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Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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blond – und die Harmonie ihrer Körperhaltung machten Elea nachdenklich. Andin seufzte ein bisschen, sie schon wieder verloren zu haben, aber er bemerkte, dass sie Ophelia beobachtete. Er führte seine Lippen an ihr Ohr heran.
    »Warum konnte sie nie zu deiner Truppe gehören? Was fehlt ihr, das die andere Tänzerin hat?«
    Aus ihren Gedanken gerissen sah Elea ihn an, erstaunt über sein Interesse. »Virgine hat keine Familie draußen. Ophelia hat nur ihre Schwester Maja und ihre Tante, aber ich weiß, dass Askia niemals ihr Gasthaus aufgeben würde, um uns zu folgen. Das könnte Ophelia zu Unvorsichtigkeiten verleiten – oder ihre Familie in Gefahr bringen. Das … ist einem meiner Gefährten schon zugestoßen … Aber mach dir keine Gedanken mehr darüber. Ich werde gezwungen sein, ihren Wunsch zu erfüllen: Sie hat gerade ein schwieriges Problem gelöst. Ich brauche sie.«
    Sie ging schon auf Ophelia zu. Andin hörte die Worte kaum, die sie an sich selbst richtete: »Vergib mir, Gyl, dass ich ein weiteres Mal diesem Prinzip entgegenhandle.«
    Sie verschwand in der Menschenmenge, die die beiden Tänzerinnen umgab. Ophelia blieb stehen und sah Andin an. Sein Augenzwinkern zeigte ihr, was die Maske ihr sagen würde. Sie sprudelte vor Freude über!
    Ihr Glück und das Fest machten dem jungen Mann Lust zu tanzen. Schließlich konnte man es genauso gut ausnutzen, dass Korta höchstwahrscheinlich nicht kommen würde! Leider kam die Partnerin, die er sich ausgesucht hatte, immer noch hinkend auf ihn zu. Er war ganz nahe bei ihr, als ein äußerst durchdringender Pfiff dafür sorgte, dass sie sich umdrehte. Ein braunhaariger junger Mann, der kaum älter als fünfundzwanzig sein konnte, bedeutete ihr, tanzen zu kommen.
    Bevor sie antwortete, suchte Elea mit Blicken nach Joran. Sie sah einen großen, schwarzen Kater auf einem Dach hocken. Seine gelben Augen stachen aus der sich herabsenkenden Nacht hervor. Sie bewegten sich im selben Takt wie sein Schwanz von links nach rechts, zum Zeichen der Verneinung. Elea wies also auf ihre Hüfte und hob hilflos die Arme, um die Aufforderung zu beantworten. Ein weiterer junger Mann legte sich beide Hände als Sprachrohr vor den Mund und brüllte über die Lieder hinweg: »Dir bleibt doch noch deine Stimme, oder?«
    Sie nahm freudig an. Als sie ging, flüsterte sie Andin, der bekümmert darüber war, dass er sich das junge Mädchen so leichthin hatte rauben lassen, einige Erklärungen ins Ohr: »Der Erste heißt Theon. Nur bei Festen sind seine Lippen bereit zu lächeln. Du wirst ihn nie ohne den Zweiten sehen, Allan, Virgines Mann. Wenn du ein Instrument spielen oder singen kannst, ist jetzt der rechte Augenblick. Erwan wird sicher seine Sackleier hervorholen! Das ist ein sagenhaftes akalisches Instrument!«
    Andin lächelte und ließ sie durch die Menge davongehen. Er kehrte rasch nach hinten zurück, holte seine Tasche aus dem Haus, in dem er sich umgezogen hatte, zog seine eigene Sackleier hervor und stellte im Hinausgehen in seiner Eile, Victoria nicht warten zu lassen, die Tasche neben einem Karren ab.
    Allan, Theon und der große Sten halfen Vic, auf leere Kisten zu steigen, die zu einem Podest aufgeschichtet waren. Vier Personen stießen mit verschiedenen Instrumenten zu ihnen.
    »Wo ist mein Winzling?«, brüllte der Riese der Menge zu.
    Erwan erschien lachend und ergriff die Hand seines Freundes. Der kleine, rothaarige Mann war perfekt proportioniert und sogar sehr muskulös. Die Akaler wurden als »Zwerge« bezeichnet, weil selbst die größten niemals auch nur fünfeinhalb Fuß hoch waren. Da konnte es leicht zu abschätzigem Gerede kommen: Die Männer der anderen Völker der Welt des Ostens waren meist über sechs Fuß groß!
    Obwohl er seit kurzem wieder den Hass empfand, der Akal in einem ewigen Krieg gegen die Ungewöhnlichen Lande gefangen hielt, hatte Erwan dennoch die Empfindlichkeit und Ungeselligkeit vergessen, die den Leuten seines Königreichs nachgesagt wurden. Er war klein, gewiss, und konnte nicht hoffen, dass er mit vierzig Jahren noch weiterwachsen würde. Aber mittlerweile amüsierte er sich darüber. Seine Waffenbrüderschaft mit dem großen Sten drehte überdies der Natur in Schlachten eine Nase. Erwans Arm war für den Schwertkampf wie geschaffen – sein Mund zum Lachen. Seine goldenen Augen funkelten vor Schalk, vor Träumen und vor Weisheit. Der Zwerg bewies zum rechten Zeitpunkt durchaus Größe.
    Andin und seine Sackleier wurden mit Freuden und

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