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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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ist mit ihm fort.«
    »Aber warum sollte er das getan haben?«
    »Weil er glaubt, die Gilde allein besiegen zu können. Er will zu der Sekte und seine Eltern rächen. Ich habe mich oft mit ihm unterhalten. Ich kenne ihn, daher weiß ich, dass dies die traurige Wahrheit ist.«
    Er legte eine Hand vor das Gesicht. Das war also die verheerende Bilanz seiner Bemühungen: Tarik und dessen Frau waren gestorben, und San war durchgebrannt, praktisch vor seinen Augen, noch dazu angetrieben durch seine, Idos, Unfähigkeit. Denn das war ganz allein seine Schuld, daran gab es nichts zu rütteln. Er hatte es nicht verstanden, den Jungen richtig zu nehmen, hatte keine Antwort gefunden auf seine Trauer und es nicht geschafft, seinen Schmerz zu lindern. Stattdessen hatte er ihm nur den Kopf mit alten, verstaubten Geschichten gefüllt. Das Alter hat dich taub und blind gemacht. Du musstest doch sehen, dass er wie Nihal ist. Aber du hast wieder die gleichen Fehler gemacht wie damals bei ihr.
    Am liebsten hätte er laut losgebrüllt und alles um sich herum kurz und klein geschlagen. Aber er schaffte es, sich zu beherrschen. »Welche Richtung werden sie wohl genommen haben?«, fragte er Ondine.
    Die Gräfin schaute sich verloren um und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. »Ich denke, sie werden den Weg nehmen, auf dem ihr hergekommen seid.«
    Ido blickte sie an. »Gibt es noch kürzere, schnellere Wege?«
    Sie wusste nicht, was sie antworten sollte. Sicher gab es viele Möglichkeiten, aber so, aus dem Stand heraus, hätte sie nicht sagen können, welche die beste war. »Wir haben Leute, die sich da besonders gut auskennen. Ich werde sofort nach ihnen schicken ...«, erklärte sie matt.
    »Ich muss ihnen unbedingt zuvorkommen. Sonst ist alles verloren. Und dazu brauche ich deine Hilfe ...«
    Noch am Nachmittag desselben Tages brach er auf. Er hatte sich von Ondine einen Passierschein für alle Grafschaften der Untergetauchten Welt ausstellen lassen, damit er an den Grenzen nicht aufgehalten würde.
    »Und wenn ihr etwas von ihm hört, meldet es mir auf der Stelle. Von Soana habe ich gelernt, magische Botschaften zu empfangen. Ich muss bei ihm sein, falls er zurückkommt.«
    Ondine nickte, immer noch verwirrt. »Wenn du die Untergetauchte Welt verlässt und zur Meeresoberfläche gelangst, wartet dort das schnellste Schiff unserer gesamten Flotte auf dich. Ich habe schon Befehl gegeben, dass es ganz zu deiner Verfügung steht.«
    Ido nickte kurz, während er seine Sachen aufs Pferd packte.
    Ondine blickte ihn traurig an. »Tut mir leid, dass es so endet. Ich hätte einen besseren Lehrer für ihn aussuchen müssen ...« »Es ist nicht deine Schuld«, unterbrach Ido sie. »Ich allein bin für alles verantwortlich.«
    Mit diesen Worten nahmen sie voneinander Abschied, wohl wissend, dass sie sich niemals wiedersehen würden. Aber es blieb keine Zeit für lange Abschiedsszenen. Ido musste alles daran setzen, seinen immensen Fehler zumindest teilweise wieder gutzumachen. So gab er seinem Pferd die Sporen und legte in rasendem Tempo Meile um Meile unter dem Meer zurück.
    Steil und unwegsam wie auf dem Hinweg, bauten sich die Ascose-Klippen vor ihm auf. Doch damals war noch vieles in Ordnung gewesen: Er hatte die Trauer des Jungen geteilt und im Grunde geglaubt, San würde so etwas wie die Nihal seines Alters werden.
    Bei Seeleuten erkundigte er sich, ob ein Schiff angelegt habe mit einem Jungen mit spitzen Ohren und einem ganz in Schwarz gekleideten Mann an Bord, doch die verneinten: »Hier hat nur ein Handelsschiff haltgemacht, und das hatte keine Passagiere an Bord.«
    Ido fluchte. Vielleicht hatten sie eine andere Route genommen und waren noch auf dem Meer, oder niemand hatte ihre Landung bemerkt, und sie waren schon zu Land unterwegs.
    So hetzte er nun den steilen Pfad hinauf, der von der Bucht hoch zum Gipfel führte. Oben angekommen, schaute er sich suchend um. Sie konnten überall sein, und eigentlich war es unmöglich, ihre Spuren zu finden.
    Ach, warum musste er seine Fehler immer so teuer bezahlen? Zuerst hatte er seine besten Jahre als Drachenritter unter dem Tyrannen vergeudet und seine große Liebe erst viel zu spät gefunden. Dann hatte er Dohor unterschätzt und es nicht verhindern können, dass Sennars Sohn Tarik vor seinen Augen starb. Und nun war ihm auch noch dessen Enkel San weggelaufen.
    Es war reiner Instinkt, der ihn rettete, während er seinen trüben Gedanken nachhing, ein Instinkt, den weder das Alter noch die

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