Die Rumplhanni
koan Hochzeiter im Sinn?« – »I? O mei! An so was denk i gar net! Wo ham S' denn an Pfeffer, Hans?« – »Da is er drin. Wie wärs denn, wannst jetz amal a bißl an oan denkn tätst, Hannerl?« Er schneidet etliche Zwiebeln und wischt sich das Wasser aus den Augen. »I wüßt dir an recht an braven Hochzeiter, Hannerl. An recht an ordentlichen.« – »Jetz fangt er halt scho wieder mit dem Gschwatz an!« sagt die Hanni; aber sie fragt doch nach einer Weile, während er anfängt, die Kalbsnetze zu waschen: »Kann er a Frau ordentli ernährn?« Der Hansl wirft sich in die Brust. »Ah mei! Ernährn! Was willst denn! Heut no kaaf i dir an Martlbräu, wannst es habn willst! Heut no!« Die Hanni schmunzelt. Aber sie sagt scheinbar verwundert: »Ah so! Also bist du der Hochzeiter!« – »Ja, allerdings. Weil i moan, daß 's dir am End do net gar so ernst gwesn sein kunnt, 's letztemal ... Mit deiner Absag ...« – »Aha.« Sie arbeiten eine Weile schweigend dahin. Bis die Hanni fragt: »Lebt dei Vata no, Hans?« – »Ja. Warum?« – »Und dei Muatta?« – »Naa; scho lang nimmer. A Schwiegermuatta hättst net z' fürchten ...« – »Die fürchtet i a so net. Wia, hast 's Brat gsalzen? Naa! Also, schaug oana nur den gedankenlosen Tropf an!« – »Dees macht d' Liab, Hannerl.« – »Oder dei Dummheit. Für dees da is net zum helfa, und für dees ander aa net.« – »Dees wollt i aber bezweifeln. Denn wennst mi aa gern hättst, nachher bräucht i ja nimmer dumm z' sein!« Die Hanni lacht voll Spott. Aber sie schaut ihn doch so an mit ihren Augen, daß er sich wie verhext vorkommt und schwer schnauft. Doch sie hält ihn am Schnürl. »Wo hast dein Spagatt? Sand die Netzln sauber? Tua fein net wieder so viel nei, wie 's letztemal! Net daß 's wieder oane zreißt!« Doch nach einer Zeit fängt sie abermals an zu fragen: »Is dei Vater no aufn Gschäft?« Der Hans erwidert: »Ja. Aber dees schadt ja nix. I nimms gar nia, dees sein'. I bleib alleweil in München herobn.« – »Aha. Was moanst jetz, daß der Martlbräu kosten tät? I moan bloß ...« – »Ja mei ... a so a zwoamalhunderttausad scho; und alleweil seine fufzg, sechzg Anzahlung.« – »Mhm.« – Aha. So viel hat er also mindestens zu kriegen als Heiratsgut. Das ist nicht schlecht. Gar nicht schlecht. »Mei, da brauchetst halt aa wieder oane mit an Geld«, sagt sie lauernd; »mit ana armen Kucheldirn kunntst da alleweil net anfanga!« Sie spaltet mit festem Hieb eine Kalbshaxe. Der Hans lacht; denn er kennt das Kapital, das in ihr steckt. »Moanst!« sagt er scheinheilig. »Moanst, daß alleweil der Geldsack wieder nur zum Geldsack taugt? Naa, mei Liabe! Die, wo mir i einbild, die braucht gar nix z' habn als a bißl a Liab zu an braven Hochzeiter. Und an guaten Humor.« – »Ja no. Aber oane, die net amal a richtige Hoamat hat, und net amal gscheite Eltern, die möchst halt aa net ...« – »Für dees kunnst ja du nix, wenns bei dir a so der Fall waar ...« – »Aa scho. Recht hättst scho. Wieviel Haxen soll i denn spalten?« – »Viere. Und nachher hilfst mir no a bißl beim Z'sammputzen. Und am Sonntag gehst mit mir ins Apollo, Hanni. Und wenn 's dir recht is, nachher schreib i's mein Vater ...« – »Hm ... Was schreibst eahm denn?« Sie lacht leise in sich hinein. Und schaut ihn doch wohlgefällig von der Seite an. »No ... daß i jetz a Hochzeiterin hab ... Hannerl ... Dees hoaßt ... wennst mi magst mit mein Glasaug ...« – Ob sie ihn mag? Sie blinzelt schmunzelnd zu ihm hin und sagt langsam: »Wenn i di mag, sagst. – Ja, Hansl, i mag di ganz gern. I kann di ganz guat leidn. Aber i bin halt grad a Pfannaflickersdirndl. Und mehra wie fünftausend Mark Bargeld hab i aa net ...« Der Hansl fährt herum. Und nimmt sie lachend um den Hals. »O du liabs Schaf!« sagt er und küßt sie frisch auf den Mund; »du bist mei Hanni, und damit Punktum! Und auf Kirchweih heiratn mir.«
Also ist die Rumplhanni Hochzeiterin und hat, was sie gewollt: a Haus und a Kuah und a Millisupperl in der Fruah.
Die Martlwirtin und ihre Tochter gehen zusammen auf den Markt, und die Frieda folgt mit dem großen Armkorb hinterdrein. Es ist nicht mehr lange hin auf Martini, auf die Zeit, wo die Gänse am besten schmecken und am leichtesten zu haben sind. Und also kauft die Wirtin fünf Stück, indem sie meint: »Heut glangens. Aber wenn unser Hanni Hochzeit hat, derf ma keck zehne bsorgn. Denn der Hans hat viel Bekannte. Mi gfreuts, daß die zwoa
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