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Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Titel: Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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wobei er Zohra und Mathew mit sich zog. Als Khardan diese neue Gefahr bemerkte, fuhr er zu ihnen herum, stolperte und wäre beinahe über einen Gegenstand zu seinen Füßen gefallen.
    Ein Stöhnen antwortete ihm.
    »Ein Bettler, von der Menge niedergetrampelt«, sagte Auda ungerührt. »Das hat nichts zu bedeuten. Bewegt euch!«
    Doch Zohra war bereits neben dem alten Mann niedergekniet und half ihm mit sanften Händen, sich aufzurichten. »Danke, Tochter«, stöhnte der Bettler.
    »Bist du verletzt, Vater? Ich habe meine heilende Feisha… «
    »Nein, Tochter, sei gesegnet!« Der Bettler ließ eine greifende, fahrige Hand hervorschnellen. »Mein Korb, meine Münzen… gestohlen?«
    »Laß ihn! Wir müssen weiter!« drängte Auda und machte Anstalten, Zohra fortzuzerren, als Khardan ihn daran hinderte.
    »Warte!« Der Kalif starrte den Bettler an – die milchigweißen Augen, den Korb in seinem Schoß… nur daß er nicht den Bettler jetzt sah, sondern jenen vor Monaten, daß er eine weiße Hand sah, die einen Armreif in diesen Korb warf, daß er sah, wie ein Loch in der Mauer verschlossen und versiegelt wurde. Khardan blickte sich um. Ja, dort war der Milchbasar, wo er das Kopftuch für sie gestohlen hatte. Als er aufsah, konnte er die Palmwedel über der Mauer ausmachen.
    »Gelobt sei Akhran!« hauchte Khardan dankbar. Er kniete neben dem alten Mann nieder, tat so, als würde er ihm Hilfe gewähren, während er die Mauer musterte und Auda bedeutete, sich neben ihn zu knien. »Die Wachen des Emirs verfolgen uns!« flüsterte er dem Bettler zu. »Ich weiß von dem Loch in der Mauer. Kannst du uns hineinlassen?«
    Die milchigweißen Augen richteten sich blicklos auf Khardan, und plötzlich wirkte das runzlige Gesicht so durchtrieben und gewitzt, daß der Kalif hätte schwören können, die blinden Augen musterten ihn eindringlich.
    »Gehörst du zu der Bruderschaft?« fragte der alte Mann.
    Khardan starrte ihn verständnislos an. Es war der neben ihm kniende Auda, der seine Silbermünze in den Korb des Bettlers warf und leise sagte: »Benario, Gebieter der Diebischen Hände und Schnellen Füße.«
    Der zahnlose Mund des Bettlers öffnete sich zu einem heimtückischen kurzen Grinsen, dann griff er mit geschickter Hand hinter sich. Was immer er für einen Riegel damit umlegte, er blieb von seinem dürren Leib und den ihn einhüllenden Lumpen bedeckt, doch plötzlich klaffte hinter ihm eine Öffnung in der Mauer, groß genug, um einen Mann hindurchschlüpfen zu lassen.
    »Die Soldaten kommen hierher!« sagte Auda ruhig. »Beweg dich nicht vom Fleck!«
    »Verdammt!« fluchte Khardan, als er nur wenige Zoll entfernt den Lustgarten des Emirs erblickte.
    »Akhran sei mit dir, Sidi«, flüsterte eine Stimme aus der Luft. »Wir wissen, was zu tun ist.«
    Die Soldaten kamen auf sie zu, offensichtlich wunderten sie sich, was die Wüstenbewohner an einem Bettler von Kich so interessant fanden, als plötzlich zwei Betrunkene – ein muskulöser schwarzer Riese sowie ein wohlgekleideter Diener, der offensichtlich zum königlichen Haushalt gehörte – um eine Ecke kamen und gegen sie prallten.
    Khardan, der die Dschinnen völlig vergessen hatte, starrte erschrocken die Soldaten an, die sofort mit den Betrunkenen in ein Handgemenge gerieten, und setzte sich erst in Bewegung, als er spürte, wie Auda ihn grob gegen die Wand stieß. Mathew und Zohra waren bereits hineingeschlüpft, Khardan folgte und Auda eilte ihm nach. Ein knirschendes Geräusch, und schon war die Öffnung wieder verschwunden, war die Mauer glatt, makellos. Ein Dornenbusch schnellte so geschwind zurück, daß der Paladin sein Gewand erst aus dem Gestrüpp befreien mußte, bevor er sich wieder bewegen konnte.
    »Dir ist wohl klar, daß wir uns im Harem befinden, am verbotenen Ort!« bemerkte Auda kühl, während er den Blick durch den Garten schweifen ließ. »Wenn die Eunuchen uns erwischen, haben wir einen langsamen und höchst unangenehmen Tod vor uns.«
    »Auch an einem anderen Ort dürfte uns kaum ein angenehmerer Tod erwarten«, sagte Khardan, als er vorsichtig auf einen Weg trat und den anderen bedeutete, ihm zu folgen. »Und so bekommen wir wenigstens die Möglichkeit, vielleicht mit dem Emir zu sprechen.«
    »Und Gelegenheit in den Tempel einzudringen«, fuhr Auda fort. »Als ich im Tempel zu Khandar diente, erfuhr ich, daß es in Kich einen unterirdischen Tunnel gäbe, der vom Tempel zum Palast des Emirs führt.«
    »Zuerst reden wir mit Qannadi!« wollte

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