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Die roten Blüten der Sehnsucht

Die roten Blüten der Sehnsucht

Titel: Die roten Blüten der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Peterson
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Sieht es ihm ähnlich?«
    » Ich habe es nur ganz kurz von Nahem gesehen«, musste Dorothea zugeben. » Und dabei ist mir keine Ähnlichkeit aufgefallen. Aber als sie dann versucht haben, es vor mir zu verstecken, kam mir das komisch vor, und ich habe mich gefragt, wieso…«
    » Hast du Ian danach gefragt? Wie hat er reagiert?«
    » Gleich am nächsten Tag habe ich ihm davon erzählt. Er meinte, eigentlich ließen sie Mischlingskinder nicht am Leben, aber vielleicht hätten die Mahnungen des Protectors endlich gefruchtet.«
    » Das klingt doch plausibel. Es wird von einem dieser nichtsnutzigen Kerle sein, die sich so gerne an den einheimischen Frauen vergreifen.« Mutter Schumanns Stimme troff vor Verachtung.
    » Und warum halten sie es vor uns versteckt?« Letztendlich war es dieser Umstand, der Dorotheas Misstrauen erst geweckt hatte.
    » Vielleicht geht es gar nicht darum, es vor euch zu verstecken? Die Regierung hat doch vor einiger Zeit einen Erlass veröffentlicht, wonach Kinder aus gemischten Verbindungen weder zur Mutter noch zum Vater gehören, sondern Mündel des Staates Südaustralien sind. Janes Kinder sind deswegen auch nach Poonindie gebracht worden.«
    Beide Frauen senkten betrübt den Kopf. Ihre frühere Haustochter und Dorotheas Freundin hatte das Leben der Weißen nicht lange ertragen. Zwei Kindern hatte sie das Leben geschenkt. Bei der Geburt des dritten war sie, geschwächt durch die ungewohnte Kost und die harte Feldarbeit, gestorben. Die Hauptsorge des Witwers war gewesen, ob das Land, das ja Jane als Eigentum zugeteilt worden war, auf ihn übertragen werden konnte. Um die Kinder hatte Tim Burton sich nicht gekümmert. Er war vollkommen beschäftigt gewesen, seinen Kummer und seine Sorgen im Alkohol zu ertränken. Mitleidige Nachbarn hatten sich der verstörten Waisen angenommen, bis Protector Moorhouse sie persönlich zu der Missionsstation Poonindie bei Port Lincoln brachte.
    Mutter Schumann und Dorothea hatten beide darum gebeten, Janes Kinder in Pflege nehmen zu dürfen, aber der Gouverneur war hart geblieben. » Es ist besser, sie sind weit weg von ihren Stammesangehörigen«, hatte er ihnen erklärt. » Selbst Mr. Moorhouse ist der Ansicht, dass der Einfluss der Eingeborenen auf die Kinder absolut nicht hilfreich ist. Wir bringen ihnen mühsam Lesen, Schreiben und Rechnen bei, lehren sie den richtigen Glauben, und wenn ihre Familien sie dann abholen, legen sie mit der Kleidung auch alle anderen Aspekte der Zivilisation ab. Um sie zu zivilisierten Menschen zu erziehen, muss man sie jetzt in eine Umgebung bringen, in der alle diese eher schädlichen Einflüsse von ihnen ferngehalten werden können.«
    Wenn Dorothea an Jane dachte, sah sie immer die strahlende Jane in ihrem himmelblauen Hochzeitskleid vor sich, wie sie stolz am Arm von Tim Burton aus der Kirche trat, um die Glückwünsche entgegenzunehmen. Danach hatten sie sich nicht mehr gesehen. Janes Land lag weit im Norden. Hier und da hatten Durchreisende Nachrichten von ihr gebracht, und auch Protector Moorhouse hatte es sich nicht nehmen lassen, sie zumindest einmal im Jahr zu besuchen. Schon aus seinen Erzählungen war hervorgegangen, dass das harte Farmleben der jungen Aborigine schwer zu schaffen machte. Trotzdem hatte keiner damit gerechnet, dass sie so schnell aus dem Leben gerissen würde.
    » Du könntest recht haben, Mama«, sagte Dorothea leise. » Trotzdem hätte ich zu gerne Gewissheit.«
    » Manchmal ist das nicht möglich. Damit solltest du dich abfinden. Selbst wenn dein Ian einmal Trost in den Armen einer Schwarzen gesucht und gefunden hat– mach die Sache nicht schlimmer, als sie ist. Er scheint nicht das geringste Interesse an diesem Kind oder seiner Mutter zu haben. Also ist die Affäre, wenn es denn je eine gegeben hat, längst vorbei. Selbst die besten Männer können straucheln. Das liegt in ihrer Natur.«
    » Hat Papa auch…?«
    Mutter Schumann lächelte leicht. » Dein lieber Vater war in seinen jungen Jahren einem Flirt durchaus nicht abgeneigt. Aber er hat seinen Glauben viel zu ernst genommen, um das Ehegelöbnis zu brechen. Da bin ich ganz sicher.«
    Ian war nicht so fromm. Ihn würde kein Glaube, welcher Art auch immer, von etwas abhalten, das er wollte. Seine religiöse Erziehung hatte sich auf den Aufenthalt in der Besserungsanstalt beschränkt. Wenn sie in Adelaide die Trinity Church besuchten, geriet er bei der Liturgie regelmäßig ins Stocken.
    » Du hast gut reden, Mama«, seufzte Dorothea. » Es

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