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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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hast du die Situation nicht ganz erfasst. Du bist hier in der Unterzahl, und so barmherzig wie dein Geliebter bin ich nicht. Mir ist es egal, ob ich den Sieg durch Hinterlist erringe oder im offenen Kampf. Mir reicht es, zu siegen.«
    Aus dem Stiefelschaft zog er ein langes Messer hervor, dessen Klinge im Mondlicht funkelte. Das darf nicht sein, dachte Dubhe, so darf es nicht zu Ende gehen,  durch die Hand dieses Mannes. Einen Moment lang flehte sie innerlich, die Bestie möge hervorbrechen und diese Männer in Stücke reißen. Doch ihr Brüllen klang fern, war noch gedämpft durch Theanas Ritual: Dieses Mal würde sie ihr nicht helfen. Forra hob die Klinge, und Dubhe blickte ihn an, weigerte sich, die Augen zu schließen und sich zu fügen. Die Zähne fletschend, ihr Blick von Tränen verschleiert, riss sie den Mund auf zu einem Schrei, als sie plötzlich merkte, dass die Erde vibrierte und sich ein rhythmisches, kräftiges Geräusch über den Boden bis zu ihnen fortpflanzte. Forra hielt in der Bewegung inne, und das Lächeln wich aus seinem Gesicht. Rasch kamen sie näher: Reiter.
    »Glaubtest du wirklich, mir würde niemand helfen?«, nutzte Dubhe nun die Gelegenheit, ihrerseits Forra zu verhöhnen.
    Der starrte das Mädchen einen Moment lang nur mit offenem Mund an und befahl dann seinen Leuten, sich zum Angriff aufzustellen, während er mit einer Handbewegung einem der beiden Soldaten bedeutete, Dubhe fortzuschaffen. »Freu dich nicht zu früh, mit dir bin ich noch nicht fertig«, zischte er.
    Unterdessen kamen sechs Reiter immer näher. Die vom Rat ausgesandte Eskorte hatte wohl den Drachen über die Ebene schweben sehen und war eilends vorgerückt. Sicher hatten sie nicht damit gerechnet, auf so viele Soldaten zu stoßen, aber Dubhe versuchte dennoch, die Situation zu nutzen.
    Als sie sah, dass Forra sich umdrehte, um sein Schwert aufzuheben, zog sie die Schultern zusammen und entwand sich dem Griff ihres Bewachers, der sie gerade zu fesseln begonnen hatte. Herumwirbelnd packte sie mit beiden Händen den Hals des Mannes und drehte ihn um. Das Knacken der brechenden Halswirbel wurde verschluckt vom Hufgetrappel der herannahenden Reiter. Dubhe zögerte keinen Moment, zog ihren Dolch, warf sich auf Forra und konnte noch verhindern, dass er sein Schwert aufhob. »Hier bin ich deine Feindin!«, rief sie. »Stell dich!«
    Es war unvernünftig. Sie war geschwächt und müde, und die Reiter hätten es vielleicht auch allein schaffen können. Doch sie wollte Forra um jeden Preis für sich selbst und für Learco. Dieser Mann hatte ihn zum Mörder werden lassen, hatte ihn gequält und zusammen mit dessen Vater nichts unversucht gelassen, um seinen Willen zu brechen. Dafür sollte, dafür musste Forra bezahlen. Der warf seinen Dolch ein paarmal von einer Hand in die andere, doch Dubhe ließ sich davon weder beeindrucken noch ablenken. Sie war konzentriert und ruhig, ihr Herz schlug regelmäßig. Seit Langem hatte sie nicht mehr in diesem Zustand gekämpft. Mittlerweile war sie so sehr daran gewöhnt, das Brüllen der Bestie im Ohr zu haben, dass sie sich einen Moment lang fragte, ob sie es wohl auch ohne sie schaffen würde. Aber es war müßig, sich jetzt diese Frage zu stellen.
    Sie sprang vor und versuchte einen Ausfall. Obwohl überrascht, konnte Forra parieren. Doch Dubhe attackierte weiter und drängte ihn immer mehr zurück. Gewiss war dieser Mann schwer und beleibt, und was Flinkheit und Schnellig
    keit anging, konnte er es sicher nicht mit Dubhe aufnehmen. Dennoch besaß er ein Gefühl für den Rhythmus des Kampfes und vor allen Dingen Instinkt. Er war ein Tier, und so kämpfte er auch. Ohne Technik, ohne Strategie ließ er sich ausschließlich von seinem Wunsch zu töten lenken. Da zerriss plötzlich ein Blitz die Dunkelheit, und Dubhe spürte, wie die Klinge in ihre Seite eindrang. In höchster Not wich sie stolpernd ein Stück zurück. Forra hatte sie überlistet: Er hatte nicht zurückweichen müssen, sondern sich im Kreis bewegt, um das am Boden liegende Schwert greifen zu können.
    »Ja, glaubst du, ich hätte mein ganzes Leben auf dem Schlachtfeld verbracht, ohne ein paar Tricks zu lernen? Ich bin ein Krieger, Mädchen, ein Schlächter. Unzählige Male habe ich getötet und weiß alles über den Krieg und das Sterben.« Dubhe legte eine Hand auf die Wunde. Sehr tief war sie nicht, aber sie verlor Blut. Das hieß, sie musste die Sache schleunigst zu Ende bringen. »Du irrst dich, du hast noch viel zu

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