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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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»Seit drei Sommern warten wir nun schon darauf, dass sich Anthorks düstere Prophezeiung erfüllt, und gestern Nacht war es so weit. Also ehrlich gesagt, ich habe ohnehin nicht daran geglaubt, dass der alte Druide mit seinen törichten Worten Recht behalten würde.« Er seufzte, doch auch das wirkte nicht echt. »Wie schade, dass Ihr das Kind nicht finden konntet. Ich möchte wirklich nicht mit Euch tauschen, wenn Ihr An-Rukhbar von Eurem Versagen berichtet. Mir scheint, der Flüsterer ist der Einzige, der mit dem Ergebnis Eurer Suche wirklich zufrieden sein kann. Asco-Bahrran sagte mir, dass er es gar nicht erwarten konnte, mit den toten Kindern in seine Dimension zurückzukehren.« Er schüttelte sich in gespieltem Entsetzen. »Wie auch immer, es ist gut, dass er endlich fort ist. Wirklich eine schauderhafte Kreatur.«
    Der Sequester stand auf und kam schwerfällig um den Tisch herum. Als er direkt vor Tarek stand, beugte er sich herab und blickte dem obersten Kriegsherrn direkt in die Augen. »Wenn Ihr meine Meinung hören wollt, Tarek, war der ganze Aufwand von Anfang an völlig unnötig. Anthork wollte sich damit nur wichtig machen, ein todgeweihter alter Mann, der wusste, dass er alles verloren hatte. Dieses Kind wird es niemals geben!«
    Tarek fragte sich allmählich, warum der Sequestor ihn eigentlich hatte kommen lassen. Er verspürte nicht die geringste Lust, sich dessen Sticheleien noch länger anzuhören. Verärgert hob er den Kopf und blickte seinem Gegenüber fest in die Augen. »Ihr scheint vergessen zu haben«, bemerkte er mit fester Stimme, »dass gestern vor Sonnenaufgang noch einmal eine Botin der verbannten Göttin in unserer Dimension entdeckt wurde. Leider war sie ebenso schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht war, und Asco-Bahrrans Kreaturen konnten sie wieder nicht ergreifen. Aber wir sollten nicht den Fehler machen, die Verbannte zu unterschätzen. Ich bin sicher, dass ihre Macht noch immer ausreicht, um die Prophezeiung zu erfüllen.«
    Der Sequestor trat einige Schritte zurück und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ohne ihren Stab ist sie machtlos«, wies er den Einwand des obersten Kriegsherrn zurück. »Sie kann uns nicht mehr schaden.« Er zuckte mit den Schultern und lächelte verschwörerisch. »Ihr wisst ja, jede Gottheit ist nur dann mächtig, wenn es Menschen gibt, die an sie glauben. Und ich bezweifle sehr, dass es in Thale noch jemanden gibt, der an SIE glaubt. Dafür habe ich gesorgt. Ihr Stab der Weisheit befindet sich an einem sicheren Ort, den sie niemals erreichen wird. Solange sie ihn nicht zurückbekommt, wird es für sie völlig unmöglich sein, die Herrschaft des Erhabenen zu gefährden. Ich bin sicher, die Verbannte hat sich schon längst damit abgefunden, für immer an ihrem trostlosen Verbannungsort zu bleiben.«
    Der oberste Kriegsherr ärgerte sich insgeheim über das selbstgefällige Gerede des Sequestors, und dessen gehässige Schadenfreude ließ Tarek innerlich vor Wut kochen. Das Kind mit dem Mal zu finden wäre ein großer Erfolg für ihn gewesen. Doch trotz aller Bemühungen war es ihm nicht gelungen. Wenn es das Kind überhaupt gab. Vielleicht behielt der Sequestor ja Recht und die Macht der verbannten Göttin war wirklich so geschwächt, dass sie keine Gefahr mehr für die Herrschaft An-Rukhbars darstellte.
    Tarek fand, dass es allmählich Zeit wurde, das unangenehme Gespräch zu beenden. Mit einer kraftvollen Bewegung erhob er sich aus dem bequemen Sessel, der für die Besucher des Sequestors bereitstand, und fragte barsch: »Also, was wollt Ihr von mir? Eure Meinung über die erfolglose Suche kenne ich jetzt. Dennoch habe ich keinen Zweifel daran, dass ich dieses Kind finden werde«, fuhr er selbstsicher fort, während er sich anschickte das Zimmer zu verlassen.
    »Auf ein Wort noch, Tarek, mein Freund.« Der Sequestor war herangetreten und legte ihm in einer freundschaftlichen Geste die Hand auf die Schulter. »Wie Ihr sicher wisst, haben wir unter den Frauen einige Verluste zu beklagen. Alle Bemühungen unserer Heiler konnten es bedauerlicherweise nicht verhindern, dass drei der Frauen unseren kleinen Eingriff nicht überlebten. Und zwei weitere…«, er schüttelte in falscher Trauer den Kopf, »… das ist wirklich besonders tragisch, haben ihrem Leben hinterher selbst ein Ende bereitet.«
    Die Worte des Sequestors widersprachen seinem kalten Tonfall und ließen keinen Zweifel daran, dass er den Tod der Frauen weder bedauerlich noch

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