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Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Titel: Die Sache mit Jo und Mo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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respektvollen Abstand.
    Gerade überlegte Jo, einen von ihnen zu fragen, ob Monty vielleicht krank sei, da erklang auch schon die Stundenglocke über ihnen. Jo straffte sich. Spätestens jetzt musste er ja auftauchen. Doch selbst als alle schon im Klassenraum waren, war Monty noch immer nicht aufgetaucht. Jo gab erst auf, als er den Lehrer im Klassenraum verschwinden sah.
    Irgendwas war passiert. Jo konnte sich während der nächsten Doppelstunde nicht auf den Unterricht konzentrieren. Warum war Monty nicht gekommen? Wo war er?
    Zu seinem Glück hatte er Englisch, was ihm ohnehin leicht fiel und anschließend Biologie, bei einem jungen Referendar, der ihn regelrecht fürchtete. So blieb Jo trotz seiner sichtlichen Unruhe und geistigen Abwesenheit unbehelligt.
    Auch in der zweiten Pause blieb Monty wie vom Erdboden verschluckt, obwohl Jo alle Toiletten, auch die der Mädchen durchsuchte. Er lief sogar einmal rund um das gesamte Schulgelände, aber nirgends fand er ihn. Schließlich fragte Jo einen Mitschüler, wo er sein könnte.
    Dieser brachte kaum ein Wort heraus stotterte: „K ... .kei ... ne Ahnung. Er ist h ... eute morgen nach der P ... pause schon zu spät gekommen.“ Mehr konnte auch keiner der anderen sagen.
    Jo grübelte auf dem Weg zu seinem Klassenraum finster vor sich hin. Warum ging ihm Monty aus dem Weg? Was hatte er ihm denn dies Mal getan?
    Sven merkte sehr wohl, dass Jo sauer auf ihn war und ließ ihn in Ruhe, wie auch der Rest der Clique ihn mit seiner Grübelei und dem offensichtlich missmutigen Gesichtsausdruck besser alleine ließ.
    Uwe blickte ihn einmal direkt an, schien etwas sagen zu wollen, wandte sich allerdings bei Jos finsterem Gesicht lieber ab.
    Nach Schulschluss eilte Jo hoffnungsvoll zum Fahrradständer. Aber auch hier: kein Monty. Erneut schnappte er sich einen der Schulkameraden, ergriff diesen einfach am Hemdkragen.
    „Wo ist Monty? Warum ist er nicht hier?“, fragte er so drohend, dass der Junge erschrocken zusammenfuhr.
    „Der ist heute früher heim. Er war ganz komisch. Ist dauernd zu spät gekommen und hat sogar die letzte Stunde geschwänzt.“ Betroffen ließ Jo den Kleinen los, der sofort hastig das Weite suchte.
    Wenn er Monty nicht hier traf, würde er ihn eben zuhause suchen. Monty ging ihm eindeutig aus dem Weg, das war Jo klar. Aber warum? Was hatte er getan?
    Auf dem Weg zu dessen Wohnung zermarterte er sich das Gehirn, womit er Monty so verärgert hatte. Ihm wollte partout nichts einfallen. Jo fuhr so schnell zu der Wohnung, dass er zweimal eine Ampel bei Rot überfuhr. Nicht weiter schlimm, denn bei der Ersten stand kein Blitzer. Bei der zweiten schon. Es war ihm egal. Irgendetwas war los und es machte ihn völlig irre, nicht zu wissen, was.
    Als er bei Gärtners Sturm klingelte, öffnete niemand. Es ging auch keiner an die Sprechanlage. Entschlossen klingelte Jo wieder bei der freundlichen Nachbarin.
    „Entschuldigen Sie, ich bin echt ein bisschen tolpatschig. Ich habe schon wieder die falsche Klingel erwischt. Es tut mir sehr leid, aber ich wollte zu Monty Gärtner. Wären Sie wohl so nett, mich einzulassen?“, fragte er bemüht freundlich, dabei war ihm danach zumute, den ganzen verdammten Kasten herauszureißen, der ihn daran hinderte, schneller zu Monty zu gelangen. Oder die Tür einzutreten. Eins von beiden. Seine Geduld war am Ende, seine Nerven auf das Äußerste angespannt. Er war fix und fertig und dass alles wegen Monty. Der konnte was erleben.
    „Na gut, aber das nächste Mal sollten Sie wirklich genauer hinsehen, wo Sie die Klingel drücken“, meinte die näselnde Frauenstimme und mit einem Summen sprang die Tür auf.
    Jo stürmte nach oben, nahm immer zwei Stufen auf einmal. Er klopfte an die Tür, erst zaghaft, dann aber immer stärker als niemand öffnete. Schließlich hieb er mit den Fäusten dagegen.
    „Monty? Hörst du mich?“, rief er schließlich durch die geschlossene Tür hindurch. „Mo? Bist du da?“
    Keine Reaktion. Monty ging nicht an die Tür.
    „Hey, Mann, mach bitte auf, hier ist Jo. Monty, mach bitte auf! Was ist denn los?“ Er klopfte wieder und wieder, rief immer lauter nach ihm und wurde schließlich so laut, dass nebenan eine Tür aufging. Ein Mann in Jogginghose und einem schmuddeligen weißen Unterhemd funkelte ihn wütend an.
    „Junger Mann, wenn sie hier weiterhin solchen Lärm machen, hole ich die Polizei“, schnaubte er und Jo umhüllte augenblicklich eine Dunstwolke aus Alkohol. Für einen kurzen Moment

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