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Die Ringe der Macht

Die Ringe der Macht

Titel: Die Ringe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst von Allwörden , Helmut W. Pesch
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Elderland ein Teil des Imperiums ist und die Ffolksleute strenggenommen Untertanen meines Vaters, des Kaisers, sind. Ihr werdet mit einer gewissen Nachsichtigkeit behandelt, und euch ist seit den Zeiten Berengars des Guten, der vor mehr als siebenhundert Jahren regierte, die Selbstverwaltung zugestanden worden. Doch das gilt für Friedenszeiten; jetzt befinden wir uns im Krieg. Und in diesem Fall unterstehen alle Provinzen der unmittelbaren Befehlsgewalt des Kaisers …«
    Kim war immer noch schwer von Begriff. »Aber der Kaiser ist weit!«
    »… oder seines ranghöchsten Vertreters an Ort und Stelle.«
    Kim fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. »Du meinst …«
    »Na ja, ich als Kronprinz komme direkt unter dem Kaiser, was die Rangfolge betrifft.«
    »Dann bist du der rechtmäßige Befehlshaber unserer Armee!« Das eröffnete völlig neue Perspektiven. Und plötzlich erkannte Kim: »Dann hat mein Ring doch nicht versagt! Du wirst in Elderland gebraucht.«
    Diesmal war es an Fabian, ihn mit großen Augen anzustarren.
    »Ja«, sagte er nach einer Weile. »Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen.«
    Der Nebel war früh und dicht vom Fluss heraufgekommen, und jetzt, da die Sonne, verdeckt von den grauen Schwaden, hinter dem Horizont verschwand, standen die drei Wanderer an einer Abzweigung.
    »Hier müssen wir nach links, da geht’s zur Stadt«, erklärte Kim.
    »Und wohin führt die andere Straße?«
    »Das ist die Heerstraße; sie führt in weitem Bogen um Gurick herum zu den Höhen, wo der Dornhaag, die Feuchtwiesen und das Übungsgelände der Ffolkswehr sind. Der Marsch dahin ist immer der anstrengendste Teil des Manövers.«
    Fabian schlug den linken Weg ein, war aber erst wenige Schritte gegangen, als Geräusche an Kims scharfe Ohren drangen, die er nur zu gut kannte. »Horch!«, sagte er. Schwere Reiterei näherte sich ihnen im Schritt.
    Die Straße war von einer busch- und heckenbewachsenen Böschung gesäumt. »In Deckung«, rief Fabian und hechtete sofort in den Schutz der Büsche und Hecken, ebenso Kim, aber der alte Ohm Hinner stand auf der Straße und sah ihnen verständnislos nach.
    Fabian seufzte, sprang noch einmal aus der Deckung hervor und zerrte den Ohm hinter die Büsche. Er legte ihm die Hand auf den Mund, als der alte Ffolksmann zu einem Protest ansetzen wollte. Kim trat neben die beiden und legte in einer eindeutigen Geste den Finger auf den Mund, was der Alte im schwachen Licht des Tages gerade noch erkennen konnte.
    Fabian ließ den Ohm probeweise los. Das Gesicht des alten Ffolksmanns war ein einziges Fragezeichen, aber er wagte nicht zu sprechen.
    »Da sind sie«, flüsterte Kim atemlos.
    Aus dem Grau des vom Fluss heraufziehenden Abendnebels tauchten dunkle Gestalten auf. Der Nebel verzerrte sie zu grotesken Schattengebilden, Zwitterwesen aus Mensch und Tier. Doch als sie näher kamen, konnte man erkennen, dass es in der Tat Reiter waren, Ritter in schwarzen Plattenpanzern auf schwarzen, gedrungen wirkenden Rössern. Die schwarzen Schabracken der Pferde und die schwarzen Mäntel der Reiter wehten im Trab, und ihre ebenfalls schwarzen Lanzen trugen sie hoch erhoben.
    »Dunkelelben«, flüsterte Fabian. »Würde mich nicht wundern wenn Azanthul unter ihnen ist.«
    Es waren etwa hundert an der Zahl. Ihre Pferde dampften. Sie mussten am Nachmittag durch die Obsthöfe galoppiert sein, deren Ausläufer Kim und Fabian auf ihrem Weg gesehen hatten.
    »Die schweren Reiter sind immer die Vorhut bei großen Kämpfen. So jedenfalls steht es in den alten Berichten. Ihnen folgen die Fußtruppen und die leichte Reiterei. Ich bin mir sicher, ein großes Heer zieht nach Gurick-auf-den-Höhen hinauf.« Fabian blickte den im Nebel verschwindenden Reitern nach.
    »Aber sie reiten nicht nach Gurick«, stellte Kim fest. »Sie folgen der Heerstraße. Ob sie sich verlaufen haben?«
    »Jede andere Armee würde sich verlaufen, aber nicht die. Die Dunkelelben haben ein Ziel.« Fabian wirkte nachdenklich. »Was gibt es hinter Gurick-auf-den-Höhen?«
    »Nur noch ein paar Höfe, ein paar Fischfarmen am Oberlauf des Elder, und dann kommt das Sichelgebirge«, sagte Kim, der nun froh war, beim Sommerrat nicht eingeschlafen zu sein, als es um das Kataster Elderlands ging.
    »Lass uns hier verschwinden«, sagte Fabian. »Ich muss eine Karte einsehen und ein paar Späher ausschicken, um herauszufinden, was der Feind plant.«
    Aber als er sich erheben wollte, klangen wieder Laute auf. Ein größerer Heerzug näherte sich

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