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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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bei Anbruch des Morgens alles verloren sein: unsere Krieger zu erschöpft, um noch zu kämpfen, unsere Pferde zu müde, um noch zu laufen. Tausende von ihnen sind schon tot.«
    Tamuka schnaubte verächtlich, musste aber zugleich darum ringen, das Zittern der Gliedmaßen zu beherrschen. Er blickte zum Nachthimmel auf, während ihm der Regen übers Gesicht spülte und innerhalb der Rüstung hindurchlief, und er schauderte über das kalte, klamme Gefühl des nassen Leders.
    »Warum kann die Nacht nicht Tag sein, wenigstens in diesem Augenblick?«, rief er. »Nur für diese Stunden? Sie werden entkommen!«
    Hulagar war erschrocken von Tamukas düsterer Eindringlichkeit und schwieg.
    »Wir könnten der Sache hier ein Ende machen!«, raunzte Tamuka. »Wir könnten sie fern ihrer Städte von jedem Rückzug abschneiden, um dann in zehn Tagen unbehindert in ihr Land einzumarschieren.«
    »Unser Fürst, der Qar Qarth, glaubt, das wir so viel schon erreicht haben.«
    »Dann ist er ein Dummkopf!«, zischte Tamuka.
    Benommen wendete Hulagar sein Pferd. Er lenkte es eng an Tamukas Seite und packte den anderen Schildträger am hohen Kragen des Lederwamses.
    »Du gehst zu weit, Schildträger des Zan Qarth!«
    »Du vergisst«, wandte Tamuka ein, »dass wir es sind, die ebenfalls Macht in Händen halten. Du vergisst, dass wir es sind, die sogar den Qar Qarth selbst beseitigen dürfen, falls er sich als unwürdig erweisen sollte zu herrschen, damit der Weg für einen Besseren frei wird.«
    »Ich bin der Schildträger des Qar Qarth«, zischte Hulagar. »Ich allein habe diese Macht. Ich allein bin der Qarth unserer Bruderschaft. Ich allein darf solche Gedanken hegen, und dies auch nur in der Stille meines eigenen Geistes!«
    Tamuka befreite sich aus Hulagars Griff.
    »Der Vorstoß einer einzigen Nacht! Durchtrennen wir die Eisenstreifen des Feindes fünfzehn Kilometer nordöstlich von hier und achtzig Kilometer südöstlich von hier. Dann hätten wir sie jetzt gleich im Sack!«
    »Die Entscheidung wurde gefällt«, entgegnete Hulagar, »und ich bin mit ihr einverstanden. Wir haben viel gewonnen. Obwohl wir von großer Zahl sind, dürfen wir nicht vergessen, dass wir es nach diesem Krieg wieder mit den Bantag zu tun haben, ungeachtet aller Versprechungen, die du ausgehandelt zu haben glaubst. Unsere Krieger fallen vor Erschöpfung aus den Sätteln. Keine Sterne sind zu sehen, die uns führen. Woher sollen die Krieger also auch nur die Richtung erkennen, die sie in dieser Dunkelheit einschlagen? Du verlangst zu viel. Bei Anbruch des Tages wären sie nicht mehr fähig zu kämpfen – hätten sich verstreut und schwebten in Gefahr, ihrerseits angegriffen zu werden.
    Wir müssen in diesem Ringen obsiegen, aber wir müssen den Sieg auf eine Art und Weise erringen, dass wir auch den nächsten Krieg gewinnen. Du hingegen tust so, als wäre in diesem Krieg des Viehmetzeins das Leben von Zehntausend, von Fünfzigtausend ohne Belang. Hast du nichts von den Verlusten der Vushka Hush vernommen?«
    »Die Hälfte von ihnen sind tot«, sagte Tamuka trocken, »aber sie haben sich gut geschlagen.«
    »Ja, das haben sie.«
    Erschrocken drehte sich Tamuka um und sah, wie sich Jubadi zu ihnen gesellte. Einen Augenblick lang geriet er in Panik und schämte sich ihrer zugleich, als stünde er einem Vater gegenüber, der Zeuge taktlosen Benehmens geworden war.
    Jubadi musterte ihn.
    »Mein Sohn berichtet, du hättest einen ihrer Anführer abgeschlachtet«, sagte er trocken.
    Tamuka nickte.
    »Eine seltsame Tat für einen Schildträger.«
    »Er stand im Weg«, entgegnete Tamuka.
    Jubadi lächelte.
    »Vergiss deine andere Aufgabe nicht, Tamuka.«
    Tamuka nickte, ohne etwas zu sagen.
    »Es ist Zeit zu schlafen«, sagte Jubadi mit einem Blick zum Nachthimmel. Ein weiterer Blitz zuckte darüber hinweg und tanzte zwischen den Wolken. Jubadi sah es sich reglos an, und der Regen glättete seine wallende Mähne.
    »Nachts Krieg zu führen, das war nie unsere Art. Und wenn Worg spricht, ist ebenfalls nicht die Zeit zu kämpfen. So lauten die Worte unserer Väter.«
    »Wenn wir gegeneinander stehen«, wandte Tamuka ein. »Aber gegen Vieh?«
    Jubadi drehte sich wieder zu ihm um.
    »Wir erledigen sie morgen; sie sind so erschöpft wie wir.«
    »Hoffen wir es«, sagte Tamuka leise.
    Jubadi sagte nichts und wandte sich ab.
    »Brennt nieder, was noch übrig ist!«, schrie Hans und deutete auf ein Lagerhaus mit offener Wand, das noch dicht gefüllt war mit Rationen.
    Schrill

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