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Die roten Blüten der Sehnsucht

Die roten Blüten der Sehnsucht

Titel: Die roten Blüten der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Peterson
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Familiennamen in einer Zeitung gedruckt zu sehen. » Er hasst es, Aufsehen zu erregen«, sagte Catriona und lächelte Ian an. » Er wäre sehr zufrieden mit dir.«
    Es wäre sowieso fraglich gewesen, ob Stevensons Register es so schnell geschafft hätte, den Fokus des allgemeinen Interesses umzulenken. Noch mehr Leute als am Tag zuvor drängten sich vor den Türen und verlangten Einlass. Die Constables hatten alle Hände voll zu tun, die aufgeregte Menge davon abzuhalten, den Gerichtssaal zu stürmen. Immerhin erwartete man sich von der heutigen Sitzung Aufschluss über das Familienleben einer zumindest des versuchten Mordes Verdächtigen.
    Richter Cooper sah mit Missfallen auf die eng besetzten Holzbänke, in denen sich die Leute gegenseitig jeden Zentimeter streitig machten. » Sobald es mir zu unruhig wird, lasse ich den Saal räumen«, drohte er. » Denken Sie bitte daran, dass wir hier in einem englischen Gerichtssaal sind.«
    » Klar wie Kloßbrühe. Nu fangen Sie schon an, Euer Ehren«, rief ein vorlauter, junger Kerl von ganz hinten respektlos. Richter Cooper warf dem Frevler einen finsteren Blick zu, verzichtete jedoch auf eine Standpauke und begann stattdessen mit der Verlesung der Liste der Zeugen, die er aufzurufen gedachte. Dorothea seufzte leise. Nicht zu unrecht wurde der Richter als akribisch beschrieben. Vom Kellner des Speiselokals über den Wirt des verdächtigen Pubs, den Bediensteten, der für den Abschnitt des Tisches beim Bankett zuständig gewesen war, bis hin zu ihrem Zimmermädchen im Hotel reichte die Liste. Als dann auch noch die Namen Ian Rathbone, Catriona Grenfell, und Honourable Percy Grenfell fielen fühlte sie, wie ihr Puls sich vor Ärger beschleunigte. War das wirklich nötig?
    » Wie aufregend«, flüsterte Catriona ihr ins Ohr. » Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich hier noch einmal so gut amüsieren würde. Soll ich ihm eine ganz dramatische Geschichte erzählen? Was meinst du?«
    Dorothea bemühte sich, ihren aufkeimenden Ärger im Zaum zu halten. Catriona war nicht dumm. Sie musste doch wissen, was auf dem Spiel stand. Vielleicht war es ja für sie wirklich eher unterhaltsam. Sie stand schließlich nicht unter Anklage. Formell stand auch Dorothea nicht unter Anklage– es war nur eine Anhörung. Aber sie empfand es genauso. Sie konnte nur hoffen, dass Richter Coopers Genauigkeit am Schluss wenigstens zu einem klaren Spruch führen würde.
    Charles Mann verstand es geschickt, bei dem Verhör des Kellners noch einmal zu betonen, dass Dorothea an diesem Abend gar nicht in der Nähe von Ian gewesen war. Wie hätte sie ihm also das Gift verabreichen sollen? War es nicht wahrscheinlicher, dass etwas von den Giftködern, die im oberen Stock des Lokals ausgelegt waren, durch die Deckenbalken auf Ians Teller gefallen war?
    Es war weit hergeholt, und nur der Wirt des Pubs war begeistert von dieser Lösung. Kein Wunder, seine Taverne hatte kein zweites Stockwerk. Sollte Ian das Gift dort zu sich genommen haben, konnte das nur auf gravierende Hygienemängel beim Ausschank zurückzuführen sein.
    » Vielleicht hat auch irgendjemand sich einen schlechten Scherz erlaubt und unbemerkt das Ale versetzt. Ein Konkurrent etwa? Es ist keine Reklame, wenn Gäste erkranken.« Charles Manns Fantasie trieb wahrlich wilde Blüten. Andererseits blieb ihm nur übrig, Zweifel an Dorotheas Täterschaft zu wecken und mögliche Alternativen aufzuzeigen. Ihre Unschuld zu beweisen war praktisch unmöglich.
    Das Zimmermädchen erwies sich ungeachtet seiner Schüchternheit als erstaunlich gute Beobachterin. » Als die Herrschaften ankamen, hatte die Dame Migräne. Ich habe ihr nur beim Auskleiden geholfen«, flüsterte sie, als sie von Richter Cooper freundlich aufgefordert wurde, alles zu berichten, woran sie sich erinnerte. » Ich bin dann gleich wieder runter, weil ja die Millie krank war und ich ihre Zimmer mit hab übernehmen müssen.« Sie sah zu Ian hinüber. » Am nächsten Morgen dann ging es dem Herrn da schlecht. Richtig schlecht, wenn Sie wissen, was ich meine, Sir.«
    Unterdrücktes Gelächter brandete auf, erstarb jedoch prompt, als der Richter sich laut räusperte. » Es scheint, dieser Zustand ist allgemein besser bekannt, als es wünschenswert wäre. Bitte, fahren Sie fort.«
    » Sehr wohl, Euer Ehren: Also, es war so, dass ich gerade vorher eine Flasche ›Godfrey’s Elixier‹ gekauft hatte. Für meine Mutter. Aber als ich mitgekriegt hab, wie der arme Herr sich die Seele aus dem Leib

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