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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Darin besteht unser Opfer für die, die nach uns kommen. Dafür kämpfe ich.« Er brach ab und deutete mit dem Kopf auf Maddie, die nach wie vor in den Armen ihrer Mutter schlief.
    »Sie ist viel mehr wert als alles, was ich besitze und heute verliere. Und eines Tages wird sie an dieser Stelle stehen und ihren Enkelkindern, die ohne Furcht leben, die Geschichte dessen erzählen, was wir geleistet haben.
    Vergessen Sie dieses Versprechen nicht, während wir hier abmarschieren. Und vergessen Sie auch nicht, dass wir zurückkehren werden, selbst wenn wir dazu einmal um die ganze Welt marschieren müssen!«
    Er blickte die Straße hinab und dachte daran zurück, wie er sie am letzten Abend vor Ausbruch des derzeitigen Krieges entlangspaziert war und leise über die schauspielerische Leistung Pats als Romeo und des jungen Gregori als Heinrich V. gelacht hatte.
    »›Uns wen’ge, uns beglücktes Häuflein Brüder‹«, flüsterte er vor sich hin.
    Er stieg die Stufen von der Veranda hinab, gefolgt von Kathleen. Er blickte kurz zu dem Haus zurück, das sein Heim gewesen war und jetzt mit offener Tür dastand. Kathleen lächelte traurig.
    »Hätte keinen Sinn abzuschließen«, flüsterte sie.
    Er zwang sich zu lächeln, gab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn und küsste Maddie auf ihren Armen, wobei sich das Kind wand und fest an die Brust der Mutter kuschelte.
    Er hob die Hand und wies den Weg, und die Kolonne marschierte los, die Männer schweigsam, ihre Gesichter grimmig.
    In südlicher Richtung kamen sie an der kongregationalistischen Kirche vorbei. Der junge Corporal, der ihr als Priester diente, kam zur Tür heraus, das Gewehr über der Schulter und die Bibel unterm Arm. Aus dem Rathaus kamen mehrere Männer zum Vorschein und schlossen sich der Kolonne an. Sie führten die Regimentsakten mit, die Logbücher, die bis zum Gründungstag des Regiments und der Batterie zurückreichten.
    Ein lautes Summen drang aus dem Süden heran, und Andrew blickte nervös auf und entdeckte ein Dutzend Merki-Aerodampfer, die aus dieser Richtung näher kamen und dabei mit der südwestlichen Brise fuhren. Er betrachtete sie argwöhnisch und hielt sich bereit, den Befehl zum Auseinanderlaufen zu geben, falls sie zu einem Angriff auf ein so verlockendes Ziel wie eine dicht gedrängte Marschkolonne einschwenkten. Eines der Schiffe wendete in großer Höhe nach Westen, überquerte den Fluss und sank tiefer.
    »Gibt wohl Bescheid, dass die Stadt verlassen ist«, sagte Andrew und lachte leise. »Wird das nicht eine Riesenüberraschung?«
    Die übrigen Schiffe folgten weiter ihrer Bahn in mehreren tausend Fuß Höhe über der Stadt mit Kurs auf Nordosten.
    Als die Kolonne den zentralen Platz erreichte, sah man dort vereinzelte Flüchtlinge dem Boulevard zum Osttor und zum Bahnhof folgen. Aus den Toren des Doms kamen Vater Casmar und mehrere Dutzend Priester zum Vorschein. Casmar blieb draußen stehen und machte das Segenszeichen, während zwei Priesterschüler die Türen schlossen, wobei ein hohles Dröhnen über den Platz hallte. Kai, Ludmilla und zig Regierungsbeamte, die Casmar begleiteten, knieten nieder und schlugen das russische Kreuzzeichen. Dann standen sie wieder auf, kamen die Treppe herunter und schlossen sich Andrew an.
    »Die heiligen Reliquien«, erklärte Casmar und deutete mit dem Kopf auf vier Priesterschüler, die eine eisenverstärkte Kiste trugen. »Ich hoffe, Sie können das Gewichtslimit da ein bisschen großzügig auslegen.«
    Andrew lächelte.
    »Packen Sie sie in den Stabswaggon, Eure Heiligkeit.«
    »Bitte, Andrew, einfach Casmar.«
    Andrew nickte diesem ungewöhnlichsten und bescheidensten aller Priester dankbar zu. Casmar trug einen schlichten, hausbackenen Wolltalar in traditionellem Schwarz, der frei von jeder Verzierung war, abgesehen lediglich von einem schlichten Eisenkreuz mit Kesus und der umgedrehten Hand Perms.
    »Würde der Letzte, der die Stadt verlässt, bitte die Türen schließen und die Lampen ausblasen?«, bat Kai, und Gelächter lief die Kolonne entlang, während die Bemerkung Kais an die weiter entfernten Marschierenden weitergegeben wurde.
    Erneut prasselten Geschosse vom anderen Ufer herüber – Granaten schlugen auf dem Platz ein und explodierten. Besorgt blickte Andrew zurück. Niemand war getroffen worden.
    Bullfinch kam aus einer Seitenstraße zum Vorschein, salutierte und ging dann neben Andrew her.
    »Denken Sie daran, Mr. Bullfinch, Sie agieren ab jetzt allein. Sobald wir abgezogen sind,

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