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Die Radleys

Titel: Die Radleys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Haig
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einen Zettel mit einer Frage zuschiebt.
    Die Frage lautet: »In welchen Film gehen wir?«

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    KLASSE
    »Haben Sie mit Clara Radley gesprochen?«
    Geoff hält seine Nachmittagszigarette zum Fenster hinaus, als Alison Glenny diese Frage stellt. Er schnippt die Zigarette aus, die einen weiten Bogen bis nach unten auf die Straße beschreibt. Er zieht den Arm zurück und schließt das Fenster.
    »Zwei Streifenbeamte waren bei ihr.«
    »Und? Die Seite mit dem Zeugenprotokoll ist leer. Es steht nichts drauf. Was ist passiert, als sie bei ihr waren? Radley ist ein alter Vampirname, und einer der blutrünstigsten Vampire in Manchester ist ein Radley, deshalb will ich nur in Erfahrung bringen, ob es hier eine Verbindung gibt.«
    »Sie haben mit ihr gesprochen, aber es ist nichts Verwertbares dabei herausgekommen.«
    »Nichts?«
    »Nein.« Er seufzt. »Sie haben mit ihr geredet, und sie hat erklärt, dass sie keine Ahnung hat, und das war alles.«
    Sie denkt einen Moment darüber nach. »Sie können sich an nichts erinnern, richtig?«
    »Was? Ich weiß es nicht. Die Befragung war erst gestern. Scheint mir …«
    Sie schüttelt den Kopf. »Sie müssen sie nicht in Schutz nehmen, Superintendent. Ich mache niemandem einen Vorwurf. Es kann bloß einfach sein, dass sie durch Blutdenken beeinflusst wurden.«
    »Durch Blut- was ?«
    »Einige Vampire haben gewisse Fähigkeiten. Für gewöhnlich die skrupellosesten und gefährlichsten. Sie trinken so viel Blut, dass es ihre mentalen und physischen Fähigkeiten erweitert.«
    Er kann nur verblüfft auflachen. »Tut mir leid, Herzchen. Mir schwirrt von all dem immer noch der Kopf.«
    Etwas wie Wärme tritt in ihre Augen. »Ich weiß, hört sich alles ganz anders an, als wir uns die Welt bisher vorgestellt haben.«
    »Genau, das kann ich ausnahmsweise mal bestätigen.«
    Alison schreitet im Zimmer auf und ab. Als sie ihm den Rücken zukehrt, nimmt Geoff ihre Figur in Augenschein. Sie ist schlank, zu schlank für seinen Geschmack, aber sie hält sich aufrecht, wie eine Ballettlehrerin. Sie hat Klasse, das ist das Wort, das ihm immer wieder in den Sinn kommt. Sie ist der Typ Frau, neben dem Denise immer verwelkt und ausgetrocknet wirkt, wenn sie ihm gelegentlich bei Hochzeiten oder auf einer ihrer kostspieligeren Kreuzfahrten begegnet.
    »Macht nichts«, sagt sie. »Mir ist da was eingefallen. Könnten Sie mir eine Liste aller Einwohner von Bishopthorpe zukommen lassen?«
    »Klar, kein Problem. Warum? Nach wem suchen Sie?«
    »Jemandem mit dem Namen Copeland«, sagt sie mit einer Stimme, die sich plötzlich nachdenklich und traurig anhört. »Jared Copeland.«

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    THE PLOUGH
    Will sitzt wieder in dem Ruderboot, treibt auf dem altbekannten roten See. Diesmal sitzt Helen jedoch mit ihm im Boot und hält einen dunkelhaarigen Säugling in den Armen, den sie in den Schlaf singt.
    Row, row, row your boat,
Gently down the stream.
Merrily, merrily, merrily, merrily,
Life is but a dream.
    Will hat diesmal zwei Ruder und rudert auf das felsige Ufer zu und betrachtet die Frau, die er liebt, während sie leise weitersingt. Sie singt und lächelt ihn an. Es ist ein unkompliziertes, liebevolles Lächeln. Er hat keine Ahnung, was passieren wird, wenn sie erst am Ufer angekommen sind, weiß aber, dass sie zusammenbleiben und glücklich sein werden.
    Row, row, row your boat,
Gently down the stream.
If you see a crocodile,
Don’t forget to scream.
    Trotzdem hat er ein ungutes Gefühl. Alles ist zu perfekt. Er spürt, dass ihn jemand von den Felsen aus beobachtet. Er hält etwas hoch in den Himmel, damit Will es sehen kann.
    Einen Kopf, aus dessen Hals das Blut in den See tropft.
    Er hört auf zu rudern, aber das Boot bewegt sich weiter auf den Mann zu, nähert sich dem Ufer, bis Will erkennt, dass der abgetrennte Kopf sein eigener ist. Das Gesicht starrt ihn an wie eine Horrormaske. Vor Entsetzen klappt seine Kinnlade herunter.
    In Panik tastet Will nach seinem Hals und stellt fest, dass er vollkommen intakt ist.
    »Wer bin ich?«, sagt er und unterbricht Helens Schlaflied.
    Sie sieht ihn verwirrt an, als hätte sie noch nie eine so dämliche Frage gehört. »Du weißt doch, wer du bist«, sagt sie sanft. »Du bist ein sehr guter und lieber Mann.«
    »Aber wer?«
    »Du bist der, der du immer gewesen bist. Du bist der Mann, den ich geheiratet habe. Du bist Peter.« Dann schreit sie auf, als sie den Mann mit dem abgetrennten Kopf entdeckt. Und Baby Rowan schreit ebenfalls. Ein schreckliches

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