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Die pure Versuchung

Die pure Versuchung

Titel: Die pure Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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noch einmal wiederzusehen, um sich entschuldigen zu können. Aus dieser neuen Perspektive betrachtet erkannte er, was sie in den letzten Monaten mit ihm hatte durchmachen müssen. Beide, Rafe und Mandy, waren sehr geduldig mit ihm gewesen.
    Er hatte wirklich einen kräftigen Tritt in den Hintern gebraucht. Nun, ein paar ordentliche Beulen am Hinterkopf taten es sicher auch. Dieser kleine Ausflug jedenfalls hatte ihn wachgerüttelt.
    Shannon stand auf und spähte durch ein Bullauge. Dadurch gewährte sie Dan einen Blick auf ihren wohlgeformten Po und ihre schlanken Beine. Er nahm sich zusammen. Dies war nicht die richtige Gelegenheit, um sich mit der Anziehung zu befassen, die sie auf ihn ausübte. Hatte ihn nicht genau das in diese Lage gebracht?
    Er nahm das Handtuch von seinem Kopf und betastete erneut vorsichtig die Verletzung. Sie schien aufgehört haben zu bluten. Er drehte sich um und probierte den Wasserhahn hinter sich aus. Erleichtert stellte er fest, dass ein dünner Strahl Wasser herauskam. Er hielt das Handtuch unter den Strahl.
    Shannon wandte sich um. „Was machst du da?“
    „Ich will das Blut ein wenig von meinem Hinterkopf waschen.“
    Sie kam zu ihm. „Warte, ich helfe dir.“ Sie nahm das Handtuch und tupfte behutsam die Stelle ab, wobei ihre Brüste seine Schulter berührten. Er erschauerte, und sie wich zurück. „Entschuldige“, sagte sie. „Ich wollte dir nicht wehtun.“
    „Oh, das haben Sie nicht. Nicht schlimmer als sonst. Mir ist nur ein wenig kalt, das ist alles.“
    „Vielleicht finde ich für dich etwas zum Anziehen“, schlug sie vor. Sie stand von der Bank auf und schaute darin nach. Triumphierend hielt sie einen dunkelblauen Troyer hoch. Sie roch daran und verzog das Gesicht. „Er riecht ein bisschen muffig, aber er scheint sauber zu sein.“ Sie schüttelte ihn aus und reichte ihn Dan. „Er müsste passen. Zumindest frierst du damit nicht mehr so.“
    Dankbar zog er den Pullover über und zuckte zusammen, als er die Wunde am Kopf streifte. Erst jetzt merkte er, wie kalt ihm geworden war.
    „Seit ich dich in der Badehose gesehen habe, wollte ich dich schon die ganze Zeit etwas fragen. Woher stammt die Narbe auf deiner Schulter?“
    Er grinste schief. „Eine kleine Erinnerung daran, dass ich mich vor ein paar Jahren mit einem Haufen Schmuggler angelegt habe, die meine Ranch als Umschlagplatz missbraucht haben.“
    „Sie haben auf dich geschossen?“
    „Um ehrlich zu sein, ich glaube nicht, dass es absichtlich geschah. Ich habe sie aufgeschreckt. Es waren Lieferanten, deren Boss dachte, ich sei mit dem Arrangement einverstanden. Deshalb rechneten sie nicht damit, dass ich mich ihnen in den Weg stellen würde.“
    „Wie schlimm wurdest du verletzt?“
    „Schlimm genug. Vermutlich hätten sie mich dort zurücklassen können. Mein Vormann hätte mich dann sicher am nächsten Tag gefunden. Stattdessen verfrachteten sie mich in ihr Flugzeug und nahmen mich mit nach Mexiko.“ Er runzelte die Stirn bei der Erinnerung an die Entführung und hoffte, dass diese jetzt nicht so kompliziert verlaufen würde wie damals.
    „Du hattest Glück, dass du mit dem Leben davongekommen bist.“
    „Ja, ich hatte reichlich Glück. Das Problem war nur, dass sich die Wunde entzündete und es nirgends Antibiotika gab. Als Rafe mich einige Wochen später fand, war ich in einem üblen Zustand.“
    „Rafe McClain“, sagte sie. „Ihr zwei wart enge Freunde auf der Highschool.“
    „Ja, er hat mir buchstäblich das Leben gerettet.“
    „Zu schade, dass er uns jetzt nicht helfen kann“, meinte sie und spähte erneut aus dem Bullauge. „Oh! Ich glaube, ich sehe etwas. Ein Schiff. Eine Jacht. Sehr hübsch.“
    Dan spürte, dass der Kabinenkreuzer seine Geschwindigkeit drosselte, und hörte, wie jemand etwas zu dem anderen Schiff hinüberrief. Im Stillen ermahnte er sich, nicht überstürzt zu handeln. Den Helden zu spielen konnte tödlich enden.
    „Anscheinend haben wir unser Ziel erreicht“, sagte er und war entschlossen, Shannon mit seiner Einschätzung der Lage nicht zu ängstigen.
    Sie drehte sich zu ihm um. „Ich weiß, es ist feige, das zuzugeben, aber ich bin froh, in dieser Situation nicht allein zu sein.“
    Dan stand auf und hielt sich wegen der niedrigen Decke leicht gebückt. „Ich bin auch froh, dass Sie nicht allein sind“, erwiderte er und war selbst überrascht. Er wollte tatsächlich nicht, dass sie allein dieser Gefahr ausgesetzt war.
    Mit einem erstickten Schluchzen

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