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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Treppe wandte, rief er: »Ich glaube, Mylord würde gern mit Ihnen sprechen, Lady Jade.« Wortlos stieg sie die Treppe hinauf, und er erbot sich: »Ich stehe Ihnen gern zur Seite. Sein Temperament kann einem manchmal wirklich angst machen …«
    Seufzend wartete er, bis sie aus seinem Blickfeld verschwunden war, dann eilte er in den Salon. Als er Colin entdeckte, fiel es ihm schwer, Haltung zu bewahren.
    »Mein Gott – sind Sie’s tatsächlich, Sir?« stotterte er.
    »Hallo, Sterns«, grüßte Colin. »Freut mich, Sie wiederzusehen. Kommandieren Sie Ihren Herrn immer noch so herum?«
    Es dauerte eine Weile, bis der Butler sich von seiner Verblüffung erholt hatte. »Ich – tue mein Bestes«, hauchte er.
    »Er ist ein Diktator, kein Dienstbote«, verkündete Colin grinsend.
    Sterns musterte den älteren Mann, der offensichtlich schlechte Augen hatte, und versuchte, nicht nach Luft zu schnappen.
    »Ist mein Essen fertig?« bellte Harry.
    Der Butler entschied, daß dies Jades Onkel sein mußte. Der Fremde an Colins Seite war zu jung dafür. »Fast fertig … Mylord, ich muß Sie in der Halle sprechen. Es ist sehr wichtig.«
    »Nicht jetzt, Sterns«, erwiderte Caine müde. »Später.«
    »Dieses Problem muß sofort gelöst werden. Es betrifft Lady Jade.«
    Das überraschte Caine nicht. »Was brennt sie denn diesmal nieder? Die Küche?«
    »Mylord, dies ist nicht der rechte Augenblick für schlechte Scherze«, schimpfte Sterns.
    »Sehe ich so aus, als würde ich scherzen?«
    Der Diener verschränkte die Arme vor der Brust. »Lady Jade brennt überhaupt nichts nieder. Sie reist ab.«
    Mit dieser Neuigkeit erzielte er die angestrebte Wirkung. Er sprang beiseite, um seinem Herrn auszuweichen, der zur Tür stürmte. Und er nickte zufrieden, als Caine brüllte: »Den Teufel wird sie!«
    Der Butler wartete, bis sein Arbeitgeber den Raum verlassen hatte, und wandte sich dann zu Jades Onkel.
    »Bald wird das Dinner serviert«, meldete er in seinem üblichen hochmütigen Ton.
    Caine nahm immer zwei Stufen auf einmal. Der Gedanke, Jade könnte ihn verlassen, war unerträglich. Zum erstenmal im Lauf seines Lebens geriet er in Panik, und dieses Gefühl gefiel ihm überhaupt nicht.
    Er riß die Schlafzimmertür auf, warf sie zu und lehnte sich dagegen. Um sich zu beruhigen, holte er tief Atem.
    Jade ignorierte seine Anwesenheit. Sie stand neben dem Bett und faltete ein goldgelbes Kleid zusammen. Die Reisetasche war beinahe voll.
    »Hör zu packen auf«, befahl Caine und staunte selber, weil seine Stimme so entschieden klang. »Du bleibst hier.«
    Jade drehte sich zu ihm um, entschlossen, ihm gründlich die Meinung zu sagen. Aber sein Anblick krampfte ihr das Herz zusammen, und sie vergaß all die Worte, die ihr eben noch auf der Zunge gelegen hatten. Er war sichtlich wütend, und sie starrte fasziniert auf den Muskel, der in seinem Kinn zuckte, während sie Mut zu fassen suchte.
    »Ich lasse dich nicht gehen, Jade«, erklärte er. »Niemals – hörst du?«
    Ihre Ohren dröhnten, und sie vermutete, daß jeder im Dorf ihn hören würde. Und sie mußte ihre ganze innere Kraft aufbieten, um sich gegen ihn zu behaupten. Langsam schüttelte sie den Kopf. »Du hast mich Hure genannt.«
    Ihre Stimme klang so unglücklich, daß sein Zorn etwas nachließ. »Nein, das habe ich nicht getan.«
    »Aber du dachtest es. Und du wolltest es in alle Welt hinausposaunen.«
    »Nein. Jade, im Augenblick haben wir wichtigere Dinge zu besprechen.«
    Empört schnappte sie nach Luft. »Wichtigere Dinge als deine Unverschämtheit, mich Hure zu schimpfen?« Als er auf sie zuging, wich sie rasch zurück. »Komm mir nicht zu nahe! Du darfst mich nie wieder anrühren! Ich will es nicht!«
    »Dann steht dir eine schreckliche Zukunft bevor. Ich werde dich nämlich ständig anrühren, bis ans Ende meiner Tage.«
    »In Wirklichkeit magst du mich gar nicht!« schrie sie.
    »Du interessierst dich für die verletzliche, schwache Frau, die ich dir vorgespielt habe. Mein wahres Ich kennst du nicht, Caine. Ich bin sehr stark und entschlossen. Du Dummkopf, ich tat nur so, als würde ich dich brauchen – damit du dich verpflichtet fühltest, an meiner Seite zu bleiben. O ja, ich wandte all die Tricks an, die schwache Frauen so gern benutzen. Bei jeder Gelegenheit jammerte ich und vergoß sogar Tränen, um meinen Willen durchzusetzen …« Als er sie packte und an sich riß, kreischte sie: »Ich reise ab! Geht das denn nicht in deinen Dickschädel?«
    »Du bleibst

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