Die Rose von Byzanz
aus zappelnden Armen und Beinen bestand, kleinen Fäusten, die auf ihn einhieben, einem schlanken, fast mageren Körper in einem dunklen Mantel und einem Wollkleid. Freya atmete tief durch. Eirik kam nicht allein – aber es sah auch nicht gerade so aus, als begleitete diese Johanna ihn freiwillig.
Er setzte seine widerspenstige Fracht vor dem Landesteg ab, umfasste ihre Schultern und beugte sich zu ihr herunter. Jetzt konnte Freya das zarte Gesicht sehen, das schmutzig und grau wirkte, dazu Haar, das stumpf zu allen Seiten von ihrem Kopf abstand und vermutlich einmal kastanienbraun gewesen war, ehe sie aufgehört hatte, es zu kämmen und zu waschen.
Eine verwahrloste, verängstigte Frau.
Mein Gott, was will er denn mit der? Er verlangt doch nicht etwa, dass ich dieses verlauste Gesocks in meinen Haushalt aufnehme und dort den ganzen Winter durchfüttere?
Aber genau das würde er von ihr verlangen, und Freya ahnte, dass es kein gutes Licht auf sie werfen würde, wenn sie sich weigerte. Sie beschloss, dieses Spiel vorerst mitzumachen – zumindest bis sie wusste, was es mit dieser Frau auf sich hatte –, und bedeutete Astrid, ihr zu folgen.
Sie nahmen das Mädchen auf dem Pier in Empfang. Freya legte den Arm um die zitternden Schultern. „Mein Gott, du bist ja völlig ausgemergelt“, rief sie entsetzt. „Eirik, was ist mit ihr passiert?“
„Zu viel“, erwiderte er knapp. Sie blickte ihn aus großen Augen an, als versuchte sie, seine Worte zu verstehen. Er sagte etwas in einer fremden Sprache zu ihr, und sie entspannte sich leicht.
„Einerlei, wir müssen sie rasch hier fortschaffen“, entschied Freya. „Sie braucht etwas zu essen, und ein Bad könnte ihr auch nicht schaden.“ Mühsam gelang es ihr, nicht die Nase zu rümpfen. Das Mädchen stank. Gut, auch Eirik stank, jeder stank nach Wochen auf See. Aber bei dem Mädchen störte es sie. „Astrid wird euch nach Hause bringen. Ich habe leider noch eine Besorgung zu machen.“
Eirik nickte. Er beugte sich ein letztes Mal zu ihr herunter. „Das werde ich dir nie vergessen“, flüsterte er. Kurz glaubte sie, er würde sie küssen, diesmal nicht so unglücklich auf die Wange wie vorhin zur Begrüßung, sondern zart auf den Hals. Wie früher. Doch er zog sich zurück, der Moment war vorbei.
„Wir sehen uns später“, sagte sie steif. Sie nickte Astrid zu, die hastig einen Knicks machte und Eirik bedeutete, ihr zu folgen. Auf Astrid konnte sie sich verlassen.
Trotzdem brauchte sie eine neue Magd.
Sie schritt rasch aus und ließ den Hafen mit seinen Spelunken und den trunkenen Männern hinter sich. Ihr fiel ein, dass sie nicht mal Hallgrims Bruder begrüßt hatte, ihren Schwager Oluf. Aber sie mochten einander ohnehin nicht. Es lagen genug dunkle Monate vor ihnen, die sie einander mit giftigen Worten verderben konnten.
Sie stieg den Hügel hinauf. Je höher sie kam, umso prachtvoller wurden die Häuser. In einer schmalen Gasse schlüpfte sie durch eine Seitenpforte in ein Haus und lief einen dunklen Gang entlang, den sie bereits so gut kannte, dass sie kein Licht brauchte. Am Ende stieg sie eine schmale Stiege hinauf, erreichte einen Flur im oberen Stockwerk des Hauses und schlich sich zur nächstgelegenen Tür, nachdem sie sich überzeugt hatte, dass niemand in der Nähe war.
Die Tür stand einen Spaltbreit offen. Sie stieß sie weiter auf, schlüpfte in das Kontor und schloss die Tür hinter sich. Den Riegel schob sie vor.
Valdimar blickte von seiner Arbeit auf. Ein Strahlen glitt über sein Gesicht. „Freya.“
Mit wenigen Schritten war er bei ihr und schloss sie in die Arme. Sein Mund presste sich auf ihren, sie öffnete sich ihm willig und wurde in seinen Armen ganz weich.
„Ich habe dich vermisst“, wisperte er, nachdem ihre Münder voneinander ließen, doch nur, um sie gleich darauf noch heftiger zu küssen. Er raubte ihr den Atem.
Ihre Hände zerrten an der pelzverbrämten blauen Tunika, die er trug, glitten darunter und spürten das Leinenhemd, den Bund seiner Wollhose. Sie stöhnte, ging vor ihm in die Knie und öffnete seine Hose. Seit Tagen hatte sie diesem Wiedersehen entgegengefiebert. Sie konnte nicht länger warten.
Wie alles an Valdimar war auch sein Schwanz riesig. Freya umschloss ihn mit der Hand, fuhr die Länge hinauf und hinunter und lächelte, weil er leise stöhnte. Dann beugte sie sich vor und ließ ihre Zunge vorschnellen. Sie nahm ihn in den Mund, ließ ihn tief in ihren Rachen gleiten. Er hatte ihr gezeigt, wie
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