls diese Kerle dazugehören, kann ich das voll und ganz verstehen.“
„Wie gesagt, ich habe diese
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