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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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müssen bald von hier fort. Ich habe den Elfen bereits erklärt, dass wir zum Ylmazur-Gebirge flüchten werden. So nahe an Nimrod ist es viel zu gefährlich. Die Cha-Gurrlinen-Krieger werden vermutlich schon nach uns suchen.« Sie fasste Shari am Arm und half ihr aufzustehen; dann führte sie die stumme Nebelelfe zu den anderen, die sie erfreut begrüßten.
    Fedeon saß abseits der Gruppe an einen Baum gelehnt und starrte mit leerem Blick auf Naemy, Glamouron und Shari. Er hatte geweint, lange und schmerzlich, und sich Naemys tröstenden Worten gegenüber taub gestellt, bis sie schließlich begriff, dass er ihren Trost nicht wollte, und betrübt aufgab.
    Er wollte allein sein! Es gab keine Worte für die Qualen, die er litt. Keinen Namen für das, was er empfand. Er fühlte sich innerlich taub und ausgebrannt, eine leere Hülle, mutlos und ohne Hoffnung. Seine Gefühle waren tot. Seit Naemy ihm am frühen Nachmittag die volle Wahrheit offenbart hatte, warum er die Elfen begleitete, war er unfähig, zu denken oder gar zu handeln. Dabei war Naemy äußerst sanft und rücksichtsvoll vorgegangen. Sie hatte ihn sogar um Verzeihung gebeten, weil sie seine Gedanken mit einer Lüge betäubt hatte, und ihm in aller Offenheit berichtet, in welch absurder Lage er sich befand. Die Geschichte war so unfassbar, dass Fedeon sie zunächst nicht hatte glauben wollen, doch Naemy hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass es ihr bitterer Ernst war.
    Sie hatte ihm berichtet, woher sie kam, was sie vorhatte und was die Zukunft bringen würde - schonungslos und ohne etwas zu beschönigen -, und ihm klar gemacht, dass er der Gruppe nur durch Zufall angehörte, weil er nach dem Willen des Schicksals eigentlich unter den scharfen Schnäbeln der Sucher den Tod gefunden hätte.
    Shari hatte ihm also das Leben gerettet! Fedeon lachte bitter und spie verächtlich auf den Boden. Das Leben! Was war es jetzt noch wert? Er hatte alles verloren, was ihm lieb und teuer war: Paira, seine Familie, seine Heimat - alles! Doch im Gegensatz zu Toten, die diesen Verlust nicht mehr betrauern konnten, war er dazu verdammt, die Bürde des Verlusts für den Rest seines Lebens zu tragen.
    Den Rest seines Lebens. Naemy hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass dieser Rest sehr kurz sein würde, wenn er sich nicht in die Gemeinschaft der Flüchtlinge einfügte und mit ihnen den Versuch unternahm, das Ylmazur-Gebirge zu überqueren. Für einen Augenblick erschien es Fedeon verlockend, einfach aufzustehen, davonzulaufen und darauf zu warten, dass der Schmerz unzähliger Pfeile, die sich in seinen Rücken bohrten, der Qual ein Ende bereitete. Er spielte sogar mit dem Gedanken, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen, indem er sich das Messer tief in die Brust rammte. Doch er wusste, dass diesen Gedanken niemals Taten folgen würden. Er war zu feige. Zu feige, sein Leben selbst zu beenden, und zu feige, sich den tödlichen Geschossen der Elfen auszuliefern.
    Ihm war schmerzlich klar, dass er Paira nicht wiedersehen würde. Niemals würde er erfahren, wie es ihr ergangen war, ob sie noch lebte oder den Schrecknissen der Schlacht zum Opfer gefallen war. Der bittere Vorwurf, sie im Stich gelassen zu haben, würde zeitlebens wie ein dunkler Fluch auf ihm lasten.
    Paira! Fedeon spürte, wie ihm erneut die Tränen kamen, und er wehrte sich nicht dagegen. Schluchzend vergrub er das Gesicht in den Händen, während er sich verzweifelt danach sehnte, er möge auf der Stelle einschlafen und niemals wieder erwachen.
    Die Gewölbe, in denen die Heilerinnen die Verwundeten pflegten, waren dunkel, kühl und hoffnungslos überfüllt. Die glühenden Kohlebecken, die an den Wänden aufgestellt waren, vermochten nicht die klamme Feuchtigkeit zu vertreiben, und das Licht der unzähligen Fackeln verlor sich in dem weitläufigen Raum. Die stickige, Übelkeit erregende Luft war von einem vielstimmigen Raunen und Klagen erfüllt, das zu einer trostlosen Weise verschmolz, deren Ursprung nicht auszumachen war. Immer wieder wurde sie von gellenden Schmerzensschreien oder erregten Ausrufen übertönt, denn viele der Verwundeten lagen im Fieberwahn und waren nicht mehr Herr ihrer Sinne.
     
     
     

 
9
     
    Nur wenige lagerten auf Holzpritschen. Die meisten lagen oder hockten auf dem nackten Boden, die Wunden notdürftig verbunden und oft ohne Bewusstsein. Die wenigen Heilerinnen, die die Schlacht überlebt hatten, taten ihr Bestes, doch sie waren mit der ungeheuren Aufgabe, die sie hier

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