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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Gelegenheit zu zeigen, was in ihm steckte. Voller Enthusiasmus hatte er sich auf den Weg gemacht, sich zuvor aber noch im Tempel vor seinem Gott niedergeworfen. Dazu bestand eigentlich kein Anlass, denn schließlich war er ein Siegreicher und kein minderwertiger Postulant, doch es war einfach über ihn gekommen. Ja, er hatte sich die Handflächen an den Säulen aus Schwarzem Kristall aufgerissen und zu Thenaar gebetet, dass er ihn erhöre und ihm weiter beistehe. Er glaubte, dies seinem Gott schuldig zu sein. Unter seinen vielen Gläubigen hatte Thenaar gerade ihn auserwählt und ihm den Aufstieg zur Macht ermöglicht, ein Geschenk, das schon ein paar Tropfen seines Blutes wert war.
    Es wurde eine lange, anstrengende Reise nach Zalenia, für die sie einen alten unterirdischen Zugang nutzten, den Aster selbst hatte einrichten lassen. Gefunden hatte ihn der Ungläubige, wie Dohor von den Siegreichen genannt wurde, weil der König seinen neuen Palast auf den Ruinen der vom Tyrannen zerstörten Stadt Enawar errichten ließ. Dadurch hatte der König auch Zugang zu dem Labyrinth von Geheimgängen erhalten, durch die zahlreiche Gebiete der Aufgetauchten Welt verbunden waren. Darunter war auch der legendäre Korridor nach Zalenia, den der Prophet Aster durch Zauberhand geschaffen hatte. Nur einmal war er benutzt worden, um einen Kurier in die Untergetauchte Welt zu entsenden. Dessen Mission war in die Geschichte eingegangen, weil der Gesandte dort auf Sennar, den Gatten der Dirne Nihal, traf und im Kampf gegen ihn getötet wurde. Die Gilde verehrte ihn als Märtyrer, und jedermann kannte seine Heldentat.
    Durch das geheime Portal gelangten sie direkt unter den Meeresspiegel in einen Kanal, den Asters Sklavenscharen gegraben hatten, einen verlassenen, stickigen Stollen, den die Bewohner Zalenias nur noch selten benutzten.
    Tagelang waren sie in der ewigen Finsternis unverdrossen durch den Tunnel gewandert, hatten im Gehen gegessen und nur ganz wenig geschlafen, gerade genug, um wieder zu Kräften zu kommen.
    Demar genoss die Schmerzen in seinen Gliedern, nahm freudig die Krämpfe in seinen Beinen hin, und wenn er zusammengekauert in dem engen Gang schlief, schickte er bei jedem Schmerz ein Dankgebet zu seinem Gott. Für Thenaar zu sterben galt ihm als größte Gnade, und körperliche Schmerzen, die er in seinem Namen ertrug, waren das Siegel, das die Gottheit seinen liebsten Kindern aufdrückte.
    >Du spielst eine besondere Rolle in meinem Plan. Du sollst mein Werkzeug sein für meine Wiederkehre Dies sagten ihm seine Schmerzen.
    Nach dreiwöchiger Wanderung waren sie in das trübe Tageslicht unter dem Meer hinausgetreten. Sie tarnten sich mit langen braunen Mänteln, vor allem aber mithilfe spezieller Substanzen, die ihr Aussehen veränderten. Der neue Wächter der Gifte, Jalo, ein mürrischer Alter mit vom ständigen Kontakt mit Giften und tödlichen Pflanzen verätzten Händen, hatte ihnen diese Mixturen verabreicht. So gingen sie in der Menge unter, weil sie in allem den Bewohnern der Unterwasserwelt glichen: Auch sie hatten nun weiße Haare, helle Haut und Augen mit beunruhigend schwarzen Pupillen in einer Iris so weiß, dass sie durchsichtig schien.
    Mit einer Handbewegung ließ Fenula, die Wächterin der Zauber und damit Anführerin ihrer Gruppe, sie anhalten. Demar riss sich aus seinen Gedanken. »Und nun?«
    Mit wehenden Umhängen betraten sie ein Gasthaus, wo Fenula mit unschuldigem Kleinmädchengesicht und einem strahlenden Lächeln den Wirt ansprach. Mit sanfter Stimme fragte sie nach einem Zimmer, lachte keck, und Demar dachte, wie gut es war, dass eine echte Siegreiche sogar die Waffen des Feindes zu ihrem Vorteil einzusetzen verstand: Denn weibliches Gehabe war im Bau der Gilde verpönt, und die Frauen wurden dazu erzogen, alle Spuren davon zu löschen. Thenaars Kinder waren geschlechtslos, waren nichts als Waffen in der Hand ihres Gottes, und Weiblichkeit diente nur dazu, der Gemeinschaft neue Diener zu schenken. Doch jenseits der Gildenmauern konnten die Schönheit und der Liebreiz einer Frau sehr nützlich sein.
    Verwirrt von ihrem sanften, einladenden Äußeren lächelte der Wirt Fenula an. So beachtete er die anderen drei nicht, die hinter ihr standen. Er gab ihnen ein Zimmer und führte sie persönlich hinauf in den ersten Stock. Doch kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, wich jedes Anzeichen von Sanftmut aus Fenulas Gesicht, das nun wieder zu jener undurchdringlichen Maske wurde, die sie

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