Die Rache der Heilerin: Roman (German Edition)
werde darüber nachdenken«, erklärte er.
»Gut.« Henry nickte und winkte einen Diener herbei. »Führ die Frau weg.« Als sie aufstand, blickte sie unter gesenkten Wimpern zu William herüber. Einen Moment lang nur, aber ihm entging nicht, dass ihr eben noch so hilfloser Blick plötzlich sehr wach und aufmerksam wurde.
Sie ist wirklich eine interessante Frau , dachte er, während sie neben dem Diener die Halle verließ. Und interessant war auch, dass sie nicht den geringsten Versuch unternommen hatte, ihren Gatten zu verteidigen.
*
Als William später am Abend sein Zimmer im Obergeschoss der Burg betrat, hielt sich Marjorie dort schon auf, wie er es ihr durch seinen Diener hatte befehlen lassen. Doch anders, als er erwartet hatte, wirkte sie weder unsicher noch ängstlich. Sie erhob sich geschmeidig, und während sie ihm entgegen ging, blickte sie ihm unter ihren langen Wimpern hervor unverwandt in die Augen. Dann, als sie dicht vor ihm stand, streifte sie mit einer raschen Bewegung ihren schwarzen Umhang und ihren Schleier ab. Nackt stand sie nun vor ihm. Das Licht der Kerzen umspielte ihren Körper. Ihre Brüste waren tatsächlich groß und fest und die Warzen braun und samtig mit großen Höfen darum.
»Ihr verhaltet Euch wirklich ziemlich direkt.« Als William eine ihrer Brustwarzen mit den Fingern seiner linken Hand berührte, keuchte sie leise auf, wich aber nicht zurück.
»Das war es doch, was Ihr von mir wolltet, oder?« Sie zuckte die Schultern. »Warum also lange darum herumreden?«
William schlenderte zu einem Stuhl und ließ sich auf die seidenen Kissen sinken. Ja, diese Marjorie war tatsächlich ausgesprochen hübsch und viel verführerischer als seine Gattin, die er mit den Kindern auf dem Familienbesitz bei Shrewsbury zurückgelassen hatte.
»Um Euren toten Ehemann scheint Ihr nicht sehr zu trauern.« William hob die Augenbrauen.
Sie strich ihr schwarzes Haar zurück, das ihr bis auf die Hüften fiel, und setzte sich ihm gegenüber auf die Bettkante. Dass sie eine der seidenen Decken um sich raffte, schrieb William keinem plötzlichen Anflug von Scham zu. Im Gegenteil, der rote schimmernde Stoff betonte ihre Nacktheit eher noch, als dass er sie verhüllte.
»Er war mir ein guter Gatte, aber ich habe ihn nie geliebt.« Ihre Stimme klang ganz sachlich. »In erster Linie habe ich ihn geheiratet, weil er mir eine aussichtsreiche Zukunft bieten konnte.«
»Und mit seinem Tod ist es um diese Zukunft geschehen …«
»Ja, genau.« In ihrer Stimme lag nichts Selbstmitleidiges. Wieder war ihr Tonfall ganz nüchtern.
»Da mit dem Tod Eures Gatten sozusagen die Geschäftsgrundlage Eurer Ehe nicht mehr existiert, fühlt Ihr Euch auch nicht verpflichtet, um ihn zu trauern. Ich verstehe.« William nickte übertrieben ernsthaft. »Ich begreife allerdings nicht ganz, warum Ihr von Euren Eltern und Eurem Bruder keine Hilfe erwarten könnt. Sie sind zwar nicht gerade mächtig und einflussreich« – bevor William Nicolas getötet hatte, hatte er es für ratsam gehalten herauszufinden, ob von Marjories Verwandtschaft vielleicht Probleme zu befürchten waren –, »aber so arm, wie Ihr sie vorhin dem König gegenüber dargestellt habt, sind sie nun auch wieder nicht.«
»Meine Familie würde mich nur so schnell wie möglich wieder verheiraten wollen. Aber als Witwe eines Verräters bin ich nun einmal keine gute Partie. Darauf, einen armen Witwer mit einer großen Kinderschar zu ehelichen, lege ich keinen Wert.« Marjorie stand auf und trat auf William zu. Der rote Seidenstoff glitt in einer fließenden Bewegung auf den Boden.
»Falls Ihr Euch auf mich Hoffnungen macht, muss ich Euch enttäuschen. Ich bin schon verheiratet.« William lächelte sie an, während er sie auf seine Knie zog.
»Das ist mir gleichgültig«, flüsterte sie. Mit raschen, geschickten Bewegungen half sie ihm, sich zu entkleiden. Dann, als er ganz nackt war, fühlte er sich plötzlich unsicher. Es war das erste Mal, seit er seinen Arm verloren hatte, dass er mit einer Frau schlief. Doch sie flüsterte nur: »Legt Euch aufs Bett« und glitt auf ihn.
Ihr Körper war warm, und ihre Bewegungen waren aufreizend und fordernd. Ihr Haar strich wie ein schwerer Schleier über seine Brust, während sie ihn mit geschmeidig kreisenden Bewegungen immer weiter antrieb, bis sich seine Lust schließlich in einem lauten Schrei entlud und er sich unter ihr aufbäumte. Einige Momente lag William nur keuchend da. Sie hatte ihm völlige Befriedigung
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