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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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ersten Mal vorsichtig und schlug sich nun ganz auf die andere Seite.
    Andrew wusste, dass er vom Typhus geschwächt war und sich deshalb psychisch so ermattet fühlte wie körperlich. Darüber hinaus litt er an einer tief sitzenden Angst, die von jeher an ihm nagte: dass egal wie sehr sie sich bemühten, die inzwischen mit modernen Waffen ausgerüsteten Merki letztlich zu viel für sie waren und jede Anstrengung der Menschen nur in den Ruin führte.
    »Was Sie damit sagen möchten: dass wir sie an dieser Front nicht aufhalten können«, stellte Andrew leise fest.
    Hans blickte sich im Raum um und nickte.
    »Wo zum Teufel halten wirsie dann auf?«, wollte Pat wissen. »Falls sie den Neiper erreichen, werden sie uns früher oder später an der Furt umgehen und sich zwischen uns und Roum stellen, Wildnis hin oder her, egal was John sagt.«
    Er blickte Julius an, der der Debatte konzentriert lauschte und nickte, als ein Dolmetscher ihm den raschen Wechsel der Argumente auseinander setzte.
    »Wir müssen zusammenstehen«, sagte Julius. »Es ist wie mit unseren Liktorenbündeln: ein Stock allein, und wir werden gebrochen; drei vereint, und wir halten stand.«
    »Mal angenommen, sie greifen überhaupt nicht hier an, sondern wenden sich stattdessen gegen Roum?«, warf Kai die rhetorische Frage ein, wohl wissend, dass man diese Frage schon endlos debattiert hatte und einer Antwort nicht näher gekommen war.
    »Schwierig. Falls sie alles gegen Roum werfen, bleibt uns immer noch die Möglichkeit, gegen Cartha zu ziehen und das zu befreien, was davon übrig ist«, antwortete Andrew. »Außerdem würde das für die Merki einen doppelt so langen Marsch bedeuten, und wir säßen ihnen dabei im Nacken. Erst uns zu überwinden und sich dann gegen Roum zu wenden, das wäre der direkte Weg, wenn sie keinen Feldzug über zweitausendvierhundert Kilometer führen möchten.
    Sherman hat dergleichen zu Fuß durchgeführt«, fuhr er fort, »aber einen solchen Plan haben wir längst zu den Akten gelegt. Nach allem, was wir gehört haben, fürchten sich die Merki, uns ein weiteres Jahr Zeit zu geben; deshalb wird ihr Feldzug direkt gegen uns geführt.«
    »Bei unseren Patrouillen durch die Meerenge vor Cartha konnten wir feststellen, dass sie mindestens ein, vielleicht sogar zwei Umen über den Kanal gesetzt haben«, ließ Hamilcar über den Dolmetscher vermelden.
    »Geben Sie mir noch ein Jahr«, warf Chuck ein, »und sie werden es bereuen.«
    Andrew nickte lächelnd. Was hätte er nicht für ein weiteres Jahr gegeben, für fünf weitere Jahre! Aber die Zeit reichte nun einmal nie.
    »Wir können wenigstens ein Täuschungsmanöver erwarten, das sie am Ostrand des Binnenmeeres entlang nach Roum vortragen. Das fünfte Korps bleibt in Roum, während wir das vierte als strategische Reserve in Suzdal stationieren. Sobald das sechste und siebte Korps unter Vincent in Roum vollständig mobilisiert wurden, verlegen wir sie jeweils dorthin, wo wir sie brauchen. Aber obwohl wir mit einem Täuschungsmanöver der Merki dort rechnen können, möchte ich unsere Kräfte hier konzentrieren. In den zurückliegenden sechs Monaten haben wir unsere ganze Kraft in die Befestigung dieser Linie gesteckt.«
    Andrew sah Hans an.
    »Ich sage einfach nur das, was ich denke!«, entgegnete Hans scharf. »Und ich sage Ihnen, dass sie, sobald sie zuschlagen, mit allem über uns herfallen werden, was sie haben. Sie stehen unter Zeitdruck wie wir auch. Die Horde ist riesig – eine gewaltige Fressmaschine aus Pferden und Merki –, und falls sie anhält, verhungert sie. John, was benötigen Pferde in einer Landschaft wie der hiesigen?«
    »Nun, so weit wir das ausrechnen können«, antwortete John leise, »braucht ein Pferd in einer Grassteppe pro Jahr ungefähr fünfundzwanzig Morgen Land. Das ist allerdings der Bedarf für ein ganzes Jahr. Im späten Frühling kann man höchstwahrscheinlich zwanzig Tiere einen Tag lang auf einem Morgen grasen lassen, aber es dauert dann gute zwei Wochen oder noch mehr, bis diese Fläche wieder nutzbar wird. Grob überschlagen, umfassen die besiedelten Teile von Rus etwa die Fläche des Bundesstaates Maine, also circa fünfundachtzigtausend Quadratkilometer. Die Merki kämen dort kaum durch eine Jahreszeitdas betrifft allerdings nur den Futterbedarf der Pferde.« Er wurde still.
    »Die Tugarenhorde war zahlenmäßig nur ein Drittel so stark«, sagte Hans leise, »und zum Zeitpunkt, als die Belagerung zu Ende ging, hungerten sie damals auch,

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