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Die Rache des glücklichen Mannes

Titel: Die Rache des glücklichen Mannes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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Verschone wenigstens mich mit deinen Unanständigkeiten, genügt es nicht, dass du die ganze übrige Gemeinde demütigst? Ich werde diese Früchte der Sünde nicht in den Schoß der Kirche aufnehmen, bild dir das ja nicht ein!«
    Jaatinen versuchte den aufgebrachten Kirchenmann zu beruhigen:
    »Ich persönlich wollte sie ja gar nicht bei der Kirche anmelden, aber Leea hat sich so sehr dafür eingesetzt… sie ist manchmal recht kirchlich. Nun tauf die beiden schon, es macht ja keine große Mühe.«
    Roivas ging erregt im Zimmer auf und ab. Seine Stirn war schwer gefurcht, er hatte eine belehrende Miene aufgesetzt.
    »Du scheinst nicht zu begreifen, Jaatinen. Nach allem, was du hier in Kuusmäki angestellt hast, kann ich nicht mal deine Kinder der Gnade des Herrn empfehlen, und wer weiß, ob es überhaupt deine eigenen sind. Unschul­ digen die Taufe zu geben, ist keine so einfache Sache, wie du denkst, ich gerate hier in einen Widerspruch. Schaff mir diese Kinder jetzt aus den Augen, Kerl, ich habe viele Menschen getauft, aber nie so gottloses Volk.«
    »Du willst sie nicht taufen?«
    »Du wagst noch zu fragen?«
    »Dann eben nicht. Ich kann ja zum Bischof gehen.« »Zum Bischof? Kennst du den Mann?« Roivas wurde unschlüssig, als die Rede auf den
    Bischof kam. Er zögerte ein wenig und sagte dann: »Auch der Bischof wird die beiden kaum taufen.« »Du brauchst keine Angst zu haben, ich werde sie
    nicht zum Bischof bringen.«
    Jaatinen trug den Wagen hinaus. Roivas folgte ihm, auf der Treppe sagte er:
    »Wenn du auch die weltliche Macht hier erlangt hast, so ist jedenfalls die kirchliche Macht in diesem Dorf noch in meiner Hand. Dies ist weniger eine persönliche Sache als vielmehr eine kirchliche Angelegenheit. Kein Seelenhirte mit Selbstachtung würde in einer solchen Situation uneheliche Kinder taufen, es ist einfach ein Unding.«
    Wütend schob Jaatinen den Kinderwagen geradewegs zur Polizeistation und trug ihn zu Kommissar Kavon­ kulma hinein.
    »Schreib die beiden ins Zivilregister, sofort, das gehört ja zu deinem Amt.«
    »Jesses, bist du wütend, brüll nicht so herum. Wie heißen die beiden denn?«
    »Eine heißt Pirita… und die andere meinetwegen Liri-ta.«
    Kurz darauf kehrte Jaatinen nach Hause zurück. Er berichtete Leea:
    »Ich wollte die beiden taufen lassen, aber Roivas hat sich quer gestellt. Also bin ich zur Einwohnermeldestelle gegangen, da man sie bei der Kirche nun mal nicht wollte.«
    Jaatinen überreichte Leea die Papiere, die Kavonkul­ ma ausgestellt und abgestempelt hatte. Aus ihnen ging hervor, dass die Kinder ins Zivilregister von Kuusmäki aufgenommen worden waren; Jaatinen hatte sogar das richtige Geburtsdatum gewusst. Als Leea die Dokumente gelesen hatte, verschloss sie sie in der Kommoden­ schublade.
    »Roivas hat sich also geweigert.«
    »Er wollte sich wichtig machen. In Wirklichkeit gibt es keine Regel, die das Taufen von unehelichen Kindern verbietet.«
    »Pirita… und Lirita… recht hübsche Namen hast du dir ausgedacht. Wer von beiden ist wer?«
    »Tja, welche wäre Pirita, sie ähneln sich beide so sehr, dass man sie verwechselt. Wollen wir die Kleine, die auf der Seite zur Tür liegt, Pirita nennen?«
    »Gut, soll sie Pirita sein.«
    23
    Der Frühsommer kam, das Schuljahr endete, und damit endete Rummukainens Gnadenfrist in Kuusmäki. Der Vorstand der Gesamtschule veranstaltete eine Kaffeeta­ fel zur Verabschiedung des Direktors. Eingeladen waren die Lehrer der Schule und ein paar von Rummukainens engsten Freunden. Nach der Schulabschlussfeier wurde im Turnsaal zum Kaffee eingedeckt. Die Gäste erschie­ nen rechtzeitig, und man wartete auf den Direktor, der nach der Abschlussfeier in seine Wohnung gegangen war, wohl um seine letzten Sachen zu packen.
    Doch Rummukainen ließ sich nicht blicken. Nach einer guten Stunde Wartezeit schickte man die
    Religionslehrerin aus, nach ihm zu suchen. Bald kehrte sie zurück, ziemlich erschüttert. Kurz darauf segelte auch der Ehrengast selbst in den Festsaal. Er war stockbesoffen. Eilig schob Konstabler Ollonen, der dem
    Schulvorstand angehörte, Rummukainen einen Stuhl unter den Hintern, und Jäminki begann mit seiner vorbereiteten Rede.
    »Ich danke also dir, Bruder Rummukainen, noch ein­ mal für die Arbeit, die du hier in Kuusmäki für die he­ ranwachsende Generation geleistet hast. Wie keinem anderen ist es dir gelungen, diese unsere Gesamtschule von einer bescheidenen Paukanstalt zu einem hochgra­ digen Baum des Wissens

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