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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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die Albträume zu unterdrücken?«, fragte sie, erstaunt, dass so etwas möglich sein sollte.
    Erwan lachte plötzlich ein wenig.
    » Nein«, verkündete er fröhlich. » Und selbst wenn ein solches Gebräu existieren könnte, würde ich mit Selene kein einziges Experiment anstellen.«
    Er hatte seine Schlüsse aus dem Schweigen der jungen Frau über ihre Geheimnisse gezogen und gab sich nun unschuldig und scherzend, während er seine ungewöhnliche Mixtur erklärte: » Ich braue einen starken Traumerzeuger. Ein wenig Met, der garantiert keine Kopfschmerzen macht, wenn man zu viel davon getrunken hat«, verkündete er stolz mit dem größten Ernst.
    » Erwan! Du machst meine Truppe noch zu einem Haufen von Säufern! Ich dachte, du wärst ein großer Alchemist!«
    » Ich bin ein Oberalchemist!«, sagte der kleine Mann gekränkt, indem er sich auf dem hohen Hocker aufrichtete, stolz auf die Worte seiner Tochter. » Das beste Gespür von ganz Akal, und einer der besten Zubereiter, vergiss das nicht. Aber, meine Schöne, lass das Wissen die Vernunft übertölpeln– Phantasie ist so bezaubernd! Wir werden sie alle brauchen.«
    Elea lächelte über seinen überzeugenden Tonfall und seinen flehenden Blick. Er wusste besser als so mancher andere, dass das Ergebnis einer Schlacht von der Moral der Kämpfer abhing.
    » Das beste Gespür?«, fragte sie interessiert. » Nun denn, mein hochberühmter Erwan Al Kyort, dann stelle ich dich auf die Probe! Finde mir heraus, was diese beiden Phiolen enthalten.«
    » Mein liebes Kind«, verkündete der Zwerg mit großer Geste, » ich kann dir, ohne auch nur meine Nase zu gebrauchen, verkünden, dass sie eine Substanz enthalten, die man Gyzom-Rot nennt, nach dem Namen desjenigen, der einst diese Pflanze in den öden Gipfelregionen der Welt des Südens fand. Abgesehen von ihren Heilkräften hat sie die Besonderheit, mit jedem Gegenstand zu verschmelzen, und färbt sogar Glas. Der Beweis dafür liegt hier vor. Eine der Phiolen enthält die Substanz darüber hinaus in stärkerer Konzentration als die andere.«
    Er hielt inne, ein Lächeln auf den Lippen, eine Augenbraue höher als die andere gezogen.
    » Einfach.«
    Dann fuhr er kaum ernster fort: » Nun gibt es sechs Möglichkeit, das Gyzom-Rot zuzubereiten: Man kann es brennen, flambieren, erwärmen, oxidieren lassen, destillieren oder dekantieren und sodann filtern. Soll die wahre Leistung also darin bestehen, zu erraten, worum es sich hierbei handelt?«, fragte er und wackelte mit den kleinen Fingern.
    Er atmete tief ein, schnupperte und ließ die Stille der Nacht das Zimmer durchdringen. Seine goldenen Augen starrten die Flammen der Lampen an, er entkorkte die beiden Fläschchen und führte sie unter seiner Nase hindurch.
    Elea, die es kaum abwarten konnte, etwas zu erfahren, fürchtete, sich noch länger gedulden zu müssen, aber sie bekam sofort eine Antwort.
    » Gyzom-Rot, das nur erwärmt worden ist«, verkündete Erwan, als sei es nur zu offensichtlich.
    » Du bist genial! Sag den Männern, dass sie für Olas nur zwei Karren mit Nahrungsmitteln fertig machen sollen. So können wir die Waffen morgen in fünf Dörfern zugleich verteilen. Macht die Phiolen fertig! Wenn ihr mich braucht… ich bin in der Bibliothek!«
    » Aber da ist mehr als nur diese Substanz!«, rief Erwan, erstaunt über ihren eiligen Aufbruch.
    Eleas Gesicht erschien wieder am Fenster. » Na ja… vielleicht habe ich ja eine Phiole gefüllt, die schon einmal zu einem anderen Zweck genutzt worden ist. Warum? Was riechst du noch?«, fragte sie so unschuldig wie nur möglich.
    » Dieses Gyzom-Rot ist mit Extrakten schädlicher Blumen versetzt, mit der Schale der Zeittöterwurzel und mit dem Öl von …«
    Er führte die Mixtur noch einmal unter seiner Nase hindurch.
    » …ein oder eher zwei Restakelblättern; das ist die Gleichgewichtspflanze. Bist du sicher, dass das nur eine zufällige Mischung ist? Wo hast du diese Phiole gefunden?«, fragte er mit Unbehagen in der Stimme.
    Die Nacht verbarg Eleas verwirrtes Gesicht.
    » Na ja… ich erinnere mich nicht mehr… Weißt du, ich habe viele Reisen unternommen… Du bist der Größte«, lächelte sie den kleinen Mann an, um das Gesprächsthema zu wechseln. » Ich habe nie daran gezweifelt, ich wollte nur das Gespür meines Akalers auf die Probe stellen«, fuhr sie fort und entfernte sich. » Teile den anderen mit, was ich dir gesagt habe. Bis später!«
    Sie war schon auf den Holzstegen verschwunden. Erwan dachte

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