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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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bereit war zu verhandeln. Das Angebot des Meistermagiers erwies sich jedoch als überaus großzügig und so hatte der Flüsterer eingewilligt ihm für eine Weile zu dienen. Inzwischen sehnte er sich jedoch danach, die für ihn lebensfeindliche Umgebung wieder zu verlassen. Nur ein Dorf musste er noch absuchen, bevor er endlich zurückkehren konnte. Da er keine Anzeichen von Menschen entdecken konnte, setzte der Flüsterer seinen Weg schließlich fort. Die Nacht ging ihrem Ende entgegen und er musste sich beeilen, um ein geeignetes Versteck zu finden, wo ihn das verhasste Sonnenlicht nicht erreichen konnte.
    Eine Ewigkeit schien vergangen, bis der Schein des Amuletts schwächer wurde und schließlich ganz erlosch.
    »Was… was war das?«, fragte Xara verwirrt und ihre heisere Stimme zeigte, wie angespannt sie noch immer war.
    »Ein Traumflüsterer«, antwortete Tassea knapp.
    Umständlich stand sie auf, ging zu Ilahja hinüber und nahm ihr das Amulett aus der Hand, um es zu betrachten.
    »Kommt er wieder?«, fragte Ilahja ängstlich.
    »Nein, ich denke nicht«, sagte Tassea und wog das Amulett nachdenklich in der Hand. »Er muss auf dem Weg in unser Dorf sein«, überlegte sie laut. Doch als sie Ilahjas erschrockenes Gesicht sah, fügte sie rasch hinzu: »Du brauchst dich nicht zu sorgen, Ilahja, die Menschen im Dorf wissen nichts von dir. Er wird dort nichts finden und ihnen wird nichts geschehen, da bin ich mir sicher.«
    »Was ist ein Traumflüsterer? Und was ist das für ein Amulett?«, wollte Xara wissen, deutete auf den Talisman in der Hand der Heilerin und sagte: »Dieses Licht! Es hat uns gerettet, nicht wahr?«
    Tassea antwortete nicht sofort. Aufmerksam sah sie sich um und lauschte in den nächtlichen Wald. Dann seufzte sie und drehte sich zu Xara um. »Ein Traumflüsterer ist eine Kreatur, die An-Rukhbar in unsere Welt gerufen hat«, erklärte sie. »Er besitzt die Fähigkeit, unsere geheimsten Gedanken zu lesen.«
    Xara sah Ilahja erstaunt an. »Besitzt du magische Kräfte? Hast du ihn damit vertrieben?«, fragte sie und deutete auf das Amulett.
    Da Ilahja nicht wusste, was sie darauf antworten sollte, schaute sie Hilfe suchend zu Tassea. Die Heilerin schüttelte fast unmerklich den Kopf, um Ilahja zu zeigen, dass sie Xara nichts verraten sollte.
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich jemals so gefürchtet habe«, sagte Ilahja ausweichend, ohne Xaras Frage zu beantworten.
    »Auch ich hatte große Angst«, sagte Tassea schnell und reichte Ilahja das Amulett.
    Aber Xara war mit den Antworten noch nicht zufrieden. »Sind wir denn jetzt vor ihm sicher?«, fragte sie und schaute sich ängstlich um. »Oder kommt er wieder?«
    »Ich denke, er wird nicht zurückkommen«, sagte Tassea betont zuversichtlich. Dann kraulte sie Brox aufmunternd das Fell und wechselte das Thema. »Auf dich wartet morgen viel Arbeit, mein Freund«, sagte sie zu dem Hund. »Ich kann nur hoffen, dass wir alle Ziegen wiederfinden, bevor wir weitergehen.«
    An Schlaf war nicht zu denken. Dennoch verzichteten die drei trotz der beängstigenden Dunkelheit auf ein Feuer. Zu groß war die Furcht, dass der Flüsterer es bemerken und zurückkehren könnte. So saßen sie noch eine zeitlang im schwachen Mondlicht zusammen und flüsterten leise miteinander. Schließlich ermahnte Tassea die beiden Mädchen, noch ein wenig zu schlafen, damit sie genügend Kräfte für den weiteren Weg sammeln konnten. Und obgleich Ilahja und Xara behaupteten, wirklich nicht mehr schlafen zu können, begann die Heilerin damit, die Schlafplätze umzuräumen und sie dicht nebeneinander zu rücken. Sie bestand darauf, dass die Mädchen sich wieder hinlegten, und rollte sich ebenfalls in ihre Decken ein.
    Und während das Amulett unter Ilahjas Mantel unbemerkt wieder schwach zu leuchten begann, um das Lager mit seinem sanften Licht vor Feinden zu schützen, schliefen die Frauen tatsächlich ein. So bemerkte nur Brox, dass die ersten Ziegen und das Pony zögernd auf die Lichtung zurückkehrten, doch auch er gähnte nur schläfrig und schloss sofort wieder die Augen.

 
    7
     
     
     
    »Naemy, wach auf… Naemy…«
    Nicht zum ersten Mal rief die drängende Stimme ihren Namen.
    Verschlafen regte sich etwas unter dem ungeordneten Haufen aus Decken und Fellen, welche die einsame Bewohnerin der Höhle gegen die Kälte der Nacht schützen sollten.
    »Naemy, wach auf…«
    Plötzlich warf eine schlanke, blasse Hand die Decken zur Seite und griff fast gleichzeitig nach

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