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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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laugte ihn aus, und immer mehr hatte er den Eindruck, dass Ido schuld an seiner schlechten Laune war. Der Gedanke an den Tod seiner Eltern ließ ihn immer weniger los, hatte sich zur Besessenheit gesteigert, und er spürte ganz deutlich, dass er sich davon nur befreien konnte, wenn er endlich handelte. Alles andere war nur Geschwätz, Ausreden, um sich nicht der Wirklichkeit stellen zu müssen. So dachte er und konnte einfach nicht verstehen, warum sich Ido wie ein Feigling verhielt.
    Alle waren in Aktion, alle in der Aufgetauchten Welt handelten, taten etwas, und er wollte nicht bloß dasitzen und die Hände in den Schoß legen. Deswegen haderte er so mit Quar und dessen Verboten, denn die Bücher in der Bibliothek mit den Verbotenen Zauberformeln waren sein Rettungsanker. Sobald sich die Möglichkeit dazu bot, las er, und nachts übte er die Zauber ein. Vieles ging ihm daneben, doch er lernte schnell. Und allein mit Zaubern konnte er sich eine Zeit lang von der Vergangenheit lösen.
    Während er sich im Bett hin und her wälzte, fragte San sich nun, wie er eine ganze Woche ohne diesen einzigen Trost herumbringen sollte.
    Draußen vor den Fenstern war nichts als die Finsternis der Meerestiefen, und er konnte nicht hinausblicken, ohne dass ihn ein Gefühl der Beklemmung und der Angst überkam.
    Als er die Augen schloss, spürte er plötzlich, wie eine Hand auf seinen Mund gepresst wurde. Sofort riss er die Augen wieder auf, versuchte zu schreien und zappelte und
    wand sich, um freizukommen. Aus den Augenwinkeln sah er drei Gestalten, die sich um ihn herum bewegten. Draußen vor der geöffneten Tür lag der Wachsoldat mit durchgeschnittener Kehle am Boden.
    Völlig lautlos war alles vor sich gegangen. San hatte überhaupt nicht gemerkt, wie sie Gespenstern gleich in sein Zimmer gehuscht waren. Obwohl sie wie normale Bewohner Zalenias aussahen, waren ihre Gesichtszüge für San doch unverwechselbar, und er brauchte nur einen Moment, um die Situation zu erfassen. Alles war wie damals:
    Zwei Männer mit schwarzer Kleidung treten die Tür ein, zücken lange Messer und stürzen sich als Erstes auf seinen Vater. Er seihst flüchtet sich in einen anderen Raum, und dort unter dem Bett hört er die Schreie seiner sich wehrenden Mutter. Alles um ihn herum verschwimmt, sein Körper ist wie gelähmt, er möchte eingreifen, etwas tun, irgendetwas, doch die Angst ist stärker als alles andere. Dann plötzlich herrscht nur noch Stille, und er weiß, dass er ein Feigling war.
    Nun war es sein Herz, dem die Wut entsprang.
    Wie wild begann er zu treten und um sich zu schlagen, doch zwei Assassinen umklammerten ihn noch fester, sodass er sich nicht mehr bewegen konnte. Ido, wo bist du? Ido, warum bist du nicht hei mir?
    Er war allein. Genau wie damals war niemand da. Etwas in ihm brüllte auf vor Schmerz, und plötzlich explodierte alles in einem Meer roter Funken. Eine gewaltige Hitze durchfuhr seine Brust, schoss bis in die Hände, entzündete seine Adern und ballte sich in seinen Fingerspitzen zusammen. Plötzlich stand alles in Flammen, und San spürte, wie die Hitze des Feuers seinen Körper streifte.
    Dennoch wusste er mit erbarmungsloser Klarheit, dass die Flammen ihn nicht verletzen würden, dass sie ihm nichts anhaben konnten. Die Angreifer mussten ihren Griff lockern, und so hatte er plötzlich seine Hände wieder frei. Immer
    mächtiger loderten die Flammen vor ihm auf, und zwei Assassinen wanden sich schreiend am Boden.
    In diesem Moment ging die Tür auf. Sofort erloschen die Flammen, und San sah das Funkeln eines Schwertes, das vor den beiden Assassinen, die sich noch auf den Beinen hielten, die Luft durchschnitt. Zwei blitzschnelle Hiebe, und während der eine durchbohrt sofort zusammenbrach, sank der andere langsam und röchelnd zu Boden. Ido würdigte sie keines Blickes, sondern stürmte zu dem Jungen und legte ihm einen Arm um die Schultern. Seine Gesichtszüge waren vor Anspannung verzerrt.
    »Bist du in Ordnung?«
    San wusste nicht, was er antworten sollte, und betrachtete den Raum. Die Wände waren geschwärzt, die Möbel angesengt, und am Boden lagen vier Körper. Einer lebte noch, einer war von Ido erstochen worden und zwei bei lebendigem Leibe verbrannt. Die Leichen zweier Assassinen, und er hatte sie umgebracht. Ido betrachtete den einzigen Assassinen, der den Überfall überlebt hatte. Er war kaum älter als zwanzig Jahre, hatte ein glattes Gesicht mit feinen Zügen, und ohne die beiden Wurfmesser und die

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