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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
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würde, doch stattdessen war die
Haushälterin wie ausgewechselt.
    Â»Gut, ich verlasse dieses Haus gleich morgen früh«, sagte sie kühl.
    Rose konnte sich keinen Reim darauf machen. Dieser plötzliche
Stimmungsumschwung war ihr unheimlich. Das ist doch seltsam, dachte sie, eben
noch will sie mit Klauen und Krallen kämpfen, und nach einem einzigen Blick von
Keith gibt sie einfach auf? Offenbar hatte sie Keiths Botschaft, die Rose nicht
annähernd deuten konnte, verstanden.
    Â»Bist du jetzt zufrieden?«, fragte Keith.
    Rose nickte mechanisch. In ihrem Inneren herrschte ein solches
Durcheinander, dass sie gar nicht wusste, ob es sie tatsächlich erleichterte,
Miss Brannon los zu sein. Vor allem machte es sie skeptisch, wie schnell die
Haushälterin plötzlich bereit gewesen war, das Feld zu räumen.
    Keiths Stimme holte sie aus ihren Gedanken.
    Â»Willst du vielleicht bei mir im Zimmer übernachten?«
    Rose glaubte, sich verhört zu haben. Er bildete sich doch wohl nicht
ein, dass sie sich, kaum dass seine Geliebte aus der Tür war, zu ihm legen
würde.
    Â»Oh nein, ich möchte in mein Bett. Ihr wollt euch doch sicherlich
verabschieden.« Wieder äffte sie seine Lustschreie nach. »Oh ja, Marta, oh ja!«
Sie wandte sich zum Gehen: »Ab morgen ist es mein Zimmer, und Miss Brannon ist
Geschichte! Gute Nacht!«
    Mit hocherhobenem Haupt verließ Rose das Schlafzimmer der Haushälterin.
Sie fand ihren Abgang ziemlich stilvoll, bis ihr einfiel, dass es eher ein Text
aus einem Theaterstück war als ihre eigene Überzeugung.
    In Wirklichkeit war es ihr ganz und gar nicht gleichgültig, ob die
beiden heute Nacht noch einmal miteinander ins Bett gingen, aber sie konnte
sich unmöglich die Blöße geben, zurückzukehren und sich zu Keith legen.
Missmutig eilte sie nach unten in ihr Zimmer und warf sich bäuchlings auf ihr
Bett.
    Sie war völlig durcheinander. So sehr sie das, was sie da eben
zwischen den beiden gesehen hatte, auch anekelte, ihr wurde klar, dass sie
eines Tages in der Rolle von Miss Brannon sein würde. Das konnte und wollte sie
sich gar nicht vorstellen.
    Und schließlich fühlte sie auch so etwas wie Triumph in sich
aufsteigen. Keith hatte seiner Geliebten, ohne mit der Wimper zu zucken, die
Tür gewiesen. Sie hätte niemals gedacht, dass Keith diese Frau, die ihm doch
offenbar solches Vergnügen verschaffte, derart kampflos aufgeben würde.
Vielleicht würde sich ihr Leben zum Guten wenden, wenn der Drache erst nicht
mehr mit ihnen unter einem Dach lebte. Sie hoffte nur, dass sie, wenn sie
achtzehn Jahre alt geworden war, die Angelegenheit vergessen haben würde. Sie
wollte es sich nicht ausmalen, wenn sie später im Bett mit ihrem Mann daran
denken musste, wie Miss Brannon vor Keith auf dem Boden gehockt hatte.
    Rose erschrak fürchterlich, als sich in diesem Augenblick ganz leise
ihre Zimmertür öffnete.
    Â»Wer ist da?«, fragte sie atemlos, während sie herumfuhr. Ihre Angst
galt allein Miss Brannon. Wer weiß, was diese Person anstellen würde, um ihre
Pfründe zu retten? Es ist ihr zuzutrauen, dass sie mir etwas antut, durchfuhr
es Rose eiskalt.
    Sie war erleichtert, als sie im fahlen Mondlicht Keith erkannte.
Stumm trat er an ihr Bett, setzte sich auf den Rand und senkte schuldbewusst
den Kopf.
    Â»Es tut mir leid, Kleines«, flüsterte er. »Ich habe mit Marta schon
seit ein paar Jahren ein Verhältnis und wusste nicht, wie ich es beenden
sollte. Es ist zwar schlimm für dich, dass du dahintergekommen bist, und vor
allem, wie, aber im Grunde genommen hast du mir einen Gefallen getan. Ich
wollte schon lange aus diesem Teufelskreis heraus. Glaube mir, als wir
geheiratet haben, wollte ich es nicht fortsetzen, aber Marta hat es mit allen
Tricks versucht.« Er seufzte tief, bevor er beinahe leidend ergänzte. »Aber ich
bin eben auch nur ein Mann. Und das Fleisch ist schwach. Ach Liebes, ich kann
dir nur dankbar sein, dass du mich davon kuriert hast.«
    Â»Ach, du Armer. Da hat sie dir aber böse zugesetzt, die wilde Marta.
Dann habe ich ja wirklich ein gutes Werk getan«, entgegnete Rose spitz.
    Â»Rose, bitte, mach dich nicht über mich lustig. Ich habe eine Frau
noch nie zuvor um Vergebung angefleht, aber dich bitte ich von Herzen: Verzeih
mir! Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe. Wenn ich nicht so ein
Gentleman der alten Schule wäre, ich hätte

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