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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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Eva?«, meinte sie und lächelte spöttisch.
    Arnaud zuckte grinsend die Schultern. »Wenn ich Adam sein darf, warum nicht?« Wieder grinste er und biss herzhaft in seinen Apfel.
    »Das kommt ganz darauf an«, erwiderte sie und näherte sich ihm unvermittelt so weit, dass ihre Brust die seine berührte. Arnaud ließ vor Überraschung den Apfel fallen, als sie ihn unvermittelt am Kragen seiner Chlamys packte und nahe genug zu sich heranzog, um ihre Lippen auf seinen Mund zu pressen.
    Arnaud reagierte, wie wohl jeder Mann reagiert hätte, dem so etwas Unglaubliches widerfuhr. Instinktiv packte er die Frau, hungrig wie ein wildes Tier, das seiner Natur gehorcht, allerdings weitaus sanfter, und küsste sie mit einer Intensität, die er sich selbst in einer solchen Situation kaum zugetraut hätte. Mit Genugtuung spürte er, wie ihre Knie nachgaben, ihr Körper die Anspannung verlor und wie sie unter dem Druck seiner Lippen den Mund öffnete und ihre Zungen sich fanden. Alles schmeckte nach Apfel, aber das machte nichts, es war genau die richtige Note, um sie beide in einen wahren Rausch zu versetzen. Ihre Hände erforschten seinen Körper, fuhren über das Kettenhemd, und |349| während Arnaud mutig seine Rechte auf ihre zarte Brust legte, hielt er sie nicht davon ab, als ihre Finger zu seinem Schritt wanderten. Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, als er zum letzten Mal auf diese Weise von einer Frau berührt worden war. In einer geradezu animalischen Gier drängte er sie gegen die nächste Wand und sog begierig ihren Duft ein. Mit schlafwandlerischer Sicherheit löste er ihren breiten Ledergürtel, in der atemlosen Hoffnung, dass sie unter ihrem schlichten Gewand nackt sein würde.
    »Was machst du da?« Die Stimme war laut und kam von einer anderen Frau, die in seinem Rücken stand. Arnaud glaubte zu träumen, als er neben seiner Nonne eine zweite erblickte, die der Frau in seinen Armen so ähnlich sah wie eine gut gemalte Kopie.
    Seine Nonne löste sich hastig aus seinen Armen und zog den Gürtel wieder zu. Dann ordnete sie hastig ihre Kleidung und ging auf Abstand, wobei sie sich schuldbewusst über die rotgeschwollenen Lippen leckte.
    Ihr verwirrter Blick wanderte zu ihrer plötzlich aufgetauchten Betschwester. »Ich … keine Ahnung … ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist«, stotterte sie. Dann fiel ihr Blick auf Arnaud. »Tut mir leid«, entschuldigte sie sich hastig, »vergesst, was zwischen uns geschehen ist.« Ohne ein weiteres Wort packte sie ihre Begleiterin am Arm und zog sie aus der Küche hinaus.
    Arnaud blieb noch eine Weile stehen und schaute den beiden hinterher, als ob er eine Erscheinung gehabt hätte. Dann fiel sein Blick auf den Apfel, der angebissen am Boden lag.
Vergesst, was zwischen uns geschehen ist,
hallte es in ihm nach. War sie verrückt? Wie sollte man so was vergessen?
    Oder hatte Gott ihm soeben eine Lektion erteilt, indem er ihm zeigte, wie es war, aus dem Paradies vertrieben zu werden?
    Immer noch ungläubig schüttelte er den Kopf und beschloss, niemandem etwas von diesem Erlebnis zu erzählen.
     
    Gero trieb zur Eile, nachdem sie das Kloster verlassen hatten. Erstens ging es Hertzberg nicht gut, er benötigte dringend Ruhe, und zweitens wollten sie vor Einbruch der Dunkelheit in Jerusalem einziehen.
    Gero und seine Kameraden waren ganz gefangen von dem Gedanken, endlich die Heiligtümer der Stadt besuchen zu können.
    |350| »Eine Pilgerfahrt der besonderen Art«, sagte Johan und wäre am liebsten auf die Knie gefallen, als er von weitem den Davidsturm jenseits der gewaltigen Mauern ausmachen konnte.
    »Wir benötigen eine Losung«, gab Hertzberg zu bedenken, als das Stadttor sich näherte.
    »Oder einen Batzen Gold«, erklärte Struan mit ironischer Miene.
    Hertzberg schien inzwischen dem Herzanfall nahe, so rasch atmete er. Nicht wegen seiner Verletzung, sondern aus purer Begeisterung, die ihn alles vergessen ließ.
    »Diese Stadt ist ein Wahnsinn«, flüsterte er heiser. »Alles sauber verputzt und farbig bemalt. Keine einzige Stromleitung, kein Auto, keine Satellitenschüssel. Ich werde noch verrückt. Und da, die Ritter am Stadttor, sie tragen tatsächlich das Wappen von Jerusalem auf ihren blauen Waffenröcken.« Er deutete mit zitternder Hand auf ein golden gesticktes größeres Kreuz, in dessen vier Winkel je ein Kleineres gestickt worden war.
    Johan schüttelte angesichts dieser Euphorie über ein simples Stück Stoff den Kopf. Der Alte musste tatsächlich von Sinnen

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