Die Rache des Griechen
Augen auf. Der Schmerz war tief in ihrem Inneren verborgen. Alexandros küsste ihre Lippen, langsam und sinnlich. Dann zog er sie auf sich. Ihre Brüste drückten gegen seinen Oberkörper. Er umfasste ihre Taille und bewegte sie vor und zurück, ließ sie seine Erregung spüren.
Seidige Feuchtigkeit breitete sich zwischen ihren Beinen aus. Sie war bereit für ihn. Sie richtete sich ein wenig auf, drückte die Beine links und rechts neben ihm aufs Bett und rang nach Luft, als er mit einem einzigen festen Stoß in sie eindrang. Sie schaute in seine Augen. In ihr wuchs der Wunsch, mit ihm zu sprechen, etwas zu sagen, irgendetwas. Das Wissen, dass sie ihn immer noch liebte, nagte an ihr. Die Worte wollten aus ihr hervorsprudeln, selbst jetzt, als er sie auf eine überwältigende Reise zu den Wonnen höchster Lust mitnahm.
Kurz vor dem Höhepunkt konnte Kallie die magischen Worte auf der Zunge schmecken. In ihrer Verzweiflung beugte sie sich vor und presste ihren Mund auf Alexandros’. Seine Lippen erstickten die Worte der Liebe, als die Wogen der Erfüllung ihre Körper überrollten.
Kallies wundervoller Körper ruhte auf ihm, ein Bild engster Verbundenheit. Es fiel Alexandros schwer zu begreifen, wie intensiv seine Höhepunkte jedes Mal mit dieser Frau waren. Sie war so großzügig, gab so viel. Dabei war sie zugleich so empfänglich. Mit einer Berührung, ach was, mit einem Blick war sie die Seine.
Aber seit jenem Tag in der Nähe des Klosters, an dem sie mit ihm hatte reden wollen, hatte sich etwas geändert. Er wollte nicht mit ihr sprechen. Unterhaltungen interessierten ihn nicht. Doch noch während er sich das einredete, wusste er, dass es eine Lüge war.
Gestern Nacht, als er Kallie ins Schlafzimmer getragen und wie ein Neandertaler aufs Bett geworfen hatte, war er sich wie ein Mistkerl vorgekommen. In Wahrheit wollte er sehr wohl wissen, was sie bewegte, und sie besser kennenlernen.
Das jedoch entsprach nicht dem Plan. Schlaf mit ihr, vergiss sie. Einst hatte sie ihn hintergangen, sie würde es wieder tun.
In diesem Moment hob sie den Kopf. Der Ausdruck in ihren Augen berührte ihn. Da war etwas, was er nie zuvor in den Augen einer Frau gesehen hatte. Was es war, wollte er gar nicht wissen. Er bewegte die Hüften und beobachtete, wie sie errötete, als sie spürte, wie seine Männlichkeit in ihr wieder hart wurde.
Als sie von ihrer Reise zu den Sternen zurückkehrten, entzog er sich ihrer Umarmung und stand auf. Dann informierte er sie kühl darüber, dass sie in ein paar Stunden nach Paris aufbrechen würden.
Unter der Dusche stützte er die Hände gegen die Wand, neigte den Kopf und spürte, wie etwas Schweres sich in seiner Brust ausbreitete. Als er aus dem Bad kam, war Kallie in ihr eigenes Zimmer verschwunden. Am liebsten hätte er mit der Faust gegen eine Wand geschlagen. Er befand sich mit irgendetwas im Krieg. Dabei hegte er die schreckliche Befürchtung, dass er selbst es war, gegen den er kämpfte.
13. KAPITEL
Kallie schlenderte in Alexandros’ Apartment umher, das sich in der Rue du Faubourg Saint-Honoré befand, eine der exklusivsten Adressen von Paris. Sie war zum ersten Mal hier. Jetzt stand sie im Hauptwohnzimmer, ihr Gepäck zu ihren Füßen. Als sie früh am Abend nach Hause gefahren war, hatten die Paparazzi, die ihr vom Flughafen aus gefolgt waren, ihr kleines Apartment regelrecht belagert. Man hatte sie mit Fragen bombardiert. Warum sind Sie hier? Warum leben Sie nicht bei Alexandros? Gibt es schon Ärger im Paradies?
Alexandros, der ihr in einem zweiten Wagen gefolgt war, stieg aus und informierte die wartenden Reporter, dass sie lediglich einige Sachen aus ihrer Wohnung holten und dass Kallie natürlich zu ihm zog.
Zu schockiert, um sofort zu widersprechen, führte Kallie ihn in ihre Wohnung. „Seit wann ziehen wir zusammen?“, fragte sie dann mit gepresster Stimme.
Er zuckte fast unmerklich mit den Schultern und sah sich neugierig um, was Kallie wiederum gar nicht gefiel. Sie wollte ihn anschreien, er solle sofort ihren Zufluchtsort verlassen. Ihre Wohnung war der einzige Ort, den er noch nicht erobert hatte. Und jetzt war er hier und schaute sich um wie ein Detektiv.
„Kallie, das macht durchaus Sinn. Die Paparazzi werden dich jagen wie ein Hund einen Knochen. Möchtest du diese Art Aufmerksamkeit? Ich nicht, und deine Nachbarn sicherlich auch nicht.“
Seine Worte weckten Schuldgefühle in ihr. Viele ältere Menschen wohnten in diesem Gebäude. Ein Leben mit der
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