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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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kahlen Gänge aus grob behauenem Gestein wurden nur spärlich vom Licht rußender Fackeln erleuchtet, und die wenigen Menschen, die hier anzutreffen waren, beeilten sich, in behaglichere Teile der Festungsstadt zu gelangen.
    Es gab nicht viele, die hier unten Dienst verrichteten, denn von den fünfunddreißig Zellen waren nur zwei besetzt. Thale war ein friedliches Land, das unter der Führung Anthorks, des obersten Druiden, gerecht und weise regiert wurde. Alle Zwistigkeiten, die nicht von den Bewohnern selbst beigelegt werden konnten, wurden an Schlichter übergeben, die meist rasch eine gütliche Einigung fanden. Nur die wenigsten Auseinandersetzungen wurden den Druiden selbst vorgetragen, und noch seltener geschah es, dass über jemanden Gericht gehalten werden musste.
    Einsam und unheimlich hallten die Schritte des feisten jungen Mannes durch die Gewölbe, der, in einen weiten dunklen Mantel gehüllt, zielstrebig durch die feuchten Gänge hastete. Nur wenige begegneten ihm auf seinem Weg, und niemand sprach ihn an. Vor einer eisenbeschlagenen Tür, hinter der sich die Wachstube des Kerkerwärters befand, hielt er inne und klopfte dreimal mit dem rostigen Ring gegen das moosbewachsene Holz.
    »Wer da?«, ertönte eine matte Stimme von innen.
    »Okowan, der Jüngere!«
    »Oh . . . Okowan.« Hinter der Tür erklang ein Geräusch, als würden Stühle gerückt. Jemand fluchte leise. Ein Schlüsselbund klapperte, und das quietschende Geräusch eines metallenen Riegels drang aus der Wachstube in den Gang. Endlich wurde die Tür geöffnet. »Tretet ein, Herr. Tretet ein.« Der Wachhabende verneigte sich ehrfürchtig. Er war ein hagerer Mann fortgeschrittenen Alters, dessen unzählige graue Haarsträhnen keinen Zweifel daran ließen, dass er schon viele Sommer lang in den Diensten der Stadtwache stand. Mit fahrigen Bewegungen zog er einen Stuhl heran und bedeutete dem Besucher, sich zu setzen. »Sagt, was führt Euch zu dieser frühen Morgenstunde hierher?«
    »Auf jeden Fall bin ich nicht gekommen, um mit dir zu plaudern, Bran«, erwiderte Okowan unwirsch und verdrehte gereizt die Augen. »Streng dein vom Wein zerfressenes Hirn mal ein bisschen an. Kannst du es dir nicht denken?«
    Der Alte zuckte unter dem scharfen Tonfall zusammen. »Wollt. . . wollt Ihr den Magier besuchen?«, fragte er zaghaft.
    »Na siehst du, es geht doch.« Okowan grinste breit.
    »Aber ... wir haben Anweisungen. Wir dürfen . .. «
    » ... niemanden zu dem Gefangenen lassen?«, fiel Okowan, der die Vorschriften genau kannte, dem Wärter ins Wort. »Bei den Toren, Bran, das weiß ich so gut wie du. Und genau wie du weiß ich auch, dass du mich trotzdem gehen lassen wirst, nicht wahr?« Seine Stimme hatte einen lauernden Ton angenommen, der den Wächter erröten ließ. »Sonst könnte es nämlich passieren, dass ich zufällig ein kleines Geheimnis ausplaudere, das eine gewisse Frau sicher nicht gern . . . «
    »O nein, Herr! Bitte, tut das nicht.« In Brans Augen flackerte Furcht.
    »Nun, es hängt ganz davon ab, ob du mich zu Asco-Bahrran lässt«, säuselte Okowan listig.
    »Na ... natürlich, Herr«, murmelte der Wärter verlegen und kratzte sich den schütteren Haarschopf. »Selbstverständlich. Ihr wisst ja, dass ich . . . also ich . . . ich möchte auf keinen Fall, dass. ..  dass.. .«
    » ... deine Alte erfährt, dass du deinen Sold heimlich im Haus der Sinne für ausgelassene Vergnügungen verprasst?« Okowan hob die dicken, mit funkelnden Ringen besetzten Finger und tätschelte dem älteren Mann väterlich die Wange. »Das wollen wir doch beide nicht«, sagte er gönnerhaft. »Und solange wir uns gut verstehen, wird es ihr auch gewiss nicht zu Ohren kommen
    - keine Sorge.« Er lächelte kalt. »Und jetzt wirst du dir einen guten Grund ausdenken, den Wärter vor der Zelle fortzuschicken, damit ich meinem Freund einen Besuch abstatten kann.« Obwohl er fast flüsterte, schwang in seiner Stimme ein strenger Befehlston mit, der keinen Widerspruch duldete.
    »Ja ... ja, natürlich.« Bran deutete mehrere untertänige Verbeugungen an und bewegte sich rückwärts auf eine Tür im hinteren Teil der Wachkammer zu. »Einen Augenblick Geduld, Herr. Ich bin gleich zurück.« Er drehte sich um, schob den schweren Riegel zurück, öffnete die Tür einen Spaltbreit und verschwand in der Dunkelheit.
    Okowan seufzte zufrieden und lehnte sich schwerfällig auf dem Stuhl zurück. Das altersschwache Holz ächzte und knirschte, während er mit den Fingern

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