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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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verrückt sein, uns alle in die Kurdinische See zu werfen – und Sond weiß das.«
    Mit solchen Gedanken beschäftigt, kehrte Pukah in seine Wohnung zurück – einen geflochtenen Korb, der einst dem Reptil eines Schlangenbeschwörers als Behausung gedient hatte. Das galt eigentlich als recht ungewöhnliche Unterkunft für einen Dschinn, aber der blutjunge Pukah war einst dem Schlangenbeschwörer, der in der Nähe von Bastine auf einer Straße hockte, über den Weg gelaufen. Er begeisterte sich so sehr für die hypnotisierte Schlange, die ihren todbringenden Kopf zur Flöte des Meisters wiegte, daß er vor lauter Neugier mir nichts, dir nichts in den Korb schlüpfte. Daraufhin schlug der Schlangenbeschwörer sofort den Deckel des Korbs zu und bannte ihn. Und so verbrachte er die folgenden zwanzig Jahre auf den Straßen Sardish Jardans und diente treu seinem Herrn, dem Schlangenbeschwörer, für den er vielfältige und unterhaltsame Aufgaben erfüllte. Nebenbei gesagt war sein Gebieter ein Anhänger Benarios, dem Gott der Diebe.
    Abgesehen davon, daß Pukah sein Heim mit einer Schlange teilen mußte, die, wie sich herausstellte, auch noch eine ausgesprochen langweilige Zeitgenossin war, liebte er das Leben auf den Straßen. Er traf die unterschiedlichsten Menschen, kam in die verschiedensten Städte und Dörfer und lernte viele Wege kennen, die in ein Haus führten, in das man nicht eingeladen war. Nebenbei machte er auch noch die Bekanntschaft mit fast allen unsterblichen Wesen zwischen Bas und Tara-kan.
    Eines Tages wurde sein Meister jedoch dabei ertappt, wie er Benario gerade besonders inbrünstig, aber nicht sehr umsichtig diente. Der wohlhabende Kaufmann, den er gerade erleichtern wollte, hackte den Schlangenbeschwörer in so kleine Stücke, daß er sogar in seinem eigenen Korb hätte Platz finden können. Damit waren Pukah und die Schlange auf sich selbst gestellt. Sie überließ ihm als Gegenleistung für ihre Freiheit nur allzugern den Korb.
    Um der Aufmerksamkeit der älteren Dschinnen Akhrans zu entgehen, die ihn sicherlich einem Sterblichen zugewiesen hätten, beförderte er sich mitsamt seinem Korb auf den Suk von Kich, um selbst seinen neuen Herrn zu wählen. Badia, Khardans Mutter, gefiel ihm so gut, daß er seinen Korb zwischen dem Gepäck auf dem Rücken ihres Esels versteckte. Dort verbarg er sich, bis sie ihr Zelt erreichten – ein alter Trick, den ihn noch sein früherer Gebieter gelehrt hatte, der auf diesem Weg häufig in die Anwesen der Wohlhabenden eingedrungen war.
    Als Badia den Korb öffnete, sprang Pukah sogleich heraus, nahm sie in die Arme und schwor, ihr ewig zu Diensten zu sein, da sie ihn aus seiner Gefangenschaft befreit habe. Schließlich wurde er Khardan zu dessen zwölftem Geburtstag geschenkt. Auch wenn Pukah um vieles älter war, wuchsen die beiden sozusagen miteinander auf. Auch ein Dschinn mußte wie jeder Sterbliche erst einmal erwachsen werden.
    Beide waren sehr unternehmungslustig geblieben und verspürten den gleichen Hunger auf Abenteuer, selbst wenn der eine mittlerweile schon zweihundert und der andere erst fünfundzwanzig Jahre zählte. Außerdem war Pukah ehrgeizig und fest entschlossen, sich die Aufmerksamkeit seines Gottes zu verdienen. Sond und Fedj verachtete er. Die beiden älteren Dschinnen waren mit ihrem Leben vollauf zufrieden und schienen nicht den leisesten Wunsch zu verspüren, ihr Schicksal zu verändern.
    »Ich werde nicht auf meinen Palast warten, bis ich alt und zahnlos bin«, verkündete Pukah entschlossen. »Und wenn ich einen besitze, dann hier auf dieser Welt und nicht dort oben. Außerdem sind die Sterblichen ein recht lustiges Völkchen.«
    Als Akhran damals tatsächlich selbst zu Fedj und Sond gesprochen hatte, hatten sich Pukahs kühnste Hoffnungen schlagartig in Luft aufgelöst. Die beiden erhielten einen Auftrag, der die zerstrittenen Stämme am Tel schließlich zusammenführen mußte. Pukah erblaßte vor Neid. Was hätte er alles für ein paar Worte des Wandernden Gottes an ihn persönlich gegeben! Und dann mußte er auch noch mit ansehen, wie Sond und Fedj, diese unglaublichen Tölpel, die offensichtlich nichts als Sand in ihren Schädeln hatten, nörgelten und sich beklagten, anstatt die Gelegenheit am Schopfe zu packen und für sich zu nutzen.
    Nun aber schien Sond zu guter Letzt doch das zu tun, was Pukah schon von Anfang an getan hätte: Er nahm die Chance wahr, um in den Augen Hazrat Akhrans ein Held zu werden.
    »Irgendwie ist es

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