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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
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kaum vom ›Halunken‹
geschrieben haben.«
    Â»Nein, so nenne nur ich ihn«, gab Lili seufzend zu.
    Â»Lili, tun Sie mir einen Gefallen?«
    Â»Ja?«
    Â»Behalten Sie den Riley. Sie brauchen ihn, aber was Little Scatwell
angeht, sollten Sie das Anwesen wirklich verkaufen wollen, dann würde ich Ihnen
nach wie vor meine Dienste anbieten und einen solventen Käufer finden.«
    Â»Das würden Sie wirklich tun nach allem, was ich Ihnen …« Sie brach
mitten im Satz ab und sah verlegen zur Seite.
    Â»Ich schlage vor, ich suche Sie morgen am Vormittag auf, und dann
besprechen wir die Einzelheiten«, unterbrach der Anwalt sie geschäftsmäßig.
    Â»Ja, gut, aber ich würde morgen auch gern herkommen und euch wieder
helfen«, erwiderte Lili verunsichert.
    Â»Das ist nicht nötig, liebe Lili, morgen sind andere Herrschaften
aus der feinen Gesellschaft vor Ort. Es ist ja nicht so, dass der gute Mister
Brodie und ich den Laden allein schmeißen«, mischte sich Sibeal verschmitzt
ein. »Aber wir freuen uns natürlich riesig, wenn wir dich in Zukunft mit
einteilen dürfen.«
    Â»Allerdings, dann bis morgen, Lili«, sagte Liam freundlich.
    Lili war völlig irritiert.
    Warum wollte er nach allem, was sie ihm an den Kopf geworfen hatte,
überhaupt noch für sie arbeiten? Nun gut, sie hatte sich entschuldigt, aber
schob er das Geschäftliche nicht nur vor, um ihr unter vier Augen die Meinung
zu sagen?
    Lili kam jedoch nicht mehr dazu, Einwände gegen seinen Besuch zu
erheben, denn der Anwalt hatte sich bereits herzlich von Sibeal verabschiedet
und auf dem Absatz kehrtgemacht.
    Kaum war die Tür hinter ihm zugefallen, wandte sich Sibeal, die
offenbar vor Neugier platzte, an die Freundin.
    Â»Gibt es etwas zwischen Mister Brodie und dir, das ich wissen
sollte?«, fragte sie mit gespielter Strenge.
    Lili errötete bis unter die Haarwurzeln.
    Â»Nein, er ist nur unser Anwalt, aber das weißt du doch«, entgegnete
sie sichtlich verlegen.
    Sibeal lachte, legte ihr den Arm um die Schulter und zog sie mit
sich fort.
    Â»Bis Fortrose ist es bei diesem Sauwetter ein weiter Weg, und im
Wagen lässt es sich doch immer blendend plaudern«, frotzelte Sibeal, als sie
nach draußen traten.
    Der Regen war ein wenig schwächer geworden, aber die dunklen Wolken,
die tief über dem River Ness hingen, verhießen nichts Gutes.

34
    L ili war es nicht
unlieb, einen Augenblick Zeit für sich allein zu haben. Es gab sicher etwas
Gemütlicheres, als an einem regnerischen Tag in einem zugigen Wagen auf die
Weiterfahrt zu warten, aber das war Lili angenehmer, als Sibeal Rede und
Antwort zu stehen.
    Auf dem Weg nach Beauly hatte Lili es geschickt verstanden, immer
wieder vom Thema »Mister Brodie« abzulenken. Aber ob ihr das auf der Fahrt zur
Black Isle gelingen würde, wagte sie zu bezweifeln.
    Der Gedanke, ihrer Freundin zu gestehen, wie kindisch sie sich Liam
gegenüber in der Bar des Highland Hotels benommen hatte, behagte ihr gar nicht.
Noch weniger als die Vorstellung, dass sie am morgigen Tag mit ihm allein sein
würde.
    Sie konnte den Gedanken nicht zu Ende führen, weil schwungvoll die
Fahrertür aufgerissen wurde. Eine Wolke von Chanel No. 5 hüllte sie ein,
während Sibeal gut gelaunt ihren Platz einnahm.
    Bevor Lili fragen konnte, wie das Gespräch mit Isobel gelaufen war,
nahm Sibeal die Antwort bereits vorweg. Ihre Stimme überschlug sich beinahe vor
Begeisterung.
    Â»Sie ist mehr als angetan von der Idee und will bei uns mitmachen,
soweit es ihre Zeit als angehende Direktorin der Grundschule zulässt. Sie
schlägt vor, nur die persönlichen Räume von Großmutter Mhairie, Caitlin und ihr
Zimmer in der oberen Etage unberührt zu lassen, aber im Erdgeschoss und dem
ersten Stock haben wir freie Bahn!«
    Â»Das ist eine gute Nachricht«, entgegnete Lili leise. Natürlich
freute sie sich, aber trotzdem machte ihr der Gedanke, dass sie nicht selbst
mit Isobel gesprochen hatte, das Herz schwer.
    Â»Ach, Liebes, das wird schon wieder mit euch beiden. Lass ihr Zeit.
Schau mal, das ist doch für sie schließlich auch nicht einfach. Sie hat den
Eindruck, dass dich bei der ganzen Sache ausschließlich das Wohl von Rose
interessiert.«
    Â»Aber das ist nicht wahr. Natürlich tut sie mir leid, aber es ist
nicht fair, Rose die alleinige Schuld daran zuzuschieben und den Halunken
ungeschoren davonkommen

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