Die Satojerin (German Edition)

ihr
denn schon da? “ „Eine Weile! “ Aris Antwort war, wie in den letzten Tagen
üblich, kühl. „ Es tut mir leid,
ich war auf einem Spaziergang mit Carr au ß erhalb des Schlosses. In den letzten Wochen habe ich so viel
gearbeitet, dass der Spaziergang eine wirklich willkommene Abwechslung war.“
Hal nickte verständnisvoll. „ Aber nun zu euch, geht es euch gut? Ist etwas passiert? Hal
meinte, ihr w ä rt maximal eine
Woche unterwegs und nun waren es sogar zwei? Ich hoffe, das hat nichts
Schlimmes zu bedeuten? “ Hal sch ü ttelte den Kopf. „ K ö nigin,
entschuldigen Sie bitte die Verzögerung, aber es ist soweit alles in Ordnung! “, ein klirrendes Ger ä usch unterbrach Hal, und einer von Allys Diener
fuhr unbeholfen mit dem Teewagen und einigen kalten Getr ä nken herein. Ally warf ihm einen erz ü rnten Blick zu. „ Hal, bitte fahren Sie fort!“ Ihr Gegenüber r ä usperte sich. „ Nun gut, K ö nigin … Wie
ich schon sagte, es ist alles soweit in Ordnung. Wir haben nur leider viel l ä nger gebraucht als gedacht, um Informationen ü ber den Attent ä ter herauszufinden. Es war zwar so, dass alle ganz genau wussten,
von wem wir reden, aber die wenigstens hatten sich getraut, uns auch nur ein
kleines Detail über ihn zu erzählen. Weil sie selbst viel zu große Angst vor
ihm haben. Dennoch haben wir einiges herausgefunden, was uns aus verschiedenen
Richtungen und verschiedenen Quellen mehrfach bestätigt wurde.“ Sein Blick wandte
sich zu Ari, der unverzüglich zu sprechen begann. „ Wir haben aus niemandem heraus bekommen, wie er
hei ß t. Aber wir wissen, dass er noch lebt. Dazu
wissen wir nun, wie Hal bereits gesagt hatte, aus glaubhaften Quellen, dass er
sowohl für den Mord an dem Königspaar als auch für den Anschlag auf dich verantwortlich
ist! “ Ally wurde hei ß und kalt. Oh nein! Den Anschlag auf mich ja, aber auch den
Mord an Tante und Onkel? Eigentlich war mir ja fast klar. Aber dass es mich so
schockt, jetzt wo es sicher ist? Man ermöglichte Ally gar nicht großartig,
darüber nachzudenken, denn nun ergriff Hal erneut das Wort. „Was allerdings
noch viel schlimmer ist, ist, dass er wirklich von Posa beauftragt wurde. Er
selbst ist Posaner und er hatte den direkten Befehl von einer Person aus dem
Königshaus. Ob das wiederum ein direkter Auftrag war, oder ob diese Person im posanischen
Königshaus nur als Mittelsmann fungiert hat, wissen wir nicht. Wir sind uns
nach wie vor fast sicher, dass König San nichts damit zu tun hat, weil er kein
Motiv hat. Aber wir wissen auch nicht, wer der Auftraggeber sein könnte und vor
allem: warum! “
    Ally
musste sich setzen. Ihre Beine fingen an weich zu werden und sie wollte
niemandem im Raum zeigen, wie sehr sie die Informationen trafen. Nicht einmal
ihrer Familie. All das zusammen war ein bisschen viel. Sie musste nachdenken! „ Ich
werde nach Posa reisen und mit K ö nig
San sprechen! “ Thiu runzelte die Stirn. „ Ally,
bist du dir da sicher? Allein die Reise dauert fünf Tage. Einen Tagesritt, zwei
Tage Schiff und wieder einen Tagesritt! “ Sie
warf erbost die Arme in die Luft. „ Thiudarec,
du vergisst, dass ich keine der verw ö hnten,
mit dem Goldl ö ffel aufgezogenen Prinzessinnen bin, die zu
dumm sind, auch nur einen Tag in der Wildnis zu überleben. Es gibt kaum jemand,
der mehr erträgt als ich, der besser und schneller reiten kann, weniger Pausen
braucht und härter im Nehmen ist. Und wenn ich muss, trete ich die ganze Reise
ohne einen einzigen Tag Rast an und ich halte nur, um die Pferde auszutauschen.
Ich will mit dem König sprechen. Und ich will wissen, wer diesen Mörder
beauftragt haben könnte. Glaubst du ernsthaft, wenn ich dich, Juna oder sonst
wen schicke, dass er überhaupt mit euch redet, wenn ihr solch eine
Anschuldigung im Gepäck habt?! “ Thiu nickte verst ä ndnisvoll. „ Ja, du
hast recht. Aber wen nimmst du mit und wann geht es los? “ Ally
schaute in die Runde. „ Hal und Ari, es tut mir leid,
dass ihr nur eine Nacht zum Ausruhen haben werdet, aber wir reiten morgen Früh
los! Carr, ich nehme an, du hast nichts dagegen, mich auch zu begleiten? “ Wenigstens
ein bestätigendes Nicken von allen Seiten. Mehr als ich angenommen hatte. „ Gut,
ich danke euch. Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich möchte alleine sein.
Carr, nimm dir heute Abend frei, du hast sicher auch noch einiges
vorzubereiten. Hal, lassen Sie sich bitte von meinen Dienern auf ihre
Gastgemächer bringen und Sie wissen ja, bei