Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)
betreten ansah.
„Ins Kino“, warf Jo rasch ein und zog den Blick seines Vaters auf sich. „Da läuft ein guter Film. Da wollte ich Mo ... Monty zu einladen.“ Herr Gärtner nickte bedächtig.
„Ist gut, aber bitte achten Sie darauf, dass er spätestens 0 Uhr wieder hier ist, Herr Bergenfeld. Das wäre mir sehr wichtig.“ Er stand auf und Jo und Monty sprangen ebenfalls sofort hoch. „Es hat mich sehr gefreut, Sie kennen zu lernen, Herr Bergenfeld.“ Montys Vater verabschiedete sich mit einem kräftigen Händedruck, bei dem Jo das Gesicht verzog und gequält lächelte. Monty feixte hinter dessen Rücken. Na warte, dachte Jo.
Sie waren schon fast zur Tür hinaus, als diesem noch etwas einfiel und er sich rasch umdrehte: „Äh, Herr Gärtner?“ Der große Mann zog fragend die Augenbrauen hoch.
„Wegen den ganzen Büchern ... Ich wollte nur sagen, dass ich es war, der die Mo ... Monty geschickt hat. Ich wollte ihm nur etwas Gutes tun. Es tut mir leid, wenn er deswegen Ärger bekommen hat.“
Zum ersten Mal erschien ein echtes Lächeln auf dem Gesicht von Montys Vater. Er deutete ein winziges Nicken an. „Er hat mir gesagt, dass es ein Missverständnis war. Das war nett gemeint von Ihnen.“ Erneut musterte er Jo nachdenklich und dieser flüchtete hastig in den Flur zu dem wartenden Monty.
„Viel Spaß“, rief Herr Gärtner ihnen hinterher.
„Oh Mann“, stöhnte Jo unten auf der Straße. „Sollte ich je unbewusst den Fehler begehen, deinen Vater irgendwie sauer zu machen, warne mich rechtzeitig vor, ja? Dann flüchte ich ins Ausland, auf eine einsame Insel und lege mir eine neue Identität zu. Mann, er hat mir beinahe meine Hand gebrochen.“ Bezeichnend rieb er sich die Finger. Neben ihm lächelte Monty mitleidslos.
„Er ist ganz okay, nur ständig so besorgt um mich.“ Seufzend stieg er in Jos Auto ein. „Ich glaube, er hat Angst, dass ich irgendwann abhauen und zurück zum Zirkus gehen könnte.“
„Wenn du das machst, hole ich dich mit ihm zusammen ab und schaue genüsslich zu, wie er dir den blanken Hintern versohlt“, drohte Jo, als er ins Auto sprang. „Oh ja, das könnte mir durchaus gefallen!“
„Mistkerl“, fluchte Monty, grinste indes breit. Verschmitzt blickte Jo zurück. Sekundenlang sahen sie sich einfach nur an, dann riss sich Jo von dem Anblick los. „Dann wollen wir mal.“ Er startete den Wagen und fuhr los.
„Wohin wollen wir denn?“, fragte Monty interessiert nach.
„Was denkst du denn?“ Jo zwinkerte ihm zu. „Ins Kino natürlich. Denkst du, ich traue mich nach der Begegnung mit deinem Vater noch irgendwas anderes?“ Irrte er sich, oder wirkte Monty für einen Moment enttäuscht? Jo grinste zufrieden. „Also erst einmal ins Kino. In die letzte Reihe natürlich. Da kann man besser fummeln.“ Er warf einen Seitenblick auf Monty, der rot wurde und die Beine zusammen kniff.
„Und danach ...“ Noch einmal schaute Jo zu Monty hin, der ihn mit seinen wundervollen dunklen Augen ansah. „Wenn du mich nicht vorher zusammenschlägst, würde ich dich gerne zum Essen einladen. Bis Mitternacht ist viel Zeit und glaub mir, ich werde jede Minute davon voll auskosten.“
15 Mit den Augen ausziehen
So viel fummeln, wie Jo gerne gehabt hätte, ließ Monty leider nicht zu. Gleich den ersten Versuch, bei dem Jo seine Hand langsam vom Oberschenkel zum Schritt wandern ließ, unterband dieser, indem er ihn mit festem Griff aufhielt. Bei seinem zweiten Versuch traf Jo eine kleine, feste Faust in den Magen. Rasch zog er seine Hand zurück, die diesmal auf dem Weg unter Montys T-Shirt in den Hosenbund gerutscht war, und rang würgend nach Luft.
„Lass es sein, Jo“, zischte Monty neben ihm, aber Jo konnte nicht antworten, schnappte gierig nach Luft. Eindeutig: Er musste vorsichtiger mit dem Kleinen sein. Monty konnte sich wehren.
Immerhin war der Film nicht schlecht, lenkte ihn etwas ab und Monty akzeptierte auch seinen Arm, den er ihm irgendwann um die Schultern gelegt hatte. Allerdings nur, solange es dunkel war und sie gemeinsam Popcorn aßen. Als die Packung leer war, befreite sich Monty aus seiner Umarmung und Jo verfluchte sich, dass er nicht fünf Packungen gekauft hatte. Oder besser zehn.
Hinterher schlenderten sie nebeneinander durch die nahezu menschenleere Einkaufspassage. Jo griff spontan nach Montys Hand, doch auch hier entzog sich dieser sofort der Berührung. Seine dunklen Augen blickten Jo entschuldigend an.
„Hier kann uns doch jeder
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