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Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Kyort!«, hatte Nathal halb begeistert, halb verblüfft ausgerufen. »An ihn habe ich nicht gedacht, weil ich ihn für tot gehalten habe! Die Ringe… Ich hätte es begreifen müssen!«
    Andin war geduldig genug gewesen, ihm zu erklären, wie Erwan die Hetzjagd der Akaler überlebt hatte und warum er seinen Weg nicht bis nach Pandema fortgesetzt hatte.
    »Aber die Scylin war doch schwanger. Ist das Kind geboren worden, oder hat die Natur alles wieder in Ordnung gebracht?«
    »Die Gottheiten des Guten haben es Erwan und Selene erlaubt, die Eltern eines entzückenden kleinen Mädchens zu werden«, hatte Andin kalt zurückgegeben.
    Seine Antwort hatte Nathal einen Moment lang verstummen lassen. Sein Blick hatte sich mit dem Boden und den Überresten des Fests auf der Straße beschäftigt.
    »Sie… Sie sieht…? Hat sie dir gesagt, wie man der Macht der Scylen entgegenwirken kann? Ich habe nie geglaubt, dass die Scylin nicht über diese Macht verfügen könnte.«
    Andin hatte ihm keine Antwort gegeben, aber Nathal hatte auch keine gebraucht.
    »Die Sackleier steht dir zu Diensten, Gottheiten folgen dir und beschützen dich… Wenn du sagst, dass dieses Kind entzückend ist, dann muss ich das so hinnehmen. Aber es wird nicht mir zufallen, darüber zu berichten.«
    Er war so zögerlich gewesen wie der Morgen, der schüchtern über der noch schlafenden Stadt heraufgedämmert war.
    »Wenn du Erwan eines Tages wiedersiehst, dann sag ihm, dass der König ihm nichts Böses wollte«, hatte er dann eingeräumt. »Als er seine Heirat mit der Scylin untersagt hat, wollte er ihn nur darauf hinweisen, dass diese fremde Frau ihn vielleicht manipulierte. Es war nicht unser hochverehrter Herrscher, der zur Jagd auf ihn geblasen hat, sondern diejenigen, die auf Erwan Al Kyorts bevorzugte Stellung neidisch waren. Der König hat zu spät davon erfahren, um noch etwas verhindern zu können. Sag Erwan all das, sag ihm auch, dass Chloe bei bester Gesundheit ist.«
    »Chloe?«
    »Ja, seine Dienerin und Amme. Dank ihr sind die Verfolger so lange aufgehalten worden. Sie hat einiges Blendwerk zum Einsatz bringen können, das Erwan angefertigt hatte, und hat alle in die Irre geführt, indem sie sich dumm gestellt hat. Als Erwan für tot gehalten wurde, wollte der König sie in seine Dienste nehmen, aber Chloe wäre lieber verdammt gewesen, als dem Gedächtnis Erwans und derjenigen, die du Selene nennst, untreu zu werden. Ich glaube, ich werde sie besuchen gehen. Ich bin es ihr schuldig, ihr die freudige Mitteilung zu machen, dass sie noch am Leben sind. Denn ich wusste über das Komplott Bescheid, das gegen Erwan Al Kyort und die Scylin geschmiedet wurde, und auch ich habe Seiner Majestät nichts davon gesagt.«
    Der Akaler hatte nicht sehr stolz darauf gewirkt.
    »Du hast viel Glück, dass deine Melice Orlane dich liebt, aber ich glaube, sie hat noch mehr Glück, von dir geliebt zu werden.– Gute Reise, Hoheit. Wenn Ihr eines Tages wieder einmal durch Akal kommt, würde ich mich freuen, Euch wiederzusehen.«
    Aber Andin erinnerte sich nicht mehr allzu genau an seinen Abschied von Nathal. Er hoffte nur, dass Elea ihn immer lieben würde. Plötzlich begann er, an die Wankelmütigkeit der Frauen zu glauben, besonders, wenn der Wille der Feen im Spiel war. Er war sich seiner selbst nicht mehr gewiss: Zu rasch war er aus den Armen der jungen Frau aufgebrochen und zu lange ferngeblieben, um so etwas nicht zu fürchten.
    Und im Schweigen in der Kutsche gelang es ihm nicht, Elea aus seinen Gedanken zu verscheuchen, ebenso wenig die allzu menschliche Besorgnis, die ihn bedrückte. Sie wuchs vielmehr, wenn er die hübsche Brosche in Form einer weißen Syllis betrachtete, die seine Mutter an ihr Mieder gesteckt hatte.
    Die zweitägige Reise verging so mit einer Langsamkeit, die alle zur Verzweiflung trieb und an der Grenze des Erträglichen war. Das galt vor allem für die Durchquerung des letzten Engpasses, in dem die Steine unter den Wagenrädern abglitten. Aber ein Vogelschrei verkündete das Ende des Wartens. Der junge Prinz steckte sofort den Kopf aus dem Fenster. Es war wirklich Joran! Und er trug Elea auf dem Rücken!
    »Andin!«, rief sein Vater.
    Durch seine heftige Bewegung war dem jungen Mann die Krone vom Knie gefallen. Philip hatte nicht umhingekonnt, darüber zu lächeln.
    Andin setzte sich wieder hin, aber es kam ihm vor, als wäre sein Sitz voller Dornen. Durchs Fenster konnte er die Augen nicht von dem riesigen Vogel und seiner Gefährtin

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