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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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die zu ihm zu sprechen schienen, kamen ihm wie eine Falle vor, der er nicht entfliehen konnte.
    »Das hat eine Bedeutung«, sagte der alte Magier, während er einige Schritte im Gegenwind weiterging. »Ich habe keine Ahnung, wie der Talisman hierhergekommen ist, aber das hat eine Bedeutung.« Nach dem Piratenüberfall auf Barahar waren sie der Verzweiflung nahe. Wieder einmal nur einen Schritt vom Ziel entfernt, war plötzlich alles wie eine Seifenblase zerplatzt. Doch während sich Sennar mit dem Misserfolg abzufinden schien, wollte sich Lonerin nicht geschlagen geben. Weitersuchen, herumwühlen, dranbleiben - danach drängte es ihn. Und angesichts der Schicksalsergebenheit des alten Magiers hatte er sich fast auf den Arm genommen gefühlt. Sie waren in das Gasthaus zurückgekehrt, um dort zu überlegen, wie es weitergehen könnte.
    »Wieso seid Ihr nur immer so schnell bereit aufzugeben?«, war es irgendwann aus Lonerin herausgeplatzt. »Wenn Euch so wenig an unserer Mission liegt, hättet Ihr nicht mitkommen sollen.«
    Es war ungerecht, das wusste er, doch das Verlangen, sich Luft zu machen, war stärker als alles andere.
    »Und warum versuchst du nicht, die Realität anzuerkennen und mit dem Fehlschlag zurechtzukommen?«
    Lonerin riss die Augen auf. »Weil von unserer Mission viel zu viel abhängt. Und weil wir ohne den Talisman kaum noch Hoffnung haben können, Dohor und die Gilde aufzuhalten.«
    Sennar ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Du müsstest einmal begreifen, dass es nicht weiterführt, den Stand der Dinge zu leugnen.«
    Lonerin setzte sich auf das Bett und nahm den Kopf zwischen die Hände. Er musste zunächst einmal versuchen, seinen Zorn verrauchen zu lassen. »Und nun?«, fragte er nach einer Weile leise.
    »Außerordentliche Situationen verlangen außerordentliche Maßnahmen«, hatte Sennar geantwortet.
    Lonerin beherrschte den Zauber. In den Grundzügen eine Sache für Anfänger: das Aufspüren magischer Energie. Schon in seinem ersten Jahr bei Folwar hatte er sich damit befasst. »Ist das denn machbar?«, fragte er skeptisch. »Ich meine, nach Nihals Tod sind doch alle magischen Kräfte aus dem Talisman entwichen ...«
    »Das stimmt auch. Dennoch ist er so lange in direktem Kontakt mit meiner Frau gewesen, dass er etwas von ihrem Geist aufgenommen hat.«
    Es war das erste Mal, dass Sennar ihm gegenüber Nihal erwähnte, ohne ihren Namen zu nennen.
    »Auch wenn es sich nur um schwache Reste handelt, müsste es theoretisch möglich sein, sie mit diesem Zauber zu lokalisieren. Ich will ganz ehrlich sein. Wäre ich davon überzeugt, dass es sicher funktioniert, hätte ich den Zauber von Beginn an eingesetzt, statt kreuz und quer mit dir durch die Aufgetauchte Welt zu reisen. Um solch feine Spuren aufzufinden, bedarf es großer Fähigkeiten und viel innerer Kraft ... die ich verloren habe«, fügte er nach einer Pause hinzu. Sennars Worte machten Lonerin fast stolz. Und zudem blickte der alten Magier ihn mit einer solchen Sicherheit an, als sei er felsenfest davon überzeugt, dass er sich auf ihn, Lonerin, wirklich verlassen konnte. Zum ersten Mal seit sie unterwegs waren, hatte er solch ein Lob für seine Fähigkeiten erkennen lassen. »Lass dir Zeit und denk nicht, dass es so einfach ist«, mahnte ihn der alte Magier, als er seinen zufriedenen Blick bemerkte.
    »Ich werde mich bemühen.«
    »Und du solltest wissen, bevor du anfängst, dass ich keine Resultate verlange. Es ist ein Versuch, nichts weiter.«
    »Ich weiß. Aber es ist die einzige Hoffnung, die uns bleibt«, bestätigte Lonerin. Sennar nickte. »Ganz recht, es ist unsere letzte Hoffnung.«
    Eine ganze Woche waren sie in dem Gasthaus geblieben. Die ersten beiden Tage hatte Lonerin vor allem geübt. Der Zau ber, den er auszuführen hatte, war ein wenig anders als der, den er bei Folwar gelernt hatte.
    »Ich habe ihn weiterentwickelt«, hatte Sennar so nebenbei fallen lassen. »Du bist noch jung, aber früher oder später wirst auch du Lust bekommen, mit der Magie zu experimentieren. Alle großen Magier machen diese Phase durch. Einige überstehen sie, ohne Schaden zu nehmen, anderen steigt die Sache zu Kopf. Und wenn es ganz schlimm kommt, endet man so wie Aster.«
    Ein leichter Schauer war Lonerin über den Rücken gelaufen, und von diesem Moment an hatte er sich noch mehr in die Aufgabe hineingekniet. Es zu erlernen, war nicht so schwer, das Problem war nur, dass es nicht zu funktionieren schien. »Ich mache alles genau so, wie Ihr

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