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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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ungeduldig auf die Tischplatte trommelte, als könnte das rhythmische Klopfen die Wartezeit verkürzen.
    Schließlich vernahm er hinter der Tür schwere Schritte und hörte eine polternde Stimme fragen:
    »Warum muss ich denn ausgerechnet jetzt in die Küche hinaufgehen? Es ist doch viel zu früh.
    Die haben das Morgenmahl bestimmt noch nicht fertig und . . . « In diesem Augenblick wurde die Tür geöffnet, und ein großer, breitschultriger Krieger mit dümmlichem Gesichtsausdruck betrat die Wachstube. Er musste sich bücken, um sich nicht den Kopf am hölzernen Rahmen zu stoßen, und hatte sichtlich Mühe, den massigen Körper durch die schmale Tür zu zwängen. » ... ich muss die ganze Zeit bei den kichernden Küchenmägden hocken, bis es so weit ist.«
    »Ein wenig Abwechslung schadet dir gar nichts«, meinte Bran augenzwinkernd und schlug seinem Kameraden auf die Schulter. »Ist nicht gut, tagein, tagaus allein hier unten im Kerker zu hocken, glaube mir. Ein wenig Gesellschaft kann dir nicht schaden. Außerdem habe ich großen Hunger und kann nicht selbst in die Küche gehen.« Er deutete auf Okowan, der den einfältigen Zellenwärter grußlos anstarrte. »Wie du siehst, habe ich wichtigen Besuch. Und jetzt beeil dich und besorg mir etwas zu essen.«
    »Schon gut, ich gehe ja schon«, brummte der tölpelhafte Wärter, fuhr sich mit der riesigen Hand über die Augen und gähnte ausgiebig. Dann öffnete er die Tür zur Inneren Festung so heftig, dass sie krachend gegen das Mauerwerk schlug, und stapfte mit den Worten »Immer ich!« missmutig auf den Gang hinaus.
    Mit schnellen Schritten war Bran an der Tür, verschloss sie sorgfältig und schob den Riegel vor.
    »Der kommt so schnell nicht wieder«, meinte er selbstzufrieden.
    »Na, worauf warten wir dann noch?« Okowan erhob sich schwerfällig und wedelte ungeduldig mit der Hand. »Geh voraus, und bei den Toren, beeil dich. Ich hab keine Lust, hier Wurzeln zu schlagen.« Er wartete, bis Bran das Kerkergewölbe betreten hatte, und schob sich dann ebenfalls durch die kleine Tür. Der Gang dahinter war kaum beleuchtet. Es roch nach Moder und Fäulnis, und die feucht glänzenden Stellen an den nackten Felswänden zeugten davon, dass das Gestein von Wasseradern durchzogen war. Hin und wieder fielen eisige Tropfen von der Decke herab und sammelten sich auf dem unebenen Boden in kleinen Pfützen, worin sich das Licht der wenigen Fackeln widerspiegelte.
    »Welch ein abscheulicher Ort«, murmelte Okowan angewidert.
    »Ein abscheulicher Ort für Menschen, denen Abscheuliches zur Last gelegt wird«, rechtfertigte der Wärter den schlimmen Zustand des Kerkergewölbes und fügte hinzu: »Der Göttin sei Dank, dass es davon kaum noch welche gibt.«
    »Hüte deine Zunge, Bran«, drohte Okowan, dem die unterschwellige Anspielung auf die Vergehen seines Freundes nicht entgangen war. Asco-Bahrran war ein überaus talentierter Magier, dem seine Lehrmeister eine großartige Zukunft vorausgesagt hatten. Glaubte man den Altmeistern, so hatte es in Nimrod nie zuvor jemanden mit solch überragenden Fähigkeiten gegeben. Sein sicheres Gespür für alles, was den Rahmen der geltenden Naturgesetze sprengte, war einzigartig. Doch die sanfte Magie der Alten war ihm schnell langweilig geworden. Schon mit sechzehn Sommern hatte Asco-Bahrran heimlich die Wirkung der verbotenen dunklen Magie erprobt, deren Wirkung auf der Kraft des Blutes und lebender Opfer gründete und die wegen der oft grausamen Rituale von den Druiden vor mehr als zweihundert Sommern verboten worden war. Die alten Lehrbücher waren damals jedoch nicht vernichtet worden, und Asco-Bahrran hatte allzu bald erkannt, welch außergewöhnliche Dinge er mit der dunklen Magie zu vollbringen vermochte.
    Vor fünf Sommern hatte er in einem abgeschiedenen Gewölbe unter der Inneren Festung zum ersten Mal heimlich verschiedene verbotene Zauber gewirkt und erfahren, welche Macht sie ihm verliehen. Von jenem Augenblick an hatte ihn die dunkle Magie unaufhaltsam in ihren Bann gezogen. Irgendwann hatte es ihm nicht mehr genügt, Ratten, Hunde oder Katzen für die Versuche herzunehmen, denn die wirklich bedeutenden Zauber verlangten reineres Blut als das von Tieren.
    So war es gekommen, dass Asco-Bahrran in den vergangenen drei Sommern häufig zu Gast im Haus der Sinne gewesen war. Nicht, weil er sich mit den Huren hatte vergnügen wollen, die ihm bereitwillig ihre Dienste angeboten hatten, sondern weil ihn seit frühester Kindheit eine enge

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