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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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ihr. Da in den unteren Stockwerken nur die Dienerschaft untergebracht war und man dort zudem nicht von außen hineingelangen konnte, hätte es auch keinen Sinn gehabt, hier Wachen aufzustellen.
    Kein Problem war es, in das Zimmer des Verwalters einzudringen und ihm eine Pergamentseite, Tintenfass und Feder zu entwenden. Da sie sicher sein wollte, kein Detail zu vergessen, hatte sie vor, sich Notizen zu machen.
    Ihre Dienerinnenkleidung in dem Quersack ließ sie in
    einer Ecke direkt beim Eingang zu den unteren Geschossen zurück. Notfalls würde sie die Sachen dort finden und sich rasch wieder umkleiden können. Dann setzte sie ihre Erkundungstour durch den unteren Teil des Palastes fort, sodass sie bald schon einen Lageplan anfertigen konnte. Der Meister hatte ihr immer wieder eingeschärft, sich die Umgebung genau anzuschauen, in der die Tat geplant war. Vor allem der Fluchtweg musste vorher festgelegt sein, sodass sie, wenn Gefahr drohte, nicht mehr lange darüber nachdenken musste. An diesem Abend ging es ihr aber auch darum, die eigenen Kräfte zu erproben. Am Vorabend hatte Theana noch einmal, nun zum dritten Mal, das Ritual an ihr vollzogen. Und erleichtert stellte Dubhe nun fest, dass ihr Körper gut auf alle Reize reagierte, sich ihre Sinne, wie sie spürte, vielleicht sogar noch verfeinert hatten. Aber das war auch, so fiel ihr plötzlich mit Schaudern ein, ein klares Zeichen dafür, dass die Bestie in ihr nicht besiegt war, sondern Tag für Tag an Kraft gewann. Doch wie auch immer, diese Tatsache konnte ihr sogar von Nutzen sein.
    Vom zweiten Abend an wagte sie sich auch in die oberen Stockwerke hinauf. Sie hatte beschlossen, Geschoss für Geschoss vorzugehen, und so drang sie nun als Erstes in den Flügel ein, wo die Kammerdiener und Leibwächter der Höflinge untergebracht waren, um schließlich zu den Fluren mit den Gemächern der hohen Würdenträger vorzustoßen. Alles, was ihr interessant erschien, notierte sie sich, beobachtete vor allem aber auch das Verhalten der Wachen. Jedes Geschoss mit einem Zugang von außen wurde von einer ganzen Reihe von Soldaten bewacht. Sie patrouillierten durch die Gänge und kontrollierten, wie Dubhe feststellte, hin und wieder auch die leeren Räume.
    Wenige Fluchtwege und wenige Stellen, wo ich mich verstecken kann, dachte sie besorgt.
    Die Soldaten waren durchweg recht jung. Offenbar bezog Dohor sie direkt von der Akademie, deren Oberster General er schon seit vielen Jahren war. Einige von ihnen hatten während ihrer ganzen Ausbildungszeit nichts anderes zu tun, als leere Gemächer und abgelegene Flügel des Königspalastes zu überwachen, eine recht törichte, verschwenderische Ausnutzung einer Elitetruppe, der früher einmal die Verteidigung aller Völker der Aufgetauchten Welt oblag.
    An der Sorgfalt, mit der die Wachen ihre Aufgabe wahrnahmen, konnte Dubhe erahnen, dass sie es häufiger mit gefährlichen Situationen zu tun hatten. Und das machte es nicht leichter für sie.
    Am Abend darauf wagte sie sich dann endlich in den Flügel vor, in dem die Gemächer der Edelleute lagen. Er unterschied sich nur wenig von den anderen, wurde aber sehr viel strenger bewacht. So musste Dubhe noch konzentrierter als zuvor durch die Gänge schleichen, und wieder einmal dankte sie im Stillen Sherva, bei dem sie gelernt hatte, sich so geschmeidig und lautlos wie eine Schlange zu bewegen.
    Viele Räume waren verschlossen, aber es war auch nicht notwendig, sich alle anzuschauen, denn an wenigen Einzelheiten erkannte sie bereits, wer hinter der Tür wohnte. Nachlässige Bewachung: ein Höfling. Ein einzelner Soldat, der durch den Gang patrouillierte: ein Adjutant irgendeines Ministers. Eine ständige Wache vor der Tür: der Minister selbst.
    Nur eine Tür entdeckte sie, die völlig unbewacht war. Das erschien ihr seltsam, wohnten in diesem Flügel doch die tatsächlich großen Persönlichkeiten, jene Leute also, die der König bei seinen Machtspielen immer berücksichtigen musste. Sie betrat einen angrenzenden leeren Raum und lenkte ihre Schritte geradewegs zum Balkon. Als sie davorstand, überkam sie ein Schauer. Was sie jetzt plante, hatte sie zum letzten Mal bei jenem Einbruch getan, der ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt und sie in die Fänge der Bestie getrieben hatte. Ihr schwindelte, aber sie riss sich zusammen und zog die Läden auf. Schon stand sie draußen, und der frische Abendwind umfing sie mit seinen Düften. Unter ihr breitete
    sich ein herrlicher Garten mit

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