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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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vorkam, das allen ihre Position verriet. Das laute Hufgetrappel übertönte das dumpfe, rhythmische Schlagen, das seit Tagen immer wieder die Luft vibrieren ließ. Durch das Keuchen ihrer Tiere überhörten sie das Klirren und Scheppern der Rüstungen, und so kam es, dass der entsetzliche Schatten ganz plötzlich vor ihnen auftauchte.
    Immens, schwarz im Schwarz der Nacht, schnitt der Drache Theanas Pferd den Weg ab und warf es zu Boden. Dubhe und Learco hörten die Magierin schreien und mussten mit ansehen, wie sie durch das Gras rollte und plötzlich von einer schuppigen Klaue um die Taille gepackt wurde.
    Dubhe schrie.
    Nicht jetzt! Nicht jetzt!, flehte sie verzweifelt.
    Da ließ sich der Drache ein zweites Mal fallen, nun auf Learco, doch der war gewarnt, duckte sich weg und zog das Schwert. Abrupt wendete er sein Pferd und galoppierte sogleich in wilder Hatz wieder los, um den Angreifer zu verwirren.
    »Flieh! Flieh!«, rief er Dubhe zu, doch sie hörte ihn nicht. Ihr Kopf war völlig leer. Jetzt tauchte vor ihnen ein ganzer Trupp Soldaten auf, die unausweichlich näher kamen und sie einzukreisen begannen. Dubhe versuchte, ihr Pferd zu beruhigen, doch das scheute und bockte in wilder Panik. Sie verlor das Gleichgewicht, und die Welt löste sich auf in dem dumpfen Schmerz, der ihr durch den Kopf schoss, und als sie wieder zu sich kam, sah sie als Erstes den Mond, der schön und gnadenlos über ihr schien.
    In ihrem Kopf drehte sich alles, und sie spürte, wie die Bestie in ihr hungrig knurrte. Als sie den Blick hob, sah sie, wie Learco gegen den Drachen kämpfte und sich mit dem Schwert dessen scharfer Krallen erwehrte. Doch es war ein ungleicher Kampf. Sie wollte aufspringen, um ihm zu Hilfe zu eilen, da spürte sie die metallische Kälte einer Klinge an ihrem Hals.
    »Wohin so eilig?«, höhnte eine Stimme. Das Schwert ausgestreckt, stand ein Soldat über sie gebeugt da. »Willst du nicht das Schauspiel genießen?« Hinter dem Mann erkannte sie noch Dutzende weitere Soldaten, alle schwer bewaffnet und zum Angriff bereit. Doch Dubhe ließ sich nicht beeindrucken. Mit einer blitzschnellen Bewegung bäumte sie sich auf, stieß dem Mann ihren Dolch in den Leib und stellte sich sofort dem nächsten entgegen.
    Aber die Überlegenheit war zu groß, man warf sie zu Boden und hielt sie dort fest.
    »Jetzt spuckst du kein Gift mehr, du hässliche Schlange!«, schrie ihr einer der Soldaten ins Ohr.
    Dubhe wusste nicht, was sie tun sollte. Der Drache hatte gerade mit einem Biss Learcos Pferd zerrissen, und der Prinz war zu Boden gestürzt. Jetzt sah sie, wie er sich mit dem Schwert noch in der Hand aufrappelte, woraufhin sich drei Soldaten sofort auf ihn warfen, ohne ihm die Zeit zu geben, sich kurz zu orientieren.
    Wie eine Furie schlug er um sich, doch zu viele Feinde standen ihm entgegen und bedrängten ihn pausenlos, sodass er schließlich niederfiel und keine Kraft mehr fand, noch einmal aufzustehen.
    Mit allen Tricks, die sie von Sherva gelernt hatte, versuchte Dubhe verzweifelt, sich freizumachen, doch die Soldaten kamen jeder Bewegung zuvor. Mit Tränen des Schmerzes und der Wut in den Augen musste sie machtlos mit ansehen, wie der Drache landete und seinen Herrn absteigen ließ. Der Mann trat auf Learco zu, doch war er zu weit entfernt, als dass sie hätte erkennen können, um wen es sich handelte. Sie sah, wie einige Männer jetzt Learco und Theana fesselten und in den Sattel des Tieres hoben. Dann schwang sich der Drache wieder in die Lüfte, und sein Brüllen hallte über die Ebene.
    Während der Mann auf sie zukam, traten mit jedem Schritt seine Züge im Mondlicht deutlicher hervor. Das brutale Gesicht und der bullige Körper verrieten einen Feind, den sie nur allzu gut kannte.
    »Und nun zu dir«, sagte Forra mit einem gemeinen Grinsen.

Entschlossenheit
    Lange blickte Sherva hinauf zum Mond, der über ihm stand. Was hätte bloß
    seine Mutter gesagt, wenn sie ihn jetzt hätte sehen können?
    Es war ein großer Fehler gewesen - das wurde ihm jetzt erst so richtig klar. Die Gilde hatte ihm alles genommen.
    Yeshol hatte ihm die besten Jahre seines Lebens gestohlen, indem er sich seines flinken, geschmeidigen Körpers bediente und ihm nichts gelassen hatte, nicht einmal den Ehrgeiz. So war er nun wie eine Pflanze, die zu lange im Dunkeln gestanden hatte. Er hatte seine Mutter verraten, hatte auf seine Rache verzichtet und sich sein eigenes Grab geschaufelt. Er war diesen Fanatikern ins Netz gegangen und hatte

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