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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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in einem Traum, doch Sunnivah wusste, dass sie diesmal nicht erwachen würde, bevor sie den Boden erreichte.
    Es war vorbei. Unzählige Bilder von Ereignissen und Menschen, die in ihrem Leben eine Rolle gespielt hatten, zogen in rascher Reihenfolge an ihrem geistigen Auge vorbei und hinter alledem hörte sie immer wieder Naemys Stimme, die verzweifelt ihren Namen rief.
    So ist es also, zu sterben, dachte Sunnivah. Jeden Moment musste der Aufprall kommen und sie schloss die Augen in Erwartung dieses letzten Augenblicks. Als es so weit war, hatte sie das sonderbare Gefühl, in einem Berg aus weichen Federn zu landen. Kein Schmerz und keine Qualen, sondern ein weicher und sanfter Tod schloss sie liebevoll in seine Arme. Sunnivah hielt die Augen geschlossen und spürte, wie ihre Seele auf den Schwingen des Todes emporgetragen wurde.
    Traurig dachte sie an Vhait, der nun am Fuße des Himmelsturms vergeblich auf ihre Rückkehr warten würde. Auch den Rebellen würde sie nicht mehr helfen können und Naemys Stimme nie mehr hören.
    »Sunnivah?«
    »Naemy?«
    »Sunnivah, was ist geschehen? Ich habe dich gerufen, doch du hast mir nicht geantwortet!«
    »Ich bin gestorben, Naemy!«
    »Wie? Nein, das kann nicht sein. Sonst könnte ich dich nicht hören.«
    Sie war nicht tot? Verwundert öffnete Sunnivah die Augen. Über ihr spannte sich tatsächlich der vertraute sternenübersäte Nachthimmel von Thale. »Naemy! Ich lebe!« Fassungslos starrte Sunnivah auf die feurige Kugel in ihren Armen. »Aber ich bin doch in die Schlucht gestürzt, wie…?«
    »Ich – habe dich gerettet!« Die fremde dunkle Stimme erklang so laut in Sunnivahs Gedanken, dass sie erschrocken zusammenfuhr.
    »Wer… wer bist du?«, fragte sie verwirrt.
    »Die Druiden nannten uns dereinst Riesenalpe. Aber das ist lange her. Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich bin der Letzte meiner Art – und dein Freund.«
    Jetzt erst wagte Sunnivah den Kopf zu drehen. Zu beiden Seiten ihrer Schultern hoben und senkten sich riesige, grau gefiederte Flügel und ihre gleichmäßigen Bewegungen erzeugten ein sanftes Rauschen in der Nacht.
    »Ein Riesenalp?« Naemy hatte alles mit angehört und konnte kaum glauben, dass es sich bei Sunnivahs mysteriösem Lebensretter um denselben Vogel handelte, dem sie vor vielen Sommern schon einmal begegnet war. »Sunnivah, was ist los? Du musst mir sofort erzählen, was vorgefallen ist!«
    Stockend begann Sunnivah zu berichten. Nur mühsam gelang es ihr, alles in die richtige Reihenfolge zu bekommen, doch schließlich konnte sich auch Naemy ein Bild von den Ereignissen machen. »… die Göttin hat mir aufgetragen, die feurige Kugel nach Nimrod zu bringen«, erklärte Sunnivah zum Schluss. »Sie nannte sie eine mächtige Waffe, die dazu dient, den Rebellen zu helfen.«
    »Dann musst du dich unverzüglich auf den Weg machen«, erwiderte Naemy erregt. »Es sieht hier nicht gut aus. Schwarze Krieger mit magischen Kräften verteidigen die Festung. Die Rebellen haben große Verluste erlitten. Alle Belagerungstürme sind zerstört. Wenn du nicht eingreifst, werden wir die Schlacht verlieren.«
    »Aber Nimrod ist weit! Wie könnte ich es jemals rechtzeitig erreichen?«, fragte Sunnivah ratlos.
    »Ich werde dich dorthin bringen!« Der Riesenalp war voller Tatendrang. Viele Sommer waren vergangen, doch nun hatte er endlich das rothaarige Mädchen seiner Träume gefunden. Und diesmal würde er sie nicht im Stich lassen.

 
    10
     
     
     
    Wartend schwebten die beiden körperlosen Wächter vor der gewaltigen phosphoreszierenden Kugel.
    Es war noch nicht an der Zeit, die nächste Runde zu beginnen, und so hingen sie schweigend und schwerelos in der Unendlichkeit der fremden Dimension.
    Ihre einzige Aufgabe bestand darin, die Kugel und deren Bewohner zu bewachen, und so achteten sie nicht auf den hellen orangefarbenen Stern, der sich ihnen mit unglaublicher Geschwindigkeit aus den Tiefen des Raumes näherte. Ungehindert durchstieß er die äußere Hülle der Kugel und verschwand mit einem zischenden Geräusch in ihrem Inneren. Das Geräusch riss die Wächter aus ihrer Lethargie. Kaum hatten sie damit begonnen, nach dem Grund dafür zu suchen, als eine heftige Detonation die Kugel erschütterte und sie in einem gewaltigen Feuerball explodieren ließ. Unvorstellbare Energien wurden freigesetzt. Die Druckwelle ergriff die überraschten Wächter und schleuderte sie weit in die Finsternis hinaus. Zurück blieb eine wogende, glitzernde Wolke aus

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