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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Höflinge es irgendwie fertig,
vollkommen still zu bleiben. Kein Wort wurde gesprochen.
Frost beugte sich zu Stelmach herüber, der erschreckt zusammenzuckte. Sie grinste nicht.
»Ich dachte, Ihr hättet gesagt, daß Euer Schläfer der einzige
wäre, der durch ein Joch kontrolliert wurde. Und er wurde auf Haden zerstört. Was, zur Hölle, macht dann diese Bestie hier?«
»Offensichtlich hat die Forschung während meiner Abwesenheit Fortschritte gemacht«, erwiderte Stelmach. Seine
Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Er versuchte, beim
Reden nicht die Lippen zu bewegen, damit niemand auf ihn
aufmerksam wurde. Frost schnitt eine Grimasse.
»Und wie verläßlich ist dieses Joch?«
»Das kommt darauf an, was Ihr unter verläßlich versteht.
Wenn es keinen größeren Durchbruch gegeben hat, was ich
persönlich stark bezweifle, kann man das Joch nur ein- und
ausschalten. Wenn der Schläfer erst von der Leine ist, bringt er
alles um, was sich bewegt. Man kann nur hoffen, ihn in die
richtige Richtung zu schicken. Wenn dieses Joch dort so arbeitet wie das, welches meine Leute entwickelt haben, dann erledigt es seine Arbeit. Aber ich würde nicht mein Leben darauf
verwetten.«
»Das müssen wir aber, ob es uns gefällt oder nicht.«
»Ich weiß«, entgegnete Stelmach unglücklich.
Schwejksam blickte sich um. Er machte sich erst gar nicht
die Mühe, sein Interesse zu verbergen. Ganz ohne Zweifel gab
es noch eine ganze Reihe weiterer bewaffneter Wachen, die
unsichtbar hinter tarnenden Hologrammen warteten. Und eine
ganze Reihe von ESP-Blockern, um vor Esper-Terroristen sicher zu sein, sowie weitere Sicherheitseinrichtungen, die
Schwejksam nicht einmal dann erkennen würde, wenn man ihn
mit der Nase darauf stieß. Man sagte, daß die Imperatorin ein
Vermögen darauf verwandt hatte, den Hof so sicher wie nur
menschenmöglich zu machen. Es war mehr als nur Verfolgungswahn. Eine ganze Menge Leute wollten Löwenstein tot
sehen. Sie sehnten sich danach, auf ihrer Beerdigung zu tanzen
und auf ihr Grab zu urinieren. Viele dieser Leute befanden sich
hier unter den anwesenden Höflingen, und auch das war ein
Grund, aus dem man nur unbewaffnet am Hof erscheinen durfte. Manchmal konnte ein Ruf an den Hof durchaus damit enden, daß Löwenstein jemanden zum Tode verurteilte. Jemanden, der beim Ränkeschmieden nicht so vorsichtig gewesen
war, wie er eigentlich gedacht hatte. Was die Familien nicht
davon abhielt, weiterhin zum Hof zu kommen. Schließlich
wurden hier die Weichen gestellt. Hier wurden die Dinge in
Bewegung gesetzt. Der beste Ort, um zu sehen und gesehen zu
werden. Milliarden Zuschauer auf allen Welten im gesamten
Imperium verfolgten das Geschehen zu Hause auf ihren Holoschirmen. Und es war der einzige Ort, an dem sie Einfluß darauf nehmen konnten, welche Entscheidungen getroffen wurden. Und trotz der allgemeinen und berechtigten Nervosität
war eine ganze Reihe von Höflingen fest entschlossen, um Gehör zu bitten.
Zum ersten Mal seit vielen Jahren hatte sich in den Familien
die Überzeugung gebildet, daß man einen Teil der Macht aus
Löwensteins Händen in die eigenen überführen könnte. Sie
hatten etwas in der Hand, das, vorsichtig eingesetzt, vielleicht
einen Keil zwischen die Imperatorin und das ihr so treu ergebene Militär treiben konnte. Der erfolgreiche Anschlag der
Rebellen auf die Zentrale der Steuerbehörde, zusammen mit
der Sabotage der Verteidigungseinrichtungen des Planeten,
hatte das Militär politisch gesehen in eine schwierige Lage
gebracht. Der unerwartete Angriff des fremden Schiffes hatte
diesen Eindruck noch verstärkt. Und außerdem gingen Gerüchte um, daß der offizielle Prinzgemahl der Herrscherin und
Oberste Krieger des Imperiums, der Hohe Lord Dram, tot sein
sollte. Angeblich hatte er bei einer von der Versammlung der
Lords nicht autorisierten Mission auf einem abgelegenen Planeten den Tod gefunden.
Nur die Besatzung der Unerschrocken konnte darüber Auskunft geben, und die wurde auf ihrem Schiff im Orbit um Golgatha festgehalten. Mit Ausnahme von Frost, Schwejksam und
Stelmach. Eine Menge Augen verfolgte jede Bewegung der
drei, doch andererseits machte man einen großen Bogen um
sie. Nur für den Fall. Man war der festen Überzeugung, daß die
Imperatorin mit diesen dreien etwas Besonderes vorhatte, und
es mochte sich durchaus herausstellen, daß es nichts Angenehmes war. Schwejksam war sich der Hintergedanken der
versammelten Höflinge durchaus

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