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Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition)

Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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hatte in Peter einen Menschen gefunden, der sie um ihrer selbst liebte, der seine Zuneigung ohne Worte durch Blicke und zärtliche Berührungen zeigte.
    Das alles war neu und fremd für Susan. Es war Liebe.
    Und es ließ sie aufblühen. Peter brachte das Beste in ihr zum Vorschein, erweckte eine warmherzige, liebevolle Person, die bisher in ihrem Inneren geschlummert hatte. Mit Peter war sie glücklich.
    Sie hatte ihr Herz geöffnet, ihre Seele geöffnet, und beide waren zu einer Einheit verschmolzen. Doch seit seinem Tod trieb Susan dahin, ohne Ziel, mit gebrochenem Herzen und voller Bitterkeit, die einfach nicht vergehen wollte. Ihre Gefühle schwankten zwischen Selbstmitleid und Zorn.
    Allein auf der Welt, fand sie nur noch Trost in ihrer Arbeit und darin, sich um Stephen Kelley zu kümmern. So sehr sie unter dem Tod ihres Mannes litt – Stephens Leid hielt sie für sehr viel größer. Eltern sollten nie erleben müssen, dass ihr Kind vor ihnen starb. Susan hatte mit angesehen, wie Stephen langsam seinen Lebenswillen verloren hatte. Er hatte seine Frau und seinen Sohn begraben und geriet zusehends in einen Gemütszustand, der ihn, befürchtete Susan, über kurz oder lang dazu treiben würde, seinem Leben selbst ein Ende zu machen, um wieder mit ihnen vereint zu sein. Deshalb war sie bei ihm geblieben. Selbst wenn er schimpfte, weil er allein sein wollte, bemühte sie sich, zumindest in der Nähe zu bleiben, um auf ihn aufzupassen und ihn vor sich selbst zu schützen.
    Jetzt, nachdem sie Stephens Panikraum gesehen hatte und die Fotos von Michael – sein Sohn, zu dem er sich niemandem gegenüber je bekannt hatte –, fragte sie sich, wie gut sie diesen Mann wirklich kannte. Sie wusste nicht, ob er diesen Raum aus Schuld- oder aus Ehrgefühl eingerichtet hatte. Ihr blieb nur zu hoffen, dass die Erinnerungen, die Fotos und Zeitungsartikel, die er über Michael zusammengetragen und aufbewahrt hatte, seinen lange verlorenen anderen Sohn davon überzeugen würden, dass Stephen ihn zwar zur Adoption freigegeben hatte, dass seine Liebe aber niemals erloschen war.

21.
    D ie neunzig mal neunzig Zentimeter große Tür aus poliertem Chrom öffnete sich mit einem gedämpften Klicken, und die kalte Luft aus dem Inneren der Kühlzelle strömte in den großen Raum. Dr. Skowokow ließ den Verstorbenen, der auf einer Rollbahre aus rostfreiem Edelstahl lag, zurückgleiten in die kalte Enge, die eine Verwesung verhinderte, und schloss die Tür, sodass die Konservierung bis zum nächsten Tag gewährleistet blieb. Skowokow drehte sich um und ließ den Blick durch seine unlängst renovierte medizinische Einrichtung schweifen. Hier gab es nur zwei Farben: Weiß und Chrom. Es war ein sauberes, steriles Umfeld, dekontaminiert und unter negativem Überdruck. Wie in allen medizinischen Einrichtungen roch es nach Bleich- und Desinfektionsmitteln. Nichts würde diese hypersaubere Welt je verunreinigen. Sie erstreckte sich über zwei Etagen und war nach Skowokows Anweisungen saniert worden, wobei die Qualität nicht darunter gelitten hatte, dass die Sanierung innerhalb von nur drei Monaten hatte erfolgen müssen. Es gab die neuesten medizinischen Geräte: Hochgeschwindigkeits-Supercomputer für DNA-Analyse, Elektronenmikroskope und Glasfaserkameras für endoskopische Untersuchungen. Das Untergeschoss verfügte über einen hochmodernen Operationssaal mit einem angrenzenden Zuschauerraum für dreißig Personen. Von den Möglichkeiten her konnte die zweistöckige Einrichtung es mit dem John Hopkins Hospital aufnehmen, oder mit der Mayo-Klinik. Man hatte keine Kosten gescheut, keine Technologie außer Acht gelassen. Hier gab es alles, was ein medizinischer Wissenschaftler, ein Erforscher der Geheimnisse des menschlichen Körpers, sich erträumte.
    Wladimir Skowokow blickte durch sein Labor. Seine hellen Augen unter den dunklen Brauen bildeten einen deutlichen Kontrast zu seinem grauen Haar. Sein Gesicht war vernarbt, zerfurcht von Windpocken, an denen er in seiner Jugend erkrankt war, aber sein äußeres Erscheinungsbild interessierte ihn nicht. Er legte keinen Wert auf Schönheit, nur auf den Verstand und kreative Fähigkeiten.
    Er war dahin zurückgekehrt, wo alles begonnen hatte. Vor vierzig Jahren hatte er in der gleichen Stadt gelebt und im gleichen Labor gearbeitet als angesehener junger Arzt, der für die großartigste, mächtigste Nation der Welt auf medizinischem Gebiet tätig war. Er war ein Mann mit Privilegien in einem Land, in dem es

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