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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Weise zurückstarrte. Auf beiden Gesichtern spiegelte sich ein gewisser Ausdruck füchsischer Gerissenheit.
    »Das ist es!« schrien sie wie aus einem Munde. »Kamele! Zeid!«
    »Sond und Fedj werden also zwei feindliche Stämme verbrüdern. Pah! Was ist das schon? Nichts! Das ist doch kinderleicht. Wenn aber drei Stämme in Frieden zusammenkämen! Das würde einschlagen! Ein solches Wunder hat es in der langen Geschichte der Pagrah-Wüste noch nicht gegeben!«
    »Dann wird selbst Quar nicht mehr daran denken, uns zu piesacken.«
    »Kaug würde aus lauter Verzweiflung ins Meer springen und sich selbst ertränken!«
    »Akhran wird dort oben im Himmel den Sieg davontragen und die Akar hier unten auf der Erde, und all das haben sie mir zu verdanken!«
    Vor Freude begann Pukah im Korb zu tanzen und in die Luft zu springen, und auch der Pukah im Spiegel tollte fröhlich herum.
    »Ich! Ich! Ich! Ich allein werde der Held sein! Sond und Fedj sind Hunde im Vergleich zu Pukah! Akhran höchstpersönlich wird sich vor Pukah verneigen. ›Ohne dich, mein Held‹, wird mich unser Gott preisen, während er mich in die Arme nimmt und auf beide Wangen küßt, ›wäre ich verloren und müßte Quar den Staub von den Stiefeln lecken! Hier, nimm diesen Palast, hier, nimm zwei Paläste, nimm ein Dutzend Paläste und zehn Dutzend Dschinnia dazu!‹.«
    »Soll Sond doch seine Spielchen spielen! Soll er doch Pläne schmieden und Ränke aushecken! Laß ihn nur im Glauben, er habe gewonnen! Ich stehle ihm die Frucht von den Lippen, und sie wird um so süßer schmecken, da sie die Abdrücke seiner Zähne trägt. Nun zu meinen Plänen. Wie hieß noch gleich der Dschinn von Scheich Zeid?«
    »Raja«, gab Pukah im Spiegel Auskunft.
    »Raja«, wiederholte Pukah halblaut.
    Erneut begann er den Raum mit großen Schritten zu durchmessen. Diesmal war er jedoch so in Gedanken versunken, daß er den Pukah im Spiegel vollständig vergaß, der ihn jedoch durchaus nicht vergessen hatte und seinerseits unvermindert mit ihm Schritt hielt, bis die Nacht über sie hereinbrach und die Dunkelheit beide Gestalten verschluckte.

7
    Inzwischen waren beinahe drei Wochen vergangen, seit der Frühling Einzug in die Tel-Oase gehalten hatte. Durch ein Loch in seiner Kohlenpfanne, die im Zelteingang seiner Herrin stand, beobachtete Usti am frühen Morgen einen jungen Mann, der durch das Lager Scheich Majiid al Fakhars schritt. Die Stiefel des jungen Mannes waren staubbedeckt, sein Umhang mit einer feinen Sandschicht bestäubt und der Haik dicht über Mund und Nase gezogen. Offenbar war er bereits in der Kühle des anbrechenden Tages ausgeritten. Das war eigentlich nichts Ungewöhnliches, nichts, was Ustis besondere Aufmerksamkeit erregen sollte. Dennoch hatte es das getan, und was er sah, gefiel ihm gar nicht.
    Einige Frauen, die Feuerholz für das Mittagsmahl gesammelt hatten, blieben auf ihrem Weg stehen und starrten dem jungen Mann mit kalten, unfreundlichen Augen nach. Sie steckten hinter ihm die Köpfe zusammen und tuschelten miteinander, ehe sie weitereilten. Ihre Ehemänner, die beieinander standen, um über die jeweiligen Vorzüge des einen oder anderen Pferds zu diskutieren, blickten sich bedeutungsvoll mit erhobenen Brauen an, als der junge Mann an ihnen vorüberschritt. Die Gespräche verstummten, und die Blicke der Männer und Frauen richteten sich auf das Zelt ihres Kalifen, der gerade in diesem Augenblick heraustrat. Er hatte sich für heute vorgenommen zu jagen und trug deshalb seinen Falken auf dem Handgelenk.
    Der Dschinn bemerkte, daß der junge Mann die Blicke, die sich auf ihn richteten, wohl spürte und zweifellos auch das Tuscheln vernahm, denn er warf den Kopf stolz in den Nacken und reckte das Kinn vor. Er setzte seinen Weg durch das Lager unbeirrt fort, ohne auch nur ein einziges Mal nach rechts oder links zu schauen, und mißachtete dabei die unfreundlichen Gesichter und das leise Gemurmel.
    Sein Weg führte ihn unweigerlich am Kalifen vorbei, der seine Ankunft beobachtete, ohne die geringste Regung in seiner Miene zu zeigen. Usti hielt den Atem an. Als der junge Mann sich Khardan näherte, wendete er zum ersten Mal seine Augen von dem Zelt ab, auf das er zustrebte. Die Blicke der beiden Männer kreuzten sich wie Säbelklingen. Der Dschinn hätte schwören können, das stählerne Klirren gehört und das Aufstieben von Funken gesehen zu haben.
    Weder der Kalif noch der junge Mann sprachen ein Wort. Verächtlich wandte der Jüngere den Kopf ab

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