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Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Ophelia. Meine Tante hat Euch etwas zu essen vorbereitet. Hier entlang, bitte.«
    Die Stimme war klar, das Gesicht offen und ungezwungen. Andin erkannte das reizende junge Mädchen wieder, das er vor zwei Stunden mit zwei Männern hinter dem Gasthaus eine mysteriöse Lebensmittelladung hatte vorbereiten sehen. Sie hatte lange, sehr blonde Zöpfe, die zu dicken Schnecken aufgesteckt waren. Zwischen unendlich langen Wimpern funkelten ihre haselnussbraunen Augen vor Schalk. Mit ihrer kleinen, weißen Schürze und ihrem Spitzenhäubchen sah sie wirklich hinreißend aus. Andin ließ sich ohne Widerstand an einen kleinen Eichentisch führen.
    Askia erstaunte ihn aufs Neue mit ihren Gerichten. Die Salbeigans und die Aalpastete im Topf schmeckten hervorragend und wurden von einem guten Landwein begleitet. Zur großen Freude der drallen Frau sprach der junge Mann ihrem Mahl reichlich zu und fand sein Lächeln wieder.
    Alte und junge Dörfler sahen im heißen, rötlichen Schein der prasselnden Flammen weiterhin misstrauisch drein. Trotz aller Unterschiede ihrer Züge, Bärte und Haare, die ganz verschieden geschnitten oder gefärbt waren, schienen all die Männer, die sich in kleinen Grüppchen zusammengeschart hatten, nur ein einziges Gesicht zu haben. Die Tatsache, dass Askia diesen Fremden verhätschelte, milderte die ernsten Blicke nicht gerade. Dass sie ihm auch noch eine Aecliventorte servierte, wurde vom Rat der Weisen nicht gebilligt.
    Andin saß einen Moment lang nachdenklich vor den gleichen gelbroten Früchten, die das junge Mädchen aus den Dunklen Wäldern benutzt hatte, um mit den Katratten zu verhandeln. Jetzt war er nicht mehr von kleinen Dämonenleckermäulern umgeben. Aber die zarte Mischung aus Süße und Bitterkeit, die den Aecliven eigen war, sorgte dafür, dass er die Katratten nicht wirklich vermisste. Die Torte war so gut, dass es ihm leidgetan hätte, sie teilen zu müssen.
    Ein Dörfler, der neugieriger als die anderen war, stellte die Frage, die allen auf den Lippen brannte: »Kommst du von weither, Fremder?«
    »Nein, aus Pandema.«
    Die Nennung dieses Königreichs löste ein respektvolles Schweigen aus. Ein reiches Land, in dem jeder, der eine mutige Tat vollbracht hatte, von einem großmütigen König geadelt wurde, konnte die kleinen Leute nur zum Träumen bringen. Askia lächelte.
    »Und … habt Ihr noch einen weiten Weg vor Euch?«, verbesserte sich der Bauer.
    »Nein, nur nach Etel.«
    Dieses Verhör ließ Andin lächeln. Endlich wagten sie es! Die Furcht vor Fremden hatte in manchen Ländern durchaus große Auswirkungen. Der Mann aus Waldsaum gab nicht auf, sondern fuhr fort: »Hattet Ihr auf der Reise Schwierigkeiten? Das Land ist ja nun nicht gerade ruhig.«
    Er spielte auf die behelfsmäßige Bandage an, die Andin umbehalten hatte.
    »Nein, ich bin nur von einer Klippe in die Amalysenlagune gefallen, und eine junge Frau mit großartigen Augen hat mich gerettet. Kennt ihr sie?«
    Sein Tonfall hatte ironisch klingen sollen, aber die Reaktion war eisig. Es herrschte Totenstille, der eine Vielzahl von Fragen und Vorwürfen folgte:
    »Du bist doch nicht in die Dunklen Wälder gegangen?«
    »Unmöglich, dass er da noch am Leben wäre!«
    »Sie hat dich gerettet? Nein, das ist unglaublich!«
    »Er ist ein Lügner! Das ist unglaubwürdig!«
    »Keine Amalyse hätte je ihre Beute losgelassen!«
    »Sie hätte ihn niemals gerettet, er ist doch bloß ein Fremder!«
    »Othal, was du da sagst, ist dumm.«
    Dieser letzte Einwurf stammte von Ophelia.
    »Sie mag den Tod nicht – sie heilt! Sie kennt die Amalysen und ist durchaus in der Lage, sie aufzuhalten, für wen auch immer, ohne Ansehen der Person.«
    »Ophelia hat Recht!«, bekräftigte Askia. »Ihr seid doch nur eine Bande von Neidern! Ihr ertragt den Gedanken nicht, dass er mit ihr gesprochen haben könnte, weil ihr nie den Mumm aufgebracht habt, es selbst zu tun!«
    Dieser Satz knallte wie eine Ohrfeige.
    »Äh … Sie scheint ja bekannt zu sein … Mit so einer Reaktion habe ich nicht gerechnet. Aber hat sie keinen Namen?«, fragte Andin Askia schüchtern.
    »Sie ist das Mädchen-mit-den-blauen-Augen. Sie ist uns sehr wichtig, und ich glaube, dass alle Männer dieses Landes dich gern dafür töten würden, dass du dich ihr genähert hast. Aber sie sind nur Dummköpfe, keine üblen Kerle. Sie haben noch nicht verstanden, dass sie die einzige freie Person in diesem Lande ist.«
    Die Antwort war höchst erstaunlich, aber Andin hatte nicht die Zeit

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