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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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festband. Der Blick der großen dunklen Pferdeaugen folgte ihr bei jeder Bewegung, und Shari konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass er sie misstrauisch beobachtete, während sie die Ausrüstung in einem Rucksack verstaute, Köcher und Bogen schulterte und die Decke oben auf den Rucksack band.
    Sei nicht so ängstlich, schalt sie sich in Gedanken. Er ist bloß ein Pferd. Bestimmt ist es nur das schlechte Gewissen, mein gegebenes Versprechen zu brechen, das mich so ängstlich macht. Energisch schob sie alle beunruhigenden Gedanken beiseite, schulterte den Rucksack und schwang sich auf den Rücken des Pferdes.
    »Lauf, Bronadui«, sagte sie leise. »Auf in die Sümpfe von Numark.«
    Tiefes Schweigen, das nur gelegentlich von leisem Stöhnen und unterdrückten Schmerzenslauten durchbrochen wurde, herrschte in dem engen Verlies, in welchem die Mitglieder des Druidenrates von Nimrod seit dem Fall der Festungsstadt in feuchtmodriger Luft und immer währender Dunkelheit eines ungewissen Schicksals harrten.
    Drei der Ratsmitglieder waren bei dem Angriff ums Leben gekommen, unter ihnen Jeoren, der älteste Druide, und Sheridan, einer der engsten Vertrauten des obersten Druiden. Die Überlebenden ahnten, dass auch ihre Sonnenläufe gezählt waren. Die Cha-Gurrlinen-Krieger hatten sie wie Abschaum in den Kerker geworfen, ohne ihnen Wasser und Nahrung zu geben. Zwei von ihnen waren zudem misshandelt und gefoltert worden, einer davon so schwer, dass Anthork bezweifelte, dass er die Nacht überleben würde.
    Das Stöhnen und Wimmern des Sterbenden, dessen Kopf in Artairs Schoß ruhte, wurde immer schwächer, und die hechelnden Atemzüge ließen darauf schließen, dass er die Qual bald überstanden hatte. Sie konnten nichts für ihn tun. In der Dunkelheit des Kerkers war es ihnen unmöglich, die klaffenden Wunden zu versorgen, welche die Folter in den Körper des Druiden gerissen hatte, und auch die Mittel der Magie blieben ihnen versagt. Das Verlies war mit einem mächtigen dunklen Zauber belegt, der jeden Versuch, weiße Magie zu wirken, im Keim erstickte. So blieb ihnen nichts weiter übrig, als dem Sterbenden die Hand zu halten und ihm Trost zu spenden, während das Herz mit jedem Schlag mehr kostbaren Lebenssaft auf das blutgetränkte Stroh vergoss.
    »Er stirbt.« Artairs Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
    »Ich weiß«, erwiderte Anthork erschüttert. Niemand hatte einen solch qualvollen und langsamen Tod verdient, dürstend und von unerträglichen Schmerzen gepeinigt. Das Elend des Freundes mit ansehen zu müssen, ohne helfen zu können, machte dem obersten Druiden mehr zu schaffen, als er zugeben wollte, und er kämpfte darum, die Fassung zu wahren. »Es ist gut so. Er hat wahrlich genug gelitten.«
    Das Stöhnen verstummte nach einem tiefen, fast erleichterten Seufzer, mit dem auch die letzte Luft aus den Lungen des Druiden wich. Der Körper erbebte kurz, dann war es still.
    »Er hat nun hinter sich, was uns noch bevorsteht«, sagte jemand aus der Dunkelheit, und in der Stimme schwang ein wenig Neid mit. »Nicht mehr lange, und wir werden ihn wiedersehen.«
    »Glaubst du wirklich, dass sie uns hinrichten werden?«, fragte ein anderer.
    »Schon möglich«, kam die Antwort aus der Dunkelheit. »Sie können uns nicht am Leben lassen. Wir sind für sie viel zu gefährlich. Aber vielleicht haben wir ja Glück, und sie lassen uns hier nur elendig verhungern und verdursten.«
    »Warum lässt die Göttin das zu? Warum hat sie nicht eingegriffen? Wie konnte sie ihr Land nur so im Stich lassen? Warum . . .?«
    »Die Gütige Göttin hat uns nicht im Stich gelassen«, sagte Anthork bestimmt.
    »Wie kannst du das wissen?« Selbst Artair, der bisher geschwiegen hatte, schien davon überzeugt, dass sich die Gütige Göttin von ihnen abgewendet hatte.
    »Ich habe es gesehen!« Anthorks Stimme schwankte nicht.
    »Gesehen?«, fragten die anderen fast gleichzeitig.
    »Ja, gesehen.« Aus Furcht, der finstere Herrscher könnte etwas von den Visionen erfahren, hatte Anthork lange überlegt, ob er die anderen in die Visionen einweihen sollte, doch angesichts der ungerechten Vorwürfe sah er sich gezwungen, die Ehre der Gütigen Göttin zu wahren. »Die Göttin schickte mir zwei Visionen«, erklärte er mit fester Stimme. »Die erste erreichte mich, nachdem wir den Brand hinter der Mauer gelöscht hatten, und die zweite«, er machte eine bedeutungsvolle Pause, »hier im Kerker.«
    »Du hast im Schlaf geschrien!«, warf Artair

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