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Die Ruinen von Gorlan

Die Ruinen von Gorlan

Titel: Die Ruinen von Gorlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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warnte, ihm zu widersprechen.
    »Gut«, sagte Walt eisig. »Also, sag dem Baron, dass Walt und Will…«
    Salz-Peter öffnete schon den Mund, aber Walt legte ihm sofort eine Hand darüber und deutete mit der anderen auf Will. »Das dort ist Will.« Salz-Peter nickte, die Augen weit aufgerissen. Der Waldläufer fuhr fort: »Sag ihm, Walt und Will verfolgen ein Wildschwein. Sobald wir sein Versteck gefunden haben, werden wir zur Burg zurückkehren. In der Zwischenzeit soll der Baron seine Männer für die morgige Jagd sammeln.«
    Er nahm langsam die Hand vom Mund des Bauern. »Hast du das alles verstanden?«, fragte er. Salz-Peter nickte.
    »Dann wiederhol es jetzt noch einmal«, befahl Walt.
    »Geh zur Burg, sag der Wache, ich habe eine Nachricht von Walt für den Baron. Sag dem Baron, dass Walt und Will ein Wildschwein verfolgen. Sag ihm, er soll seine Männer bereithalten für eine Jagd morgen.«
    »Gut«, sagte Walt. Er gab Will einen Wink und sie schwangen sich auf die Pferde. Salz-Peter stand unsicher auf dem Pfad und sah zu ihnen auf.
    »Also, fort mit dir«, befahl Walt und deutete in Richtung Burg.
    Der alte Bauer ging ein paar Schritte, und als er wohl meinte, in sicherer Entfernung zu sein, drehte er sich um und rief zurück: »Ich glaube Euch nicht, wisst Ihr! Niemand wird mit der Zeit kleiner und dünner!«
    Walt seufzte und lenkte sein Pferd in den Wald.



A uf der Suche nach dem Versteck des Wildschweins ritten sie langsam durch die Dämmerung.
    Es war nicht schwer, der Spur zu folgen. Das riesige Tier hatte tiefe Furchen im dichten Schnee hinterlassen. Selbst ohne den Schnee, dachte Will, wäre es noch leicht gewesen. Das Wildschwein war offensichtlich sehr schlechter Laune. Es hatte die umstehenden Bäume und Büsche mit seinen Hauern aufgerissen und so einen deutlichen Pfad der Zerstörung im Wald hinterlassen.
    »Walt?«, sagte Will zögernd, als sie etwa eine Meile durch den dichten Wald geritten waren.
    »Mm?«, sagte Walt geistesabwesend.
    »Warum müssen wir den Baron denn überhaupt holen? Könnten wir das Wildschwein nicht einfach mit unseren Bogen erlegen?«
    Walt schüttelte den Kopf.
    »Es ist ein großes Tier, Will. Du siehst ja, welche Spuren es hinterlassen hat. Wir bräuchten vielleicht ein halbes Dutzend Pfeile, um es zu töten, und selbst damit wäre der Ausgang ungewiss. Bei einem so großen wilden Tier wie diesem sollten wir besser auf Nummer sicher gehen.«
    »Und wie tun wir das?«
    Walt sah ihn mit hochgezogenen Brauen an. »Du hast wohl noch niemals eine Wildschweinjagd gesehen?«
    Will schüttelte den Kopf. Walt zog die Zügel an und Will brachte Reißer neben ihm zum Stehen.
    »Tja, erstens«, begann der Waldläufer, »brauchen wir Hunde. Das ist ein weiterer Grund, warum wir das Biest nicht einfach mit unseren Bögen erledigen können. Es wird sich wahrscheinlich in einem Dickicht versteckt haben. Die Hunde müssen es heraustreiben, und wir werden vorher einen Kreis von Männern um das Versteck herum postieren, bewaffnet mit Saufedern, das sind spezielle Wildschweinspeere.«
    »Und sie werden die Speere nach ihm werfen?«, fragte Will.
    Walt schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn sie bei Verstand sind«, sagte er. »Die Saufeder ist mehr als zwei Meter lang, mit einer doppelseitigen Klinge und einem Querstück hinter der Klinge. Es geht darum, die Sau dazu zu bringen, den Speerträger anzugreifen. Dann lässt er das Wildschwein auf den Speer auflaufen. Das Querstück verhindert, dass das Wildschwein die Waffe umrennt und den Speerträger erwischt.«
    Will sah zweifelnd drein. »Das klingt gefährlich.«
    Der Waldläufer nickte. »Das ist es auch. Aber Männer wie der Baron, Sir Rodney oder die anderen Ritter lieben es. Sie werden diese Gelegenheit auf keinen Fall versäumen wollen.«
    »Was ist mit Euch?«, fragte Will. »Werdet Ihr auch so einen Speer benutzen?«
    Walt schüttelte den Kopf. »Ich werde hier auf Abelard sitzen«, sagte er. »Und du auf Reißer, für den Fall, dass das Wildschwein den Kreis der Speerträger durchbricht. Oder für den Fall, dass es nur verwundet wird und entkommt.«
    »Was tun wir, wenn das passiert?«, fragte Will.
    »Wir verfolgen es, bevor es sich wieder verstecken kann«, sagte Walt grimmig. »Und dann töten wir das Biest mit unseren Bogen.«

    Es war Samstag und nach dem Frühstück stand es den Heeresschülern frei, den Tag so zu verbringen, wie sie wollten. In Horaces Fall bedeutete das normalerweise, Alda, Bryn und Jerome möglichst aus

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