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Die Reiter der Sarmaten

Die Reiter der Sarmaten

Titel: Die Reiter der Sarmaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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bemerkt; sie wurde von einem weniger temperamentvollen Pferd gezogen.) Sie war noch schöner, als ich in Erinnerung hatte, und sie lächelte uns strahlend an.
    »Sei gegrüßt, Vetter! Ich grüße Euch, Fürst Ariantes!« rief sie uns zu. »Ist es nicht herrlich, daß der Regen aufgehört hat?«
    »Gerade rechtzeitig für die Reise«, stimmte Comittus ihr zu und lenkte sein Pferd links neben ihren Wagen.
    Sie bedachte mich mit einem freundlichen Blick. »Zu meinem Bedauern habe ich erfahren, daß Ihr im letzten Monat bei sehr nassem Wetter reisen mußtet, Fürst Ariantes. Mein Gemahl«, sie sah zu ihm hinüber, »hat mir erzählt, daß Ihr eine so lange und schwierige Reise hattet, daß eine Anzahl Eurer Männer zu krank zum Reiten ist und in den Wagen liegen muß. Wir hoffen, daß sie bald wieder gesund sein werden.«
    Ich fühlte mich beschämt und bedauerte, ihr gegenüber so mißtrauisch gewesen zu sein. »Ich bin überzeugt, edle Dame«, erwiderte ich, »sie werden sich bei der besseren Ernährung und Versorgung rasch erholen.« Es freute mich, daß sie mir die Chance gegeben hatte, die Aufmerksamkeit des Legaten noch einmal auf die Wichtigkeit des Versorgungsproblems zu lenken.
    Priscus brummte etwas Unverständliches.
    »Ich werde gern helfen, wenn ich kann«, erklärte Aurelia Bodica ernst. Sie sah zu Arshak und Gatalas hinüber und hob die Stimme, damit auch sie ihr Angebot hören konnten. »Wie mein Gemahl Euch bestätigen kann, meine Herren, besitzen meine Familie und meine Freunde bedeutende Ländereien und Viehherden in Nordbritannien, und ich werde gern mein Vermögen und meinen Einfluß einsetzen, um Euch und Euren Leuten zu helfen, sich dort oben gut und angenehm einzurichten.«
    Der Legat lächelte und lehnte sich aus dem Sattel hinüber, um ihr die Hand zu streicheln. »Du brauchst dir keine Sorge zu machen, meine Liebe«, sagte er. »Ich bin sicher, wir können sie ordentlich unterbringen, ohne unsere privaten Mittel anzugreifen. Aber danke für deinen guten Willen.«
    Bodica gab ihm ein etwas zögerndes Lächeln zurück. Ich dankte ihr mit einer Verneigung für ihr freundliches Angebot. Arshak und Gatalas folgten meinem Beispiel. Offenbar waren sie ihr bereits vorgestellt worden, sie schienen sehr beeindruckt von ihr zu sein.
    »Oh, Fürst Ariantes«, wandte Bodica sich wieder mir zu, »ich glaube, ich habe mich noch gar nicht richtig bedankt, daß Ihr mein Pferd damals eingefangen habt. Bitte entschuldigt meine Vergeßlichkeit! Ich war so überrascht, jemanden von Eurem Volk in Britannien anzutreffen, daß ich einfach nicht mehr daran gedacht habe. Glaubt mir, ich bin Euch wirklich sehr dankbar. Ich liebe dieses Pferd, und wer weiß, was ihm passiert wäre, wenn Ihr es nicht eingefangen hättet!«
    »Es freut mich, daß ich Euch zu Diensten sein konnte, edle Dame«, antwortete ich.
    Arshak wendete, ritt um den Wagen herum und setzte sich neben mich. »Was ist denn das, Ariantes?« fragte er, mit Rücksicht auf die Gesellschaft Latein sprechend. »Du hattest das Glück, der Dame helfen zu können?«
    Bodica lachte. »Hat er Euch das gar nicht erzählt, Fürst Arshak?« (Ich bemerkte zu meiner Überraschung, daß sie seinen Namen korrekt aussprach, auch den Zischlaut, der den meisten Römern Schwierigkeiten macht.) »War das Bescheidenheit, Fürst Ariantes, oder fandet Ihr, das Abenteuer sei es nicht wert, Euren Freunden erzählt zu werden?«
    Ich war verblüfft. Von einem Pferd umgerannt und getreten zu werden, ist nicht gerade meine Vorstellung von Abenteuer.
    »Ariantes ist ein Mensch, der sich nicht gern rühmt«, antwortete Arshak an meiner Statt und warf mir einen leicht ironischen Blick zu. »Sonst würde er uns einen Dienst, den er einer Dame wie … Eurer Gemahlin, edler Julius Priscus (die Pause vor der taktvollen Einbeziehung des Legaten in die Unterhaltung war kaum bemerkbar), erweisen durfte, mit Freuden erzählt haben.«
    Bodica bedankte sich mit einem Lächeln für die Schmeichelei. Priscus jedoch runzelte besorgt die Stirn. »Wie ist das passiert?« fragte er. »Du hast nicht erwähnt, meine Liebe, daß das Pferd sich losgerissen hatte. Du sagtest nur, du hättest einen unserer Sarmaten auf dem Marktplatz getroffen. Sturmvogel hat … ich meine, das Pferd hat dich doch nicht verletzt?«
    Bodica erklärte ihm die Geschichte. Priscus warf Comittus einen finsteren Blick zu, den der Tribun mit einem nervösen, beschwichtigenden Lächeln aufnahm. »Ihr wart mit der Begleitung

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