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Die Rueckkehr der Phaetonen

Titel: Die Rueckkehr der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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Seiten, und ein leichter Wind brachte den Jodgeruch von Seetang mit sich. Die Natur der Insel Zypern war für das Faulenzen und eine sorglose Existenz geradezu geschaffen.
    Nach seinem Erwachen lebte Wolgin bereits seit einem Monat hier. Auch alle anderen, die mit ihm zusammen waren, gingen von hier nicht weg. Ihejah, der ebenfalls noch hier war, musste bald zur Ceres fliegen, wo ihn ein phaetonisches Raumschiff erwartete, das ihn wieder zurück bringen sollte - aber niemand wollte sich vor der Zeit von ihm verabschieden. Alle mochten ihn -und man konnte auch nicht anders, als dieses weise und gütige Wesen zu mögen, das zum großen Teil auch noch charmant war. Dieser Charme, den er besaß, war ungewohnt und überhaupt nicht irdisch, aber deswegen nicht weniger anziehend. Trotz seines gesamten Pessimismus und der skeptischen Einstellung zu seiner Genesung verspürte auch Wolgin tiefe Dankbarkeit gegenüber dem phaetonsichen Wissenschaf der, der ihm das Leben gerettet hatte. Ihejah untersuchte ihn immer noch jeden Tag, sagte aber niemandem etwas über die Untersuchungsergebnisse. Er wurde aber auch nicht gefragt - alle wussten, dass er alles selbst sagen würde, wenn es denn nötig wäre.
    Heute blieb nur noch ein Tag bis Ihejahs Abreise. Und während Wolgin sich mit Melnikowa unterhielt, die endlich beschlossen hatte, ihm von dem Abflug ihrer Freunde zur Grjosa zu erzählen, fand zur gleichen Zeit in dem Haus, wo
    Ihejah die vier Jahre gewohnt hatte, ein anderes Gespräch statt, das unmittelbar mit Wolgin zu tun hatte. Lucius, Mary und zwei weitere Ärzte saßen auf dem niedrigen »Sofa« und hörten voller Schrecken, was der phaetonische Wissenschaftler ihnen sagte. Mary konnte ihn mittlerweile ohne Übersetzung verstehen, und die anderen taten es mit Hilfe der Lingmaschine. Ihejahs Stimme schien gelassen, aber das, was er da erzählte, war so furchtbar, dass sich auf den Gesichtern der Zuhörer kalter Schweiß bildete. Die Dinge, die er sagte, waren alle wie Blitze aus heiterem Himmel, und deswegen so unerträglich entsetzlich.
    »Im allgemeinen ist die Wirkung des >Schwarzen Glanz< analog zu der der anderen radioaktiven Stoffe«, erzählte Ihejah. »Aber sie hat auch ihre Besonderheiten. Die Wirkung dieser Strahlen auf einen menschlichen oder einen anderen lebenden Organismus ist von uns mittlerweile vollständig untersucht, und das, was wir euch erzählt haben, unterliegt keinem Zweifel. Die Lethargie, die vom >Schwarzen Glanz< hervorgerufen wird, kann einem Menschen keine Schäden zufügen - sie schließt ihn sozusagen nur für eine gewisse Zeitspanne aus dem aktiven Leben aus. Und danach wacht der Mensch vollkommen gesund auf, sogar noch gesünder, als er es vorher war. Das ist genau das gleiche wie die künstliche Anabiose. An Wolgins Beispiel habt ihr gesehen, dass unsere Schlussfolgerungen vollkommen korrekt waren. Jeder andere Mensch würde an seiner Stelle einfach weiter leben, als wäre überhaupt nichts geschehen — genau so wie es nach der Anabiose der Fall ist. Aber wir haben eine Tatsache nicht berücksichtigt, die ich erst jetzt begriffen habe.
    Dmitrij Wolgin ist kein gewöhnlicher Mensch. Nach eurer Zählung war er fast zweitausend Jahre tot und wurde dann wieder zum Leben erweckt. Und das hat sich natürlich auf die Eigenschaften seiner Nervenfasern ausgewirkt, ganz besonders auf die Eigenschaften seines Rückenmarks. Anders war es auch kaum zu erwarten, und ich verstehe immer noch nicht, wie wir so etwas vergessen konnten. Er ist äußerlich gesund aufgewacht - aber es ist tatsächlich nur äußerlich. Ich beobachte ihn nun seit dreißig Tagen. Ein paar Symptome, die ich in seinem Nervensystem entdeckt habe, haben mir von Anfang an nicht gefallen. Sie sind so gut wie nicht bemerkbar und können nur von unseren Geräten festgestellt werden. In Wolgins Nervensystem findet ein ununterbrochener und schrecklicher Prozess statt, gegen den es noch überhaupt kein Heilmittel gibt. Vielleicht wird man ein solches Mittel finden, aber wenn, dann erst in ferner Zukunft. Wolgin ist verloren, und wir können ihn nicht mehr retten.«
    »Also wird er sterben?«
    »Leider ist es noch schlimmer. Aber vielleicht zieht er den Tod vor, wenn ihr ihm die ganze Wahrheit erzählt.«
    »Aber was ist es dann?!«
    »Die komplette Lähmung. Er wird noch ein paar Jahre leben können, aber nur in einem völlig bewegungslosen Zustand. Ich weiß nicht, wie die moralischen Normen sind, an die ihr Menschen euch in solchen

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