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Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Titel: Die Rückkehr des Fremden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Alexander
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Mischung aus Schock und Mitleid.
    Aber Larson suchte kein Mitleid. Er wollte, dass er ihn erkennen würde. Auf jeden Fall wollte er etwas anderes als diese dünn verschleierte Aversion, die er in Jakes Reaktion sah. Zum ersten Mal sah Larson sich mit anderen Augen als mit Isaiahs und Abbys liebevollen Augen, und das jagte ihm eine Gänsehaut über den Rücken.
    Wenn er die Wahl hätte, würde er natürlich sein früheres Aussehen und seine kräftige Figur dieser hässlichen Maske und diesem humpelnden Gang vorziehen. Wie hatte er je denken können, Kathryn würde über sein entstelltes Äußeres hinwegsehen können? Sie hatte immer mehr von ihm gewollt, mehr von dem, was in seinem Inneren war. Aber bis zu diesem Augenblick hatte er nicht ganz verstanden, was sie damit gemeint hatte. Bis das einzige Gute, das in seinem Inneren geblieben war, hinter einer abstoßenden Hülle verborgen wurde. Die Vorstellung, dass er Jakes Reaktion auch in Kathryns Augen sehen würde, war mehr, als er ertragen konnte.
    Er dachte daran, dass Abby gesagt hatte, dass sie Isaiah trotz seiner Narben liebte. Aber Isaiahs tiefe Narben befanden sich auf seinem Rücken und auf seinen Armen. Sie hatten nicht sein Gesicht entstellt, sie hatten den Mann, der ihr jeden Morgen am Tisch gegenübersaß und der jede Nacht mit ihr im selben Bett schlief, nicht unwiederbringlich verändert.
    Larsons Mut schwand. Er schämte sich. Seine Augen brannten, und er wusste, dass er schnell verschwinden musste. „Wenn Sie mir sagen könnten, wo ich ein Hotel finde, wäre ich Ihnen sehr dankbar“, sagte er leise und mit gebeugtem Kopf.
    Jake erwiderte, dass es schwer sei, ein freies Zimmer zu finden, beschrieb ihm aber den Weg zu einem Hotel zwei Straßen weiter, das Larson gut kannte. Larson bedankte sich und ging. Als er wieder auf seinem Pferd saß, trieb er es durch eine fast leere Seitenstraße. Er hatte immer noch Mühe, Sampsons Reaktion zu verdauen, und versuchte, sich einzureden, dass Kathryn ganz anders reagieren würde. In gewisser Weise war ihm erst in der Zeit ihrer Trennung bewusst geworden, welche Frau Kathryn wirklich war. Ihre Ehrlichkeit, Reinheit und Loyalität standen ihm jetzt deutlicher vor Augen als je zuvor.
    Er klammerte sich an diese schwache Hoffnung und ließ sein Pferd laufen, während er nach Möglichkeiten suchte, wo sie sein könnte.
    Wenn ihr die Ranch zu viel geworden war, was allem Anschein nach der Fall sein musste, war sie sicher hierher nach Willow Springs gezogen. Er dachte daran, in den Hotels und Pensionen nachzuschauen, aber dann kam ihm ein Gedanke, der ihn zutiefst erschreckte.
    Was, wenn sie zu ihrem Vater nach Boston zurückgegangen war? Sein Körper spannte sich an. Er war fünf Monate weg gewesen. Vielleicht hatte sie geglaubt, er wäre tot, und war in den Osten zurückgekehrt?
    Kathryns Mutter war vor einigen Jahren gestorben, und obwohl sie und Kathryn sich im Laufe der Jahre Briefe geschrieben hatten, hatte Kathryns Vater eine Mauer des Schweigens zwischen ihnen aufgezogen. Es war immer noch schwer vorstellbar, dass William Cummings so wenig Interesse an seinem einzigen Kind gezeigt hatte.
    Obwohl er schon jahrelang nicht mehr daran gedacht hatte, erinnerte sich Larson jetzt an ein Gespräch mit Kathryns Vater, kurz bevor er sie zur Braut genommen hatte. Der Stich, den Cummings’ Worte ihm damals versetzt hatten, schmerzte noch immer.
    „Meine Tochter kann etwas Besseres finden als Sie, Jennings. Die Verehrer stehen bei Kathryn Schlange und warten nur darauf, dass sie ihnen einen Blick zuwirft. Aber sie schaut sie Ihretwegen nicht einmal an. Diese Männer können ihr die Möglichkeiten geben, die sie verdient, und ihr das Leben bieten, das sie gewohnt ist.“ William Cummings hatte mit seiner Tochter höhere Ziele und war es gewohnt, seinen Kopf durchzusetzen. „Nennen Sie mir Ihren Preis, Jennings.“
    Die Erinnerung an jenen Tag in Cummings’ luxuriösem Büro und daran, wie er sich völlig fehl am Platz gefühlt hatte, erfüllte ihn erneut mit einer großen Unsicherheit. Kathryn hatte ihm geschworen, dass ihr das alles nicht wichtig sei – das Geld, das Erbe, der gesellschaftliche Status. Alles, was sie wollte, war er. Aber Larson hatte beobachtet, wie das Feuer in ihr im Laufe der Jahre immer mehr erloschen war, und er vermutete, dass dies zum großen Teil daher rührte, dass sie keine Kinder bekommen konnte. Obwohl sie nie darüber gesprochen hatten, fragte er sich jetzt, ob sie ihn im Laufe der Jahre

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